Der Westen gibt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) den Ton an: Gleich drei Klubs aus Nordrhein-Westfalen führen die Tabelle nach 14 Spieltagen an. Die Krefeld Pinguine behaupteten trotz eines 2:3 (2:1, 0:1, 0:1) im Spitzenspiel gegen DEL-Rekordmeister Adler Mannheim mit 27 Punkten Rang eins.
Die punktgleichen Iserlohn Roosters schoben sich dank eines 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)-Sieges im zweiten Topmatch gegen den EHC Wolfsburg auf den zweiten Platz. Dritter im Bunde ist die Düsseldorfer EG (26), die gegen die Hannover Scorpions mit 4:0 (2:0, 2:0, 0:0) den fünften Erfolg in Serie feierte.
Der spielfreie deutsche Meister Eisbären Berlin (22) rutschte auf den achten Rang ab. Allerdings hat der Double-Gewinner erst zehn Spiele absolviert - fünf weniger als der Tabellensechste Hannover.
Am Tabellenende verschafften sich die Kölner Haie mit einem 6:1 (0:0, 4:0, 2:1) gegen die Augsburger Panther ein wenig Luft und mit 13 Punkten drei Zähler Vorsprung vor Schlusslicht Duisburg.
Auch der ERC Ingolstadt (13) vergrößerte den Abstand zum Letzten durch einen 2:1 (1:0, 1:1, 0:0)-Sieg im bayerischen Kellerduell mit den Straubing Tigers (14). Nach zuvor drei Niederlagen gelang den Nürnberg Ice Tigers (19) mit 4:2 (2:0, 0:1, 2:1) gegen Aufsteiger Kassel Huskies wieder ein Dreier.
Ingolstadt siegt im bayerischen Derby
Matt Keith brachte den ERC Ingolstadt vor 3.514 Zuschauern bereits in der dritten Spielminute in Führung, und es sollte bis zum zweiten Drittel dauern, ehe Eric Chouinard für Straubing ausgleichen konnte. Nur 72 Sekunden später gingen die Panther durch Matt Higgins wieder in Führung, versäumten es aber weitere Tore zu erzielen und hielten das Spiel so unnötig lange spannend.
Straubings Coach Bob Manno sah den Grund für die Niederlage im Überzahlspiel einer Mannschaft: „Wir haben gut gespielt und uns viele Chancen erarbeitet. An diesem Wochenende hat unser Powerplay nicht so funktioniert wie wir uns das vorgestellt haben. Die Specialteams machen nun einmal den Unterschied.“ Die Tigers konnten heute in sechs Überzahlsituationen kein Tor erzielen.
„Wir sind heute auf eine gute Straubinger Mannschaft getroffen“ sagte Panther-Coach Beoit Laporte. „Auch wir hatten zahlreiche gute Möglichkeiten, haben aber versäumt das dritte Tor nachzulegen.“
Krefeld verliert unglücklich
In Krefeld brachte Nationalspieler Michael Hackert Mannheim früh in Führung (7.). Doch Charlie Stephens (12.) und Serge Payer (15.) drehten das Spiel zunächst zugunsten der Pinguine. Nach dem 2:2 durch Hackert (26.) sollte es bis mit der Entscheidung bis zur letzten Sekunde dauern. Die Uhr zeigte 19:59,5 im dritten Drittel als es Tomas Martinec gelang die Scheibe aus dem Gewühl heraus im Krefelder Tor unterzubringen.
Mannheims Co-Trainer Teal Fowler hielt sich nach dem Spiel sehr kurz: „Das war ein intensives Spiel von beiden Mannschaften, aber wir haben verdient gewonnen.“
Igor Pavlov, Trainer der Pinguine, zog aus der Niederlage das Positive: „Das war ein wichtiges Spiel für meine Mannschaft. Mannheim spielt sehr routiniert, da können meine Spieler viel lernen.“
Iserlohn tauscht Tabellenplatz mit Wolfsburg
3.395 Fans in Iserlohn sahen einen Doppelpack von Torjäger Michael Wolf (12. und 19.), der die Sauerländer mit seinen Saisontreffern Nummer neun und zehn auf die Siegerstraße schoss. Nach dem Anschlusstreffer durch Kai Hospelt (22.) erhöhte Benjamin Simon vier Sekunden vor der zweiten Drittelpause in Unterzahl auf 3:1.
Düsseldorf gibt früh die Richtung vor
In Düsseldorf sorgte ein Doppelschlag von Ryan Caldwell und Andy Hedlung innerhalb von 32 Sekunden (4.) früh für eine Vorentscheidung zugunsten der DEG Metro Stars. Evan Kaufmann (23.) und Patrick Reimer (28.) erzielten die weiteren Tore für den achtmaligen deutschen Meister.
Der Coach der unterlegenen Scorpions, Hans Zach, sagte nach der Partie: „Es war ein absolut verdienter Sieg für Düsseldorf. Wir wollten zu schnell zu viel. Trotzdem hat sich meine Mannschaft nie aufgegeben.“
„Es war eine insgesamt sehr faire Partie“, resümierte Harold Kreis nach dem Sieg seiner DEG Metro Stars. „Mein Team hat einen sehr guten Start erwischt. Die beiden frühren Tore haben uns Stabilität gegeben. Wichtig war, dass wir auch im Laufe des Spiels nicht hinten aufgemacht haben, sondern unsere Linie weiter verfolgten. Natürlich freue ich mich über zwei Tore im Powerplay. Sowohl das Spiel heute, als auch am Freitag in Augsburg waren sehr zufriedenstellend von unsere Seite.“
Ehelechner mit starker Partie
Adrian Grygiel (1.) und Florian Keller (9.) brachten die Sinupret Ice Tigers vor heimischer Kulisse früh mit zwei Toren in Front, ehe Hugo Boisvert für Kassel verkürzen konnte (23.). Michel Periard (44.) und Björn Barta (59.) sorgten im Schlussabschnitt für die Entscheidung. Hugo Boisverts zweiter Treffer eine Sekunde vor Schluss war nur noch für die Statistik.
Sichtlich zufrieden war Nürnbergs Coach Andreas Brockmann nach den Vier-Punkte Wochenende: „Ein starkes erstes Drittel war heute die Basis. Im zweiten Spielabschnitt haben wir einen Gang runter und Kassel einen Gang hoch geschaltet. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende. Ein Sonderlob muss ich unserem Torwart Patrick Ehelechner aussprechen, er hat heute und am Freitag super gehalten.“
Kassels Trainer Stephane Richer sah beim Nürnberger Goalie auch den Knackpunkt im Spiel: „Beim Stande von 2:1 hat Patrick Ehelechner einen fantastischen Save gemacht. Wenn wir da noch mal rankommen geht das Spiel vielleicht anders aus.“
Köln zeigt sich verbessert
Augsburg konnte in Köln vor 7.863 Zuschauern nur im ersten Drittel mithalten, das torlos endete. Im Mittelabschnitt konnten die Haie mehr Kapital aus ihren Torchancen schlagen und zogen durch Bryan Adams (25.), Kamil Piros (27.), Christoph Melischko (30.) und Todd Warriner (39.) auf 4:0 davon. In den letzten zwanzig Minuten erhöhte Christoph Ullmann auf 6:1 (44., 53.) nach dem Scott Barney für Augsburg zwischenzeitlich verkürzen konnte. Die Haie zeigten sich, speziell ab dem zweiten Drittel, deutlich effektiver als zuletzt und wusste auch spielerisch zu überzeugen.
„Wir waren 20 Minuten ebenbürtig. Unsere vierte Reihe war heute der beste Sturm“, sagte Augsburgs Coach Larry Mitchell und war sichtlich bedient: „Wenn unsere sogenannten Topspieler nicht bald mehr Leistung zeigen wird es schwer – wir wollen Platz zehn in Reichweite behalten“
Kölns Coach Clayton Beddoes war zufrieden mit dem Ergebnis, versuchte aber sofort wieder die Euphoriebremse anzuziehen: „ Im Gegensatz zu Freitag haben wir einfaches Eishockey gespielt. Die ganze Mannschaft hat Leidenschaft gezeigt, aber es war nur ein Sieg und es steht noch viel Arbeit bevor.“
Bereits am Nachmittag gewannen die Hamburg Freezers gegen die Füchse Duisburg mit 5:2 (2:1, 1:0, 2:1).