Kann Linz den Matchpuck erzwingen?
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marksoft -
23. Februar 2009 um 14:44 -
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Der Kampf geht weiter! Die Villacher Adler stehen vor dem nächsten wichtigen Spiel gegen die Black Wings. In Linz will man den Ausgleich in der Serie und gleichzeitig den ersten Matchpuck für die Stahlstädter verhindern.
Die Best-of-7-Viertelfinalserie zwischen dem EHC LIWEST Black Wings Linz und dem EC VSV bleibt spannend: Nachdem die Stahlstädter die ersten beiden Viertelfinalduelle mit 2:1 für sich entscheiden konnten, schlug der EC VSV am Sonntag zu und siegte klar 5:2. Am Dienstag folgt nun in Linz Spiel Nummer vier. Die Oberösterreicher wollen vor eigenem Publikum zurückschlagen und einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen.
„Die Niederlage am Sonntag ist kein Beinbruch, denn es war klar, dass Villach versuchen wird, zurückzuschlagen“, analysierte Linz-Verteidiger Robert Lukas das 2:5 vom Sonntag nüchtern und blickte so gleich wieder nach vorne: „Am Dienstag gibt’s ein neues Spiel, wir dürfen zu Hause ran und werden wieder unser Bestes geben und versuchen, die Serie auf 3:1 zu stellen. Ab sofort ist jedes Spiel ein Schlüsselspiel“, so der 30-Jährige.
In Villach zeigten sich die LIWEST Black Wings zwar erneut kämpferisch, mussten am Ende aber dem EC VSV zum ersten Play-off-Sieg gratulieren. „Die waren bereit, läuferisch besser und wir haben in vielen Aktionen nur unseren halben Job gemacht. Der VSV hat verdient gewonnen“, meinte Linz-Trainer Jim Boni. Der Italo-Kanadier sieht am Dienstag im Heimspiel eine neue Chance, weist aber auch auf das Verbesserungspotential hin: „Wir müssen wieder einfacher, direkter nach vorne spielen und vor allem unsere Zweikämpfe gewinnen. Um die Villacher zu schlagen, brauchen wir mehr Verkehr vor dem Tor und im Powerplay, wie auch bei fünf gegen fünf mehr Druck aufs VSV Gehäuse.“ Brad Purdie, der Topscorer in den Linzer Reihen, verspricht 100 Prozent: „Wir versuchen in jede Partie so zu gehen, als ob es 0:0 steht und geben immer unser Bestes.“ Die Linzer, die als einziges Team im Viertelfinale ein Auswärtsspiel gewinnen konnten, haben schon mehrmals bewiesen, dass sie die Adler schlagen können.
Die Stahlstädter haben mit einer Effizienz von 85,26 Prozent das beste Penaltykilling der Erste Bank Eishockey Liga. Dies stellten die Linzer auch am Sonntag mit einer sehr starken Leistung in Unterzahlspiel und zwei Shorthander unter Beweis. „Im Grunde ist es aber so, dass wir die Serie nicht auf der Strafbank gewinnen können“, weiß Defender Robert Lukas. „Das kostet auf Dauer zu viel Kraft und es fehlt uns dann in den entscheidenden Momenten die Konzentration in der Defensive.“ Daher will man in den nächsten Spielen unbedingt Strafen vermeiden. Bei den Linzern fällt Verteidiger Allan Rourke verletzt aus.
Adler wollen ausgleichen
Vom Sommerurlaub will man beim EC VSV noch lange nichts wissen! Dementsprechend engagiert starteten die Villacher Adler ins Viertelfinale Nummer drei und besiegten am Ende die Black Wings aus Linz klar 5:2. Mit diesem Erfolg verkürzten die Kärntner in den Best-of-7-Serie auf 1:2. Nun wollen die Adler auch in Linz zuschlagen und die Serie ausgleichen.
„Die Mannschaft hat Charakter gezeigt, wir haben die Kleinigkeiten besser gemacht. Rob Sandrock und Nikolas Petrik haben bei ihrem Comeback sehr gut gespielt“, resümierte Villachs Headcoach Larry Huras, der angesichts der Powerplayschwäche - zwei Shorthander und nur ein Treffer in acht Überzahlsituationen – scherzhaft meinte: „Wir spielen künftig lieber fünf gegen fünf und kein Powerplay mehr.“
Für Larry Huras ist ein Rückstand in einer Play-off-Serie nichts Neues: Schon vier Mal hat der Kanadier mit seinen Teams einen 0:2-Rückstand umgedreht und 2003 mit Lugano sogar noch den Titel geholt. Den ersten Schritt zurück, haben die Kärntner mit dem 5:2-Heimsieg gemacht, nun wollen Mike Stewart und Company am Dienstag in Linz ausgleichen.
Der Druck liegt jedoch weiterhin beim EC VSV: Um ins Halbfinale aufzusteigen müssen die Draustädter drei der verbleibenden vier Spiele für sich entscheiden. „Es wird am Dienstag in Linz um nichts leichter. Die Black Wings sind eine ausgezeichnete Defensiv-Mannschaft. Wir haben am Sonntag einen Weg gefunden ihnen fünf Tore zu schießen, bisher sind uns in zwei Spielen nur zwei Tore gelungen“, kennt VSV-Offensivverteidiger Rob Sandrock, der sich nach mehrwöchiger Verletzungspause mit einem Powerplay-Treffer zurückmeldete, die Stärken der Linzer nur zu gut.
Linz als guter Boden
Das Linzer Eis war in dieser Saison für die Villacher Adler ein guter Boden: Vier Mal sind Mike Stewart und Co. bereits in Oberösterreich angetreten und drei Mal konnte man als Sieger das Eis verlassen. Nur im letzten Duell musste man eine knappe 1:2-Niederlage hinnehmen. Die Adler führen auch im Saisonduell mit 5:4.
Folgen könnte das letzte Spiel noch für VSV Spieler Ferland haben: nach einem Check gegen Allan Rourke wollen die Linzer beim Verband Protest einlegen. Eine Sperre hängt drohend in der Luft...
Dienstag, 24. Feber 2009, 19.15 Uhr.
EHC LIWEST Black Wings Linz – EC VSV (286).
Schiedsrichter: DREMELJ, TRILAR, Hribar, Rakovic.
Bisherige Saisonduelle:
21.09.2008: EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz 2:4 (0:1, 1:2, 1:1)
24.10.2008: EHC LIWEST Black Wings Linz - EC VSV 4:5 (1:1, 1:1, 2:3)
30.11.2008: EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz 3:6 (2:2, 0:3, 1:1)
02.12.2008: EHC LIWEST Black Wings Linz - EC VSV 2:3 n. P. (1:1, 1:1, 0:0, 0:0, 0:1)
06.01.2009: EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz 8:2 (3:0, 3:1, 2:1)
15.02.2009: EHC LIWEST Black Wings Linz – EC VSV 2:5 (1:3, 1:1, 0:1)
Play-off:
17.02.2009: EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz 1:2 (0:0, 0:1, 1:1)
19.02.2009: EHC LIWEST Black Wings Linz – EC VSV 2:1 (1:1, 0:0, 1:0)
22.02.2009: EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz 5:2 (2:1, 1:1, 2:0)
Stand in der Best-of-seven-Viertelfinalserie, EC VSV – EHC LIWEST Black Wings Linz: 1:2