Mit Bill Gilligan kehrt am Freitag ein alter Bekannter als Gegner nach Klagenfurt zurück. Der Trainer der Graz 99ers will mit seinem Team aus den unteren Tabellenregionen nach oben, muss dazu aber eine große Hürde überspringen. Und die heißt "KAC Heimstärke".
Der EC-KAC empfängt am Freitag (19.15 Uhr) die Graz 99ers und mit ihnen einige alte Bekannte: Mit Franz Wilfan, Harald Lange, Anthony Iob, Philipp Winzig und Philippe Michael Horsky stehen mehrere Ex-KAC-Spieler im 99ers-Kader. Außerdem kehrt mit 99ers-Headcoach Bill Gilligan ein KAC-Meistermacher nach Klagenfurt zurück. Der Amerikaner führte die Rotjacken von 1985 bis 1988 vier Mal zum Meistertitel.
In Kärnten ist man auf Graz bestens vorbereitet: Der EC-KAC schwimmt zurzeit auf der Erfolgswelle. Die Rotjacken konnten ihre letzten drei Spiele gewinnen und sind zu Hause eine Macht: Vor eigenem Publikum feierte die Viveiros-Truppe in sieben Spielen sieben Siege (Torverhältnis: 37:13). Erst am Dienstag wurde Leader HK Aconi Jesenice mit 7:2 aus der Halle geschossen. Außerdem konnten Christoph Brandner und Company das erste Saisonduell in der Steiermark klar mit 5:2 für sich entscheiden.
„Zu Hause ist es gleich sehr gut für uns gelaufen und den Schwung der ersten Spiele haben wir dann in die nächsten Heimpartien mitgenommen. Gegen Salzburg (Anmerkung: 2:1-Erfolg) und im Derby gegen Villach (5:4-Sieg nach Verlängerung) haben wir gesehen, dass wir zu Hause auch die engen Partien gewinnen können. Wir ziehen unser Spiel konsequent durch, laufen permanent Eis, spielen aggressiv und forcieren mit vier Linien unser Tempoeishockey“, berichtete KAC-Crack David Schuller.
Den EC-KAC zeichnet heuer seine Offensivstärke aus: Mit 60 Treffern haben die Kärntner (nach der 14. Runde) die meisten Goals aller zehn Klubs der Erste Bank Eishockey Liga erzielt. „Zurzeit läuft es einfach. Wir wollen gegen Graz nachlegen und die nächsten beiden Punkte holen. Denn wir wollen heuer ganz vorne mitmischen und uns eine sehr gute Ausgangsposition für die Play-off-Phase schaffen“, berichtete der 28-jährige Stürmer, der trotz des dichten Ligaprogramms noch Zeit findet sein Psychologie-Studium an der Universität Klagenfurt voranzutreiben.
Bis zur Meisterschaftspause stehen noch vier Runden am Programm. Die Kärntner treffen auf die Graz 99ers (H), Alba Volan Szekesfehervar (A), Vienna Capitals (H), und Olimpija Ljubljana (A). „Es gibt keine Zeit zum Verschnaufen. Das Programm ist ziemlich zäh“, so David Schuller, der auf einen Anruf von Teamchef Lars Bergström hofft. Vom 6. bis 9. November bestreitet Österreich die Euro Ice Hockey Chellange in Oslo gegen Gastgeber Norwegen, Frankreich und Italien. „Ich wäre gerne mit dabei.“
KAC-Topscorer ist Warren Norris mit 16 Punkten (fünf Tore, elf Assists). Die klubinterne Torschützenliste führen Christoph Brandner, Mike Craig und Paul Schellander mit je sechs Treffern an. Gregor Hager ist verletzt.
99ers orientieren sich nach oben
30 Jahre nach seiner erfolgreichen Zeit kehrt Bill Gilligan als Cheftrainer der 99ers nach Klagenfurt zurück. Bei den Grazern soll der Amerikaner nach einigen Jahren der Erfolglosigkeit für einen Aufschwung sorgen.
Ganz zufrieden ist man mit dem bisherigen Saisonverlauf aber noch nicht (12 Punkte aus 14 Spielen bedeuten Rang acht). „Wir spielen noch nicht, was wir können. Die Mannschaft muss sich noch verbessern. Vor allem müssen wir mehr Tore schießen. Wir sind hier um zu gewinnen. Alle sind ungeduldig, denn wir wollen nach vorne“, so 99ers-Headcoach Bill Gilligan.
Das Tore Schießen bleibt das große Problem der 99ers. In 14 Runden erzielten Tommy Jakobsen & Co. erst 26 Treffer. Nur Tabellenschlusslicht HDD TILIA Olimpija Ljubljana (24) netzte seltener ein. Zum Vergleich: Rekordmeister EC-KAC durfte bereits 60 Mal jubeln.
Auswärts holte man in sechs Spielen vier Punkte (zwei Siege und vier Niederlagen - Tordifferenz: 8:22), erzielte dabei aber nur acht Treffer. Damit hat man in der Fremde die wenigsten Goals aller zehn Klubs der Erste Bank Eishockey Liga geschossen. Auch das Powerplay läuft nicht nach Wunsch: In 85 Überzahlspielen erzielte man erst neun Treffer und kassierte einen Shorthander. Damit halten die Steirer bei einer Powerplay-Effizienz von 10,59 Prozent (Platz zehn). Rekordmeister EC-KAC war in 81 Powerplays bereits 18 Mal erfolgreich (Effizienz: 22,22 Prozent).
Für das Spiel in Klagenfurt fordert der Coach eine Leistungssteigerung: „Der KAC ist eine sehr gute Mannschaft. Wir müssen besser spielen, vielleicht haben wir einmal das Glück auf unserer Seite. Ich freue mich schon auf das Spiel und auf das Wiedersehen mit vielen alten Freunden“, erzählte 99ers-Headcoach Bill Gilligan.
99ers-Topscorer ist Troy Riddle mit elf Punkten (vier Tore, sieben Assists). Die klubinterne Torschützenliste führen Layne Ulmer und Troy Riddle mit jeweils vier Treffern an. Bei den 99ers ist Legionär Nick Kuiper nach seiner zweiten Spieldauerdisziplinarstrafe im Spiel gegen den EC VSV gesperrt.
Freitag, 24. Oktober 2008, 19.15 Uhr.
EC-KAC – EC Graz 99ers (072).
Schiedsrichter: BOGEN, Graber, Mathis.
Bisherige Saisonduelle:
21.09.2008: EC Graz 99ers – EC-KAC 2:5 (1:2, 1:3, 0:0)