Die Grizzly Adams Wolfsburg aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben die Tabellenführung verloren. Die Neidersachsen unterlagen bei den Frankfurt Lions mit 1:4 (1:1, 0:3, 0:0) und rutschten auf den fünften Rang ab, da alle Verfolger ihre Spiele gewannen.
Tabellenführer sind jetzt wieder die Krefeld Pinguine, die sich bereits am Nachmittag mit 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) bei den Eisbären Berlin durchsetzen konnten. Punktgleich mit Krefeld sind die DEG Metro Stars. Die Düsseldorfer gewannen zu Hause gegen die Sinupret Ice Tigers mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1).
Dritter sind die Iserlohn Roosters (30), die DEL-Rekordmeister Adler Mannheim mit 3:2 (0:0, 1:2, 2:0) bezwangen. Auch die Hannover Scorpions (30) zogen an Wolfsburg vorbei. Das Team von Ex-Bundestrainer Hans Zach (30) gab sich beim 6:2 (2:1, 3:0, 1:1) bei Tabellen-Schlusslicht Füchse Duisburg keine Blöße.
Vizemeister Kölner Haie verbuchte beim 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) gegen ERC Ingolstadt den dritten Sieg in Folge und knüpfte dank des Siegtreffers von Brian Adams (53.) Kontakt zum Tabellen-Mittelfeld.
Außerdem gewannen am Sonntag die Augsburger Panther gegen die Kassel Huskies 4:0 (1:0, 3:0, 0:0). Die Straubing Tigers fertigten die Hamburg Freezers mit 6:0 (0:0, 4:0, 2:0) ab.
Shut-out für Dennis Endras
Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge konnten die Augsburger Panther wieder einen Sieg feiern. Christian Chartier (16., 36.), Jamie Hunt (29.) und Mathis Olimb (37.) schossen den 4:0 Sieg der Panther heraus, die mit diesen Sieg auf den 10. Platz klettern und jetzt punktgleich mit Hamburg sind. Die Gäste aus Kassel hingegen fallen hinter Straubing und Köln auf den 14. Platz zurück.
Panther-Coach Larry Mitchell sagte nach dem Spiel: „Wir haben jetzt 16 Spieltage rum, und haben jetzt mal verloren und mal gewonnen. Wir hatten ein kleines Tief mit vier Niederlagen in Folge, es war also ein wichtiger Sieg. Meine Jungs haben heute weniger Schüsse und Torchancen zugelassen. Besonders freut es mich auch für unseren Torwart Dennis Endras, dass er heute mal zu Null spielen konnte.“
Köln ist wieder dran
Ingolstadt war in Köln über weite Strecken die bessere Mannschaft, stand am Ende aber dennoch mit leeren Händen da. Genauso schnell wie Köln durch Alexej Dmitriev in Führung gegangen war (2.), glich Rene Röthke für die Bayern wieder aus (3.). Im zweiten Drittel wurde es bitter für Köln. Daniel Rudslätt stocherte, in Überzahl, den Puck über die Linie, doch Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek erkannte den Treffer nicht an, da er bereits abgepfiffen hatte. Die Haie hatten das wohl noch nicht abgehakt, denn im Gegenzug erzielte Yves Sarault, nach schönem Zuspiel von Doug Ast, die Führung für die Panther, die immer noch in Unterzahl spielten. Harlan Pratt konnte aber noch im Mittelabschnitt mit einem Schuss von der blauen Linie ausgleichen.
Im Schlussabschnitt hielten sich die Ingolstädter die meiste Zeit in der Endzone der Domstädter auf, waren jedoch nicht in der Lage ein Tor zu erzielen. Bryan Adams stellte schließlich den 3:2-Endstand her, der Köln wieder bis auf vier Punkte an den zehnten Platz heranbringt, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt.
Benoit Laporte, Trainer des ERC Ingolstadt, analysierte: „Köln war im ersten Drittel ein wenig besser. Im zweiten und dritten Drittel haben wir reagiert und uns Vorteile erspielt, aber es läuft in dieser Saison immer gleich. Wir kassieren durch individuelle Fehler entscheidende Tore – deswegen stehen wir im Tabellenkeller.“
Bryan Adams, Torschütze zum entscheidenden 3:2, meinte: „Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns. Langsam kommen wir ins Rollen. Es war eine sehr harte Aufgabe und ein sehr starker Gegner. Jetzt haben wir zwei weitere Heimspiele, und da können wir Boden gut machen.“
Frankfurt schlägt Tabellenführer Wolfsburg
Wolfsburg hatte in Frankfurt zwar den besseren Start, und konnte durch Ken Magowan in Führung gehen (10.), doch Chris Armstrong konnte noch im ersten Drittel ausgleichen. Mathieu Biron (23.), Jamie Wright (28.), und Christoph Gawlik (36.) konnten dann im Mittelabschnitt den 4:1-Endstand herstellen. Die Lions holten an den letzten beiden Spieltagen sechs Punkte und sind jetzt Sechster.
Wolfsburgs Trainer Anton Krinner machte keinen Hehl daraus, dass Frankfurt heute das besser Team war: „Gratulation an Rich Chernomaz. Frankfurt war heute um einiges besser und hat uns nicht zur Entfaltung kommen lassen. Sie haben mit viel Speed und Energie gespielt, genau so, wie wir das wollten. Aus diesem Grund haben sie hochverdient gewonnen.“
„Im ersten Drittel waren wir noch zu langsam“, sagte Rich Chernomaz. „Im zweiten und dritten Drittel war es dann aber eine super Leistung von uns. Unsere Spieler haben in den Ecken und an der Bande hart gearbeitet, was den Ausschlag für den Sieg gegeben hat – So will ich unser Team sehen!“
Straubings Mike Bales ohne Gegentor
In einer hart geführten Partie mit vielen Strafzeiten, Hamburg kam insgesamt auf 87 Strafminuten, konnte Straubing den zweiten Sieg an diesem Wochenende einfahren. Nach einem torlosen ersten Drittel erzielten Brian Maloney (24., 42.), Calvin Elfring (31.), Dusan Frosch (37., 52.) und Josef Lehner (39.) die Tore zum 6:0-Endstand für die Tigers.
Entsprechend zufrieden war der Coach der Bayern, Bob Manno, nach der Partie: „Ich bin sehr glücklich über diesen Sieg! Meine Mannschaft hat wohl ihren besten Auftritt abgeliefert, seitdem ich hier Trainer bin. Wir haben heute nahezu alles richtig gemacht und auch die Unterstützung der Zuschauer war erstklassig!"
Bill Stewart sah den Grund für die Niederlage bei den vielen Strafzeiten seiner Freezers: „Wir sind selbst Schuld an dieser Niederlage. Im ersten Drittel haben wir unsere Chancen nicht genutzt, ab dem zweiten Drittel haben wir dann komplett die Ordnung verloren. Die Strafen waren verdient. Wir haben jegliche Disziplin vermissen lassen und uns schlecht verhalten."
Duisburg kann nur 20 Minuten mithalten
Schlusslicht Füchse Duisburg konnte in Hannover nur im ersten Drittel mithalten, in dem Artjom Kostyrev die Führung der Scorpions durch Adam Mitchell (13.) noch ausgleichen konnte (14.). Im Anschluss zogen die Scorpions aber durch Tore von Thomas Dolak (20.), Nikolaus Mondt (21.), erneut Adam Mitchell (23.), Sascha Goc (31.) und Aris Brimanis (59.) auf und davon. Anton Bader konnte für die Füchse nur noch Ergebniskosmetik betreiben (52.).
Dieter Hegen, dessen Füchse jetzt fünf Spiele in Serie verloren haben, sagte: Meine Mannschaft hat im ersten Drittel ordentlich gespielt. Ab dem zweiten Drittel bis zum Ende hatten wir einen Black-out. Hannover hat das Spiel hochverdient gewonnen.“
Michael Wolf schießt Adler ab
Michael Wolf, Torschützenkönig der vergangenen Saison, war bei dem 3:2-Sieg der Rooster an allen Toren beteiligt. In der 26 Spielminute brachte er die Rooster, mit zwei Mann mehr auf dem Eis, in Front, doch Mannheim drehte das Spiel durch Tore von Francois Methot (32.) und Rene Corbet (35.) noch vor der zweiten Pause. Im Schlussabschnitt legte Wolf Paul Traynor die Scheibe zum Ausgleich auf (45.) und erzielte das entscheidende 3:2 wieder selbst (57.). Für Iserlohn war der heutige Sieg die gelungene Revanche für die 3:0-Niederlage gegen die Adler zu Anfang der Saison. Mannheim, das am Freitag noch Meister Berlin schlagen konnte, liegt jetzt in der Tabelle auf dem siebten Platz. (DEL)