Gehen in Phoenix die NHL Lichter aus?
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marksoft -
19. Februar 2009 um 13:34 -
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Sie haben den besten Eishockeyspieler aller Zeiten als Trainer hinter der Bande, doch sportlich wie wirtschaftlich könnten die Phoenix Coyotes in der NHL bald ausgeheult haben. Das Team aus Arizona ist schwer angeschlagen, es gibt Gerüchte über einen Verkauf.
"Wayne (Gretzky, Anmerk.) und ich hatten Gespräche mit potnetiellen Investoren, die ein Interesse daran haben, uns dabei zu unterstützen, das Team weiterhin in Arizona zu halten", bestätigt der Eigentümer der Coyotes, Jerry Moyes erst gestern Abend.
Die NHL Franchise ist zuletzt schwer in Bedrängnis gekommen, musste wegen ausbleibender Fans und schweren finanziellen Problemen sogar die Ticketpreise um bis zu 40% senken. Das Phoenix Business Journal spricht mittlerweile sogar von einer echten "Krise", die nicht nur von Preisreduktionen, sonden auch Entlassungen im Managementbereich begleitet wird.
Die NHL hatte erst kürzlich volle Unterstützung für die Coyotes zugesagt und zeigt sich weiterhin beschwichtigend. Kanadische Medien hingegen berichten bereits von Angeboten aus dem Land der Ahornblätter, das Team nach Kanada zu verkaufen.
Probleme überall
Die Wirtschaftskrise scheint in diesem Fall nur am Rande eine Rolle zu spielen, denn die Probleme in Phoenix bestehen bereits länger. Dennoch erhebt sich derzeit in Nordamerika die Diskussion, ob Eishockey in den südlichen US Staaten überhaupt überlebensfähig ist. Während im Norden Eishockey ein beliebter Sport ist, erfreut sich im Süden die Autorennserie NASCAR einer ähnlichen Beliebtheit - daher der Name NASCAR Staaten. Doch langsam aber sicher macht sich auch Eishockeytradition im Süden breit. "Ich weiß, dass die meisten Eishockeyfans oben im Norden nicht glauben, dass Nashville oder andere NASCAR Städte NHL Teams 'verdienen', aber auch hier unten im Süden gibt es richtige Eishockey Fans", schreibt ein leidenschaftlicher Fan aus Nashville in der renommierten Hockey News.
Auch das Pöck Team New York Islanders war zuletzt immer wieder als möglicher Verkaufskandidat gehandelt worden. Die Franchise könnte nach Kansas City wandern, was sofort zum großen Aufschrei geführt hat. In den großen Sportzeitungen überschlagen sich die Leserbriefe mit dem Credo, dass man sich eher wieder Richtung Kanada orientieren sollte. "Das Letzte, das die NHL jetzt brauchen könnte, ist, dass die Islanders nach Kansas ziehen, nur um dann in ein paar Jahren wieder umgesiedelt zu werden", sieht ein Leser der "Hockey News" die Sache sehr nüchtern. "Ich sage nicht, dass die Islanders umziehen sollen, aber wenn, dann verdient jede kanadische Stadt die Islanders mehr als Kansas City."
Ganz so spurlos geht die aktuelle Wirtschaftssituation auch an den Traditionsteams nicht vorbei, denn selbst in Detroit wurden zuletzt mehrfach die Tickets unter dem ursprünglich festgelegten Preis verkauft. Die Joe Louis Arena ist trotzdem nur ganz selten wirklich voll - selbst bei Kartenpreisen von 9 Euro. Die Autostadt hat derzeit wohl andere Probleme...