Nichts wurde es aus dem Entscheidungsspiel im Salzburg-Duell des Viertelfinales in der Nationalliga. Favorit Zell/See setzte sich dank eines fulminanten Mitteldrittels in Salzburg mit 7:4 durch und schickte das Farm Team der Red Bulls damit in den Sommerurlaub.
Gut 700 Zuschauer ließen sich das vierte Nationalliga-Viertelfinalspiel der Red Bulls gegen den EK Zell am See nicht entgehen und sahen wieder von Beginn an eine flotte Partie, in der die Gastgeber in der siebenten Minute durch Markus Unterweger, die Gäste in der neunten Minute durch Joseph Zappala jeweils die erste große Möglichkeit auf einen Treffer hatten, beide konnten freistehend vorm Goalie aber nicht verwerten.
Generell entwickelte sich bald ein abwechslungsreiches Spiel, in dem beide Teams sehr offensiv agierten. Die jungen Salzburger (ohne den Verletzten Matthias Schwab sowie die U20-Spieler Mario Fischer und René Tödling) konnten sich aber durch ihre konditionelle Stärke öfter einen Vorteil herausspielen und gingen in der 15. Minute durch ein Tor aus kürzester Distanz von Victor Lindgren in Führung. Gut eine Minute vor der Drittelpause zog Daniel Mitterdorfer von der blauen Linie ab, der Zeller Goalie Florian Weißkircher ließ abprallen, und Alexander Feichtner staubte ab und erhöhte im Powerplay auf 2:0.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts wurden zunächst ein paar Emotionen rausgelassen, kurz danach erzielte Zell am See in Überzahl den Anschlusstreffer. Thomas Schwab kam völlig frei zum Schuss und traf beim zweiten Versuch. Danach gab es viel Über- und Unterzahlspiel auf beiden Seiten, wobei sich beide Torhüter einige Male auszeichnen konnten. In der 35. Minute zog Igor Ivanov aus der Distanz ab, erwischte dabei mit einem strammen Schuss Goalie Thomas Höneckl unglücklich am Schläger und stellte den 2:2-Ausgleich her.
Damit war der Vorsprung der Red Bulls aus dem ersten Drittel wieder dahin, und nur wenig später holten sich die Zeller durch ein schön heraus gespieltes Tor erstmals in diesem Match die Führung. Damit nicht genug, traf der Zeller Christoph Rud zwei Sekunden vor der zweiten Pausensirene noch einmal glücklich und krönte damit die letzten starken Minuten der Gäste in diesem Drittel. Die Salzburger standen jetzt in der Defense nicht immer am richtigen Platz und mussten nun nach vier Gegentoren im Mitteldrittel im Schlussabschnitt einen 0:2-Rückstand aufholen.
Doch der Lauf des EK Zell am See war nicht zu stoppen. Nur 16 Sekunden nach Wiederbeginn bekommt Joseph Zappala den Puck und lässt Thomas Höneckl im Salzburger Tor mit einem Heber unter die Querstange keine Chance. Aber die Salzburger gaben sich nicht auf, Verteidiger Andreas Reisinger verkürzte in der 48. Minute in Überzahl mit einem Kracher aus der Distanz. Kurz darauf schlugen sie erneut zu, diesmal schob Christoph Draschkowitz die Scheibe unmittelbar vor dem Tor über die Linie.
In der 53. Minute wurde der Salzburger Optimismus jäh gedämpft, als Thomas Schwab nach schöner Einzelaktion per Rückhand wieder auf die 6:4-Führung für die Pinzgauer erhöhte. Kurz darauf musste der Salzburger Mario Larocque nach Check zum Kopf mit 5min+Spieldauerstrafe vom Eis, und in dieser fünfminütigen Unterzahl lief den Red Bulls die Zeit davon. Den Schlusspunkt setzte der Finne Jari Suorsa, der mit einem Verlegenheitsschuss von der blauen Linie Thomas Höneckl auf dem falschen Fuß erwischte.
Danach durfte für die letzten Minuten noch Thomas Innerwinkler zwischen die Pfosten, doch die Red Bulls mussten sich schließlich mit 4:7 geschlagen geben.
Der EK Zell am See steht damit im Halbfinale, während für das Farmteam der Red Bulls, das den Pinzgauern aber insgesamt in vier Spielen des Viertelfinals absolut Paroli geboten hat, damit die Saison zu Ende ist.
EC Red Bull Salzburg - Eishockeyklub Zell/See 4:7 (2:0, 0:4, 2:3)
Zuschauer: 650
Referees: ALTERSBERGER R.; KAPUN S., PODLESNIK G.
Tore: LINDGREN V. (14:56 / HEINRICH D., FEICHTNER A.), FEICHTNER A. (18:43 / MITTERDORFER D., HEINRICH D.), REISINGER A. (47:44 / ULLRICH P., FEICHTNER A.), DRASCHKOWITZ C. (48:37 / HEINRICH D., DRASCHKOWITZ L.) resp. SCHWAB T. (22:56 / NAGELER D.), IVANOV I. (34:20 / BRABANT M., SUORSA J.), SUORSA J. (38:31 / BRABANT M., IVANOV I.), RUD C. (39:58 / SUORSA J.), ZAPPALA J. (40:16 / NAGELER D.), SCHWAB T. (52:33 / WURZER P.), SUORSA J. (56:14 / WEIßKIRCHER F.)
Goalkeepers: HÖNECKL T. (56 min. / 24 SA. / 7 GA.), INNERWINKLER T. (4 min. / 2 SA. / 0 GA.) resp. WEIßKIRCHER F. (60 min. / 26 SA. / 4 GA.)
Penalty in minuten: 43 (GA-MI - LAROCQUE M.) resp. 22
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: BEITER M., BRUCKER M., DRASCHKOWITZ C., DRASCHKOWITZ L., ECKER F., FEICHTNER A., FRIEDL L., FUSSENEGGER M., HEINRICH D., HÖNECKL T., INNERWINKLER T., ISOPP M., KORNER A., LAROCQUE M., LINDGREN V., MITTERDORFER D., REISINGER A., ROYER R., TRUELSON K., ULLRICH P., UNTERGANSCHNIGG A., UNTERWEGER M.
Eishockeyklub: BRABANT M., D`AMBROS G., FRANK C., GUGGENBERGER T., HARTL N., IVANOV I., KAINDL F., KRÄTSCHMER A., LAINER J., LEIMGRUBER M., MELLITZER A., NAGELER D., RUD C., SCHABAUER R., SCHWAB T., SUORSA J., ULRICH M., WEIßKIRCHER F., WURZER M., WURZER P., ZAPPALA J.