Das Debakel vom Sonntag sitzt tief beim HK Jesenice. In Salzburg sind die Slowenen unter die Räder gekommen, jetzt wollen sie in Sipel 4 eine rasche Antwort. Doch auch die Bullen haben Blut geleckt und träumen von einer Vorentscheidung.
Salzburger Festspiele erlebte der HK Acroni Jesenice am Sonntag beim 1:9-Debakel in der Mozartstadt. Der HKJ hatte sich so viel vorgenommen, wollte seinen ersten Sieg überhaupt in der Mozartstadt feiern und damit Geschichte schreiben. Geschichte geschrieben haben die Stahlstädter, allerdings in ungewollter Form: Die 1:9-Pleite bedeutet die höchste Niederlage des slowenischen Meisters in der Erste Bank Eishockey Liga! Nun liegt die Truppe von Doug Bradley in der Best-of-7-Viertelfinalserie mit 1:2 zurück. Aber schon am Dienstag haben die Slowenen die Chance vor eigenem Publikum die Serie wieder auszugleichen.
„Wir waren bereits nach drei Minuten mit 0:2 hinten und dann ist es schwer zurück zu kommen, besonders gegen ein Team, wie Salzburg. Aber es war nur eine Partie. Es macht keinen unterschied, ob du 2:3 n. V. oder 1:9 verlierst, im Play-off zählt nur der Sieg und am Dienstag müssen wir zu Hause wieder gewinnen. Am Sonntag zeigten wir mit Sicherheit unsere schlechteste Saisonleistung, aber das Spiel haben wir schon vergessen. Die Mannschaft hat daraus sicher für die nächsten Spiele etwas gelernt“, berichtete HKJ-Headcoach Doug Bradley.
Hoffen auf die Fans
„Mir fehlen nach der klaren Niederlage die Worte. Vielleicht sind wir nach dem 6:2-Heimsieg mit zu viel Selbstvertrauen nach Salzburg gekommen. Aber am Dienstag beginnt das Spiel wieder bei 0:0 und wir werden vor unseren tollen Fans, die bestimmt wieder unser sechster Spieler sein werden, alles geben. Ich bin mir sicher die Serie bleibt weiter spannend. Salzburg hat uns zwei Mal besiegt, aber um ins Halbfinale zu kommen, müssen sie uns vier Mal schlagen“, so HKJ-Kapitän Marcel Rodman, der mit 61 Punkten (22 Tore und 39 Assists) Topscorer des HKJ ist.
Einen schweren Stand hatte auch Goalie Andrej Hocevar, der für den verletzten Matthew Yeats einspringen muss: „Die Mannschaft hat nicht so gut gespielt wie in den ersten beiden Play-off-Partien und hat dem Gegner zu viel Platz im Mitteldrittel gelassen. Das war entscheidend für unsere klare Niederlage. Die Red Bulls haben viel zu viele 1:1-Chancen gehabt. Am Dienstag gibt es das nächste Match und wir müssen uns jetzt auf das vierte Spiel konzentrieren. Vor unseren Fans zählt für uns nur der Sieg! Die 1:9-Niederlage ist für uns schon Geschichte.“
Jesenice und seine zwei Gesichter
Der HK Acroni Jesenice präsentierte sich in dieser Saison zu Hause bedeutend stärker als in der Fremde: Während Marcel Rodman und Co. auswärts in 29 Spielen erst sechs Siege feierten, gewannen die Slowenen 19 ihrer 28 Heimspiele. Unter anderem wurde der EC Red Bull Salzburg in drei von vier Heimspielen klar besiegt.
Meister EC Red Bull Salzburg feierte am Sonntag vor eigenem Publikum einen 9:1-Kantersieg über Sloweniens Meister, HK Acroni Jesenice und ging in der Best-of-seven-Viertelfinalserie mit 2:1 in Front. Nun wollen Thomas Koch und Company am Dienstag in der Stahlstadt nachlegen und in der Serie auf 3:1 stellen. Das Selbstvertrauen ist nach dem Festspielen beim 9:1-Heimsieg jedenfalls enorm.
„Wir haben einen guten Start erwischt und das war sicher entscheidend. Wir haben gleich wie in den ersten beiden Partien gespielt, nur dieses Mal ist alles perfekt gelaufen, wie für Jesenice in Spiel zwei im letzten Drittel. Dem HKJ merkte man das Fehlen ihres Top-Goalies Matthew Yeats an, aber uns war das egal. Wir müssen auch am Dienstag in Jesenice mindestens ein Tor mehr schießen als unser Gegner. Wir sind noch nicht am Ziel, müssen noch zweimal gewinnen um das Halbfinale zu erreichen. Am Dienstag gibt es das nächste Spiel und wir werden wieder bereit sein“, so Thomas Koch, der mit 63 Punkten Topscorer der Bullen ist.
Im Saisonduell mit dem slowenischen Meister führen die Bullen klar 6:3. In der Stahlstadt gelang den Mozartstädtern allerdings in dieser Saison bei vier Versuchen erst ein Sieg.
Fairstes Team trifft auf die bösen Buben der Liga
Während der HK Acroni Jesenice mit 914 Strafminuten (im Durchschnitt: 16,04 Min./Spiel) das fairste Team der Erste Bank Eishockey Liga stellt, haben die Salzburger schon 1232 Strafminuten (21,61 Min./Spiel) kassiert und sind damit die bösen Buben der Liga. Die Slowenen liegen ihrerseits in der Penaltykilling-Wertung mit einer Effizienz von nur 74,09 Prozent auf dem zehnten und letzten Platz. Die Bullen weisen in dieser Statistik eine Effizienz von 80,73 Prozent (Platz sechs) auf.
In der Powerplay-Wertung haben ebenfalls die Red Bulls die Nase vorne: Die Salzburger nutzten 24,15 Prozent ihrer Überzahlspiele – erzielten in 323 Powerplaysituationen 78 Tore und kassierten sieben Shorthander – während der HKJ bei einer Powerplayeffizienz von 18,59 Prozent hält und in 312 Überzahlspielen bisher 58 Treffer erzielte und zwölf (!) Shorthander hinnehmen musste. Kein anderes Team der Erste Bank Eishockey Liga fing so viele Gegentreffer in Unterzahl ein, wie Marcel Rodman und Company. Die meisten Shorthander in dieser Saison erzielte übrigens Viertelfinalgegner EC Red Bull Salzburg, nämlich zehn.
Dienstag, 24. Feber 2009, 19.15 Uhr, Premiere Austria live.
HK Acroni Jesenice – EC Red Bull Salzburg (285).
Schiedsrichter: AUMÜLLER, CERVENAK, Hollenstein, Zehenthofer.
Bisherige Saisonduelle:
30.09.2008: HK Acroni Jesenice - EC Red Bull Salzburg 7:2 (2:1, 2:0, 3:1).
26.10.2008: EC Red Bull Salzburg - HK Acroni Jesenice 6:2 (2:0, 2:1, 2:1).
23.11.2008: HK Acroni Jesenice - EC Red Bull Salzburg 3:5 (2:1, 0:1, 1:3).
21.12.2008: EC Red Bull Salzburg - HK Acroni Jesenice 6:2 (2:1, 1:1, 3:0).
26.12.2008: HK Acroni Jesenice - EC Red Bull Salzburg 4:2 (0:2, 3:0, 1:0).
23.01.2009: EC Red Bull Salzburg – HK Acroni Jesenice 3:2 n. P.
(1:1, 1:0, 0:1, 0:0, 1:0).
Play-off:
17.02.2009: EC Red Bull Salzburg – HK Acroni Jesenice 3:2 n. V. (0:0, 1:1, 1:1, 1:0).
19.02.2009: HK Acroni Jesenice – EC Red Bull Salzburg 6:2 (0:1, 1:0, 5:1).
22.02.2009: EC Red Bull Salzburg – HK Acroni Jesenice 9:1 (3:0, 4:1, 2:0).
Stand der Best-of-seven-Viertelfinalserie, EC Red Bull Salzburg – HK Acroni Jesenice: 2:1