Ein Drittel reichte den Vienna Capitals nicht, um in Linz zu bestehen. Die Angriffsmaschine der Black Wings brauchte einige Zeit, um ins Rollen zu kommen, dann überrollte sie aber die Wiener mit 6:2. Damit verkürzen die Stahlstädter ihren Rückstand auf die Caps und die Wiener verloren zum zweiten Mal in Folge.
Ohne die verletzten Christoph Ibounig und Rob Shearer, sowie den bei der U20 weilenden Patrick Maier traten die LIWEST Black Wings Linz vor allem im Angriff stark ersatzgeschwächt an. Auch die Wiener mussten auf ihre bekannten Verletzten Aaron Fox und Benoit Gratton verzichten. Unterstützt von knapp 500 mitgereisten Fans starteten die Capitals mit viel Druck in dieses Auswärtsmatch bei den Black Wings. Gleich in der Anfangsphase musste Alex Westlund zwei Mal in höchster Not für die Oberösterreicher klären, in der vierten Minute kam seine Reaktion dann aber zu spät. Christian Dolezal bezwang den US-Amerikaner mit einem satten Schuss ins linke Kreuzeck zur frühen Wiener Führung. Die Hauptstädter blieben auch danach am Drücker, erst in der achten Minute kamen die Hausherren selbst zu den ersten guten Aktionen. Philipp Lukas und Richard Seeley scheiterten aber an J.F. Labbe. Das tat auch Markus Matthiasson in der zehnten Minute mit der bis dahin größten Linzer Chance knapp einen Meter vor dem Capitals Gehäuse. Danach wurde die Partie enger und die Zweikämpfe intensiver. Die Chancen auf beiden Seiten wurden weniger und beide Torhüter konnten ihre Gehäuse für den Rest des Drittels sauber halten. Gerade bei Chancen von Lebeau (14.) und Matthiasson (19.) war dies aber nicht so einfach, die Schüsse wurden nur mit viel Mühe gehalten. Das Dolezal Tor aus der vierten Minute blieb aber der einzige Erfolg in diesem ersten Abschnitt, der leichte Vorteile für die Wiener gebracht hatte.
Anders als im ersten Abschnitt waren es in den zweiten 20 Minuten die Linzer, die besser starteten. DiLauro gab schon nach 28 Sekunden den ersten Warnschuss ab, nach 84 Sekunden konnten die Hausherren den Ausgleich bejubeln. Doch die Black Wings konnten sich nicht lange über das Remis freuen, denn in ihrem ersten Powerplay des Spiels gingen die Caps wieder in Führung. Rotter's Schuss aus der Halbdistanz konnte Westlund noch halten, beim Nachschuss stand dann aber Doug Lynch goldrichtig und konnte unbedrängt unter die Latte einschießen. Aber die Oberösterreicher ließen sich von diesem erneuten Rückschlag nicht aus dem Tritt bringen und fanden dank einer doppelten Überzahl schnell wieder zurück zum druckvollen Spiel. Goalgetter Markus Matthiasson war es, der in der 28. Minute am langen Eck lauernd zum 2:2 eindrückte und damit das Geschehen wieder ausglich. Danach waren die Special Teams gefragt und während die Linzer ihr Powerplay ungenützt verstreichen ließen, liefen die Wiener in der 34. Minute in einen mustergültigen Konter. Diesen schloss Verteidiger Robert Lukas mit etwas Unterstützung des Caps Schlussmannes zur erstmaligen Führung der Hausherren ab.
Gaudet reagierte
Capitals Trainer Gaudet reagierte prompt und stellte seine Reihen um, konzentrierte die Kräfte und konnte dadurch eine Besserung des eigenen Spiels erreichen. Die Wiener wurden stärker, drückten auf den Ausgleich und als Daniel Oberkofler auf Linzer Seite gleich für vier Minuten auf die Strafbank musste, wurden die Oberösterreicher enorm nach hinten gedrängt. Noch konnten sie dem Druck aber standhalten und retteten in Unterzahl den 3:2 Vorsprung in die zweite Pause.
Das gab Kraft und Selbstvertrauen für den letzten Abschnitt, in dem die Stahlstädter zuerst noch den Rest der Oberkofler-Strafe zu überstehen hatten. Dann rettete Alex Westlund mit einem Megasave die Führung, im Gegenzug stand es 4:2! Gregor Baumgartner nützte die zweite Chance binnen weniger Sekunde zum vierten Linzer Tor, was die Partie endgültig in Richtung der Oberösterreicher kippen ließ. 83 Sekunden nach dem vierten Treffer folgte schon Tor Nummer 5! Brad Purdie lief einen Konter und zog direkt nach der blauen Linie ab, mit Unterstützung des gegnerischen Goalies zappelte die Scheibe erneut im Netz und die
Partie war mit diesem Doppelschlag entschieden.
Die Boni-Schützlinge steckten aber nicht zurück und hielten das Tempo weiterhin hoch, fanden noch immer hochkarätige Chancen vor. Pat Leahy drückte einen Querpass in der 49. Minute nur haarscharf über die Querlatte, die Wiener Abwehr hatte nichts entgegen zu setzen. Das nützte Martin Grabher-Meier in der 52. Minute gnadenlos aus und machte mit
seinem vierten Saisontor das halbe Dutzend voll. Mit diesem sicheren Vorsprung im Rücken spielte es sich jetzt locker und ohne große Gegenwehr der Gäste, die sich nun rollenden Angriffen der Black Wings gegenüber sahen. Es blieb aber beim 6:2-Erfolg der Oberösterreicher, welche in den letzten Minuten das Spiel kontrolliert über die Zeit brachten. Mit dem neunten Heimsieg kehrten die LIWEST Black Wings nach zwei verlorenen Spielen wieder auf die Siegerstraße zurück.
EHC LIWEST Linz - EV Vienna Capitals 6:2 (0:1, 3:1, 3:0)
Zuschauer: 3.400
Referees: CERVENAK P.; PODLESNIK G., SPORER M.
Tore: IBERER M. (21:24 / PURDIE B., LIIMATAINEN P.), MATTHIASSON M. (27:23 / LUKAS P., PURDIE B.), LUKAS R. (33:40 / BAUMGARTNER G.), BAUMGARTNER G. (45:03 / LEAHY P., LUKAS P.), PURDIE B. (46:27 / GRUBER G., WESTLUND A.), GRABHER MEIER M. (51:07 / OBERKOFLER D., SEELEY R.) resp. DOLEZAL C. (03:44 / ROTTER R., DIVIS R.), LYNCH D. (23:52 / ROTTER R., SELMSER S.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 21 SA. / 2 GA.) resp. LABBE J. (60 min. / 29 SA. / 6 GA.)
Penalty in minuten: 8 resp. 12
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DILAURO R., GRABHER MEIER M., GRUBER G., IBERER F., IBERER M., KASTNER G., LEAHY P., LIIMATAINEN P., LUKAS P., LUKAS R., MATTHIASSON M., OBERKOFLER D., PURDIE B., RAC W., SCHLACHER M., SEELEY R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EV Vienna Capitals: BJORNLIE D., CASPARSSON P., DIVIS R., DOLEZAL C., GALLANT T., HUMMEL R., IGNATJEVS V., JOHNSTON R., JUDEX A., LABBE J., LEBEAU P., LEDERER G., LYNCH D., RIIHIJARVI J., ROTTER R., SELMSER S., TEPPERT A., TROPPER M., WERENKA D.