Die wichtigste Ligasitzung der EBEL Geschichte?
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marksoft -
13. März 2009 um 06:10 -
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Sie startet um 14 Uhr, das Ende ist für 20 Uhr angepleit: alle Augen richten sich am heutigen Freitag Nachmittag Richtung Salzburg, wo die vielleicht wichtigste Präsidentensitzung seit Bestehen der EBEL angesetzt ist.
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Der wichtigste Punkt des Tages ist jener über die Nachfolge des HC Innsbruck in der Liga. Mit nur 9 Mannschaften will man offenbar nicht spielen, daher überlegt man, einen weiteren ausländischen Verein aufzunehmen. Zagreb hat bereits vor drei Jahren einen Antrag auf EBEL Teilnahme gestellt, es gibt aber große Vorbehalte gegen die Kroaten. Vor allem was die Anreise zu Spielen betrifft würde das noch einmal Mehrkosten bedeuten, den Zeitfaktor ganz außer Acht gelassen. Auch die Fans sind Großteils gegen die Teilnahme Zagrebs, wie Proteste während der letzten Play Off Partien (siehe Foto) zeigen.
Daher hat sich die EBEL auch nach Alternativen umgesehen, die mit einem bislang noch ungenannten Team aus der Slowakei und dem Südtiroler Verein aus Bozen vorhanden wären. Die Italiener würden zwar "nur" mit einem Budget von 2 Millionen Euro in die Liga einsteigen, sind aber trotzdem die derzeit bevorzugte Lösung.
Oder bleibt doch der HC Innsbruck? Die Hoffnungen darauf hat man noch nicht ganz aufgegeben. Bis zum 15. Mai gibt man den Tirolern noch Zeit, dann ist Nennschluss für die Liga. Vom HCI selbst kommen wenig positive Zeichen, im Umfeld ist man aber bemüht, den Standort zu erhalten. Plötzlich überlegen Land und Stadt, wie man EBEL Eishockey retten könnte...
Salary Cap und gläsernes Budget?
Noch immer im Raum steht der sogenannte Salary Cap (Gehaltsobergrenze) in der EBEL. Während Experten weiterhin bezweifeln, dass dieses US System in Österreich praktizierbar ist, hält man in der Liga und bei manchen Vereinen weiterhin an dieser Idee fest.
Dazu überlegt man auch, zumindest mittelfristig, die Budgets der Vereine offen zu legen, was aber ebenfalls von Experten als eher unwahrscheinlich angesehen wird. Möglich wäre hingegen ein anderer Ansatz: die Spielergehälter offen zu legen, indem man die Bezahlung der EBEL Cracks über ein Treuhandkonto, in den jedes Team eine gewisse Summe an Spielergehältern einzahlt, abwickelt. Dann hätte man auch die Möglichkeit des Salary Caps über Umwege realisiert.
Weniger Legionäre?
Auch für den Freitag ist trotz aller Bereitschaft der Vereine, etwas zu ändern, für Konfliktstoff gesorgt. Während die Vienna Capitals weiterhin die völlige Freigabe der Legionärsanzahl fordern, tendiert die Konkurrenz in die andere Richtung. Man denkt daran, die Legionärsanzahl auf 7 bis 8 zu reduzieren bzw. die Anzahl der Österreicher im Kader verpflichtend auf 15 Spieler festzulegen.
Ein brisanter Nachmittag, der also heute in Salzburg am Programm steht. Ob er die Zukunft der EBEL sichern kann, wird sich weisen. Wichtig wird zuerst einmal sein, dass die Vereine erkennen, worum es geht: um die Zukunft der EBEL!