Im dritten Anlauf war es so weit: die Black Wings gewannen gegen Szekesfehervar! Die Ungarn verkauften ihre Haut in Linz denkbar teuer, verloren aber mit 3:4 nach Verlängerung. Für die Oberösterreicher war es der sechste Sieg in Folge, Alba Volan verlor zum sechsten Mal in Serie.
Mit einer stark dezimierten Aufstellung reiste Alba Volan nach Linz an und galt nicht nur auf Grund nur dreier Linien als Außenseiter bei den Black Wings. Erwartet wurde eine Abwehrschlacht der Ungarn, doch die Gäste zeigten sich vor allem in den ersten zehn Minuten überraschend offensiv und brachten so das Konzept der Hausherren stark zum Wanken. Zwar starteten die Oberösterreicher gut und fanden durch Leahy und DiLauro die ersten beiden guten Möglichkeiten vor, eine Unterzahl sorgte dann aber für den völligen Umschwung. Als Alba Volan sogar mit zwei Mann mehr am Eis stand schoss Kovacs unhaltbar via Innenstange ein und sorgte für die frühe Führung Szekesfehervars.
Dieser Gegentreffer gab den Gästen noch mehr Auftrieb und so dauerte es bis zur 10. Minute, ehe die Black Wings das Spiel wieder besser unter Kontrolle brachten. Dann drückten die Linzer aber auf den Ausgleich und eine weitere Überzahl sorgte für das 1:1. Leahy nützte die Tatsache, dass sich Szuper in einer Reaktion verschätzte und früh zu Boden ging eiskalt aus, hob die Scheibe aus der Halbdistanz hoch ins Netz. Jetzt waren es die Stahlstädter, die auf den nächsten Treffer drängten. Matthiasson und Matthias Iberer, sowie Shearer fanden Großchancen vor, doch für die Führung sollte es auf keiner Seite mehr reichen. Denn auch Alex Westlund hielt den wenigen Schüssen der Ungarn stand und so ging es mit einem 1:1 in die Pause. Wenige Augenblicke vor der ersten Sirene sorgte trotzdem eine Szene für Aufregung: nach einem überflüssigen Check des Linzers Markus Matthiasson, blieb Horvath benommen liegen.
Heiß wurde es aber trotz der harten Worte auch nach der Pause nicht. Beide Teams spielten zwar sehr körperbetont, doch es blieb noch alles im Rahmen. Die Hausherren hatten sich für "ihren" zweiten Abschnitt einiges vorgenommen und starteten auch entsprechend motiviert. Schon in der 23. Minute musste Szuper in höchster Not gegen Leahy eingreifen, dann lief auch noch Grabher-Meier alleine auf ihn zu. Der ungarische Nationalteamgoalie stand aber wie ein Fels in der Brandung. Bis es Brad Purdie zu bunt wurde. Der Kanadier sah sich an, wie seine Kollegen in der 27. Minute zwei Mal in Folge aufs Tor schossen, dann nahm er die Scheibe, die von der Bande hinter dem Tor wieder nach vorne sprang, auf und schob sie an Szuper vorbei zur ersten Führung der Linzer ein. Die Black Wings waren jetzt das dominierende Team und konnten ihren Vorsprung sogar noch ausbauen. Wieder war es Purdie, der eine in Kopfhöhe kommende Scheibe aus der Luft pflückte und plötzlich in einer 1 gegen 0 Situation auf das ungarische Gehäuse zulief. Szuper hatte keine Chance und Purdie drehte mit dem Jubel über das 3:1 auf den Lippen ab.
Das war es dann aber mit den Linzer Glanzleistungen in diesem Abschnitt. Trotz Zweitorevorsprung gab man das Heft aus der Hand und immer wieder kam Alba Volan zu großen Möglichkeiten. Die Ungarn gewannen nun viele Zweikämpfe und eine dieser Situationen führte in der 33. Minute schließlich zum 2:3 durch Sofron. Er tankte sich durch und schoss über die Fanghand von Westlund ins lange Kreuzeck. Somit war das Spiel wieder offen, es änderte sich aber nichts am Gesamtbild. Weiterhin dominierten die Zweikämpfe, wobei Alba Volan in den letzten fünf Minuten dem Ausgleich immer näher kam. Mit etwas Glück retteten die Linzer ihren knappen Vorsprung aber in die Pause.
Zu Beginn des Schlussdrittels suchten die Black Wings die Entscheidung. Shearer scheiterte nach wenigen Sekunden am gegnerischen Torhüter, dann rettete auch noch die Querlatte bei einem Purdie Schuss. Im ersten Powerplay des Abschnitts zerschellten erneut alle Versuche der Oberösterreicher am Goalie der Ungarn und dann begann das große
Zittern. Szekesfehervar wurde immer stärker und die Linzer wankten. Jetzt funktionierten die einfachsten Dinge nicht mehr, der Spielaufbau stotterte gewaltig und Alex Westlund stand im Blickpunkt. Der Schlussmann der Hausherren musste schließlich doch noch einmal
hinter sich greifen. In der 55. Minute trafen die Magyaren im Powerplay, der Vorsprung war damit dahin. Erst in den letzten Minuten fanden die Black Wings wieder zu ihrem Spiel und erhöhten endlich auch den Druck auf das Gehäuse der Gäste. Doch aus dem Siegtreffer wurde nichts.
Auch in der nach 60 unentschiedenen Minuten fälligen Overtime hieß es zuerst Nerven bewahren. Alba Volan stand in Überzahl am Eis, mit viel Einsatz und Kampfgeist konnte diese Unterzahl aber unbeschadet überstanden werden. Und dann kam Gregor Baumgartner. Der Stürmer stand in der 63. Minute mit dem Rücken zum Tor, hatte die Schiebe auf der Backhand und fackelte trotzdem nicht lange. Das reichte, um den Gäste-Goalie zu bezwingen und damit den Sieg zu fixieren! Ein glücklicher Erfolg gegen starke Ungarn, der die Siegesserie der Linzer verlängert. Erstmals in dieser Saison gewann man sechs Spiele in Folge und blieb im vierten Heimspiel in Serie in der Erste Bank Eishockey Liga ungeschlagen.
EHC LIWEST Linz - Alba Volan 4:3 n.V. (1:1, 2:1, 0:1, 1:0)
Zuschauer: 2.500
Referees: POTOCAN C.; ERD U., HÜTTER A.
Tore: LEAHY P. (11:57 / LUKAS P., BAUMGARTNER G.), PURDIE B. (26:58 / MATTHIASSON M.), PURDIE B. (29:30 / MATTHIASSON M.), BAUMGARTNER G. (62:41 / LEAHY P.) resp. KOVACS C. (05:46 / BYSTRÖM A., MARTZ N.), SOFRON I. (32:30 / ONDREJCIK R.), HORVATH A. (54:19 / FEKETE D.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (62 min. / 24 SA. / 3 GA.) resp. SZUPER L. (62 min. / 35 SA. / 4 GA.)
Penalty in minuten: 22 (MISC - IBERER M.) resp. 8
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DILAURO R., GRABHER MEIER M., GRUBER G., IBERER F., IBERER M., IBOUNIG C., KASTNER G., LEAHY P., LIIMATAINEN P., LUKAS P., LUKAS R., MAIER P., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PALLESTRANG A., PURDIE B., SCHLACHER M., SHEARER R., WESTLUND A.
Alba Volan: BENK A., BYSTRÖM A., FEKETE D., FORSYTH B., HEGYI A., HETENYI Z., HORVATH A., JOBB D., KOVACS C., MARTENS N., MARTZ N., NAGY G., OCSKAY G., ONDREJCIK R., PALKOVICS K., SOFRON I., SZUPER L., TOKAJI V.