Ein Derby hat eigene Gesetze - da ist es auch unerheblich, dass am Sonntag der Tabellenführer gegen den Letzten spielt. Außenseiter Laibach hat schon im ersten Saisonderby gegen Leader Jesenice überrascht - warum keine Wiederholung?
Es ist wieder Derbytime! Der slowenische Meister HK Acroni Jesenice hat am Sonntag den großen Rivalen HDD TILIA Olimpija Ljubljana zu Gast. Die Stahlstädter schwimmen zurzeit auf der Erfolgswelle. Der 2:1-Sieg am Freitag gegen den EHC LIWEST Black Wings Linz war der fünfte Triumph in Folge. Bereits jetzt werden Erinnerungen an die letzte Saison wach, als der HKJ zwölf Siege in Folge feierte und damit den Rekord (seit Einführung der Erste Bank Eishockey Liga 2003/04) der Vienna Capitals aus dem Meisterschaftsjahr 2004/05 einstellte.
In dieser Saison feierte die Truppe von Doug Bradley in neun Runden bereits acht Siege. Nur im Derby gegen Olimpija Ljubljana musste man als Verlierer vom Eis, am Sonntag gibt’s nun die Möglichkeit zur Revanche. „Es ist ein spezielles Spiel. In einem Derby sind immer viele Emotionen drin. Wir spielen zu Hause, die Halle wird ausverkauft sein und die Unterstützung der Fans ist uns sicher“, so HKJ-Kapitän Marcel Rodman. Auch HKJ-Headcoach Doug Bradley weiß: „Es gibt eine große Rivalität zwischen den beiden Teams. Wir freuen uns schon alle auf das Match. Ljubljana hat uns heuer schon besiegt, wir müssen bereit sein.“
Zu Hause sind die Stahlstädter noch ohne Punkteverlust. In fünf Spielen feierten Marcel Rodman & Co fünf Siege mit dem Torverhältnis von 24:10. „Vor Meisterschaftsbeginn haben wir uns vorgenommen unsere Heimspiele zu gewinnen und auswärts möglichst viele Punkte zu holen. Zurzeit sind wir am richtigen Weg“, so HKJ-Kapitän Marcel Rodman. Für das Derby haben sich die Stahlstädter viel vorgenommen, wollen die Scharte der 2:5-Pleite in Ljubljana ausmerzen. Immerhin ist Tabellenschlusslicht Olimpija Ljubljana das einzige Team der Erste Bank Eishockey Liga, das dem HKJ in der Hinrunde des ersten Durchgangs des Grunddurchgangs eine Niederlage zufügen konnte. „Wir müssen einfach unser Spiel spielen. Wir spielen in unserer Halle. Von Beginn an müssen wir ein hohes Tempo gehen und konstant mit vier Linien agieren“, weiß der 27-jährige Stürmer.
Offensivfeuerwerk und einen starken Goalie Hocevar
Der HKJ hat – gemeinsam mit Rekordmeister EC-KAC – die beste Offensive der zehn Ligaklubs. In neun Runden erzielten die Stahlstädter bereits 41 Treffer. Außerdem hat man mit Andrej Hocevar (Saveqoute: 92,51 Prozent) einen Erfolgsgaranten im Tor. Mit dem 23-Jährigen im Gehäuse gelangen den Stahlstädtern in sieben Spielen sieben Siege. Als einziger Torhüter der Erste Bank Eishockey Liga hat der Slowene somit eine 100-prozentige Erfolgsquote. Beim 6:0-Erfolg des HK Acroni Jesenice gegen die Graz 99ers feierte Hocevar auch sein erstes Shut-out in der Erste Bank Eishockey Liga Saison 2008/09.
Topscorer der Stahlstädter ist David Rodman mit 14 Punkten (sieben Tore und sieben Assists). Der 25-jährige Slowene führt mit sieben Treffern auch die klubinterne Torschützenliste an. Die Plus-Minus-Statistik der Erste Bank Eishockey Liga Saison 2008/09 wird von sechs HKJ-Spielern (!) angeführt. In Front liegt Ales Kranjc (+10). Der 27-jährige Slowene war bei 14 Treffern und vier Gegentreffern am Eis. Dejan Varl ist fraglich
Olimpija nur Außenseiter
Der HDD TILIA Olimpija Ljubljana kommt als Underdog nach Jesenice. Der Vizemeister musste in neun Runden bereits acht Niederlagen hinnehmen. Der einzige Sieg datiert ausgerechnet vom ersten Meisterschaftsderby gegen den HK Acroni Jesenice. Am Freitag unterlagen Tomaz Vnuk & Co. nach gutem Beginn bei Rekordmeister EC-KAC mit 2:7. „Die Mannschaft hat gut begonnen. Leider konnten wir unsere zahlreichen Torchancen - einen Penaltyshot und einige Breakaways - nicht nützen und kassierten einige unglückliche Gegentreffer“, haderte Interimscoach Bojan Zajc am Tag nach der 2:7-Niederlage in Klagenfurt.
Nach dem Fehlstart in die Saison 2008/09 hofft man nun im Derby auf die Wende. „Wir müssen positiv bleiben. Ein Derby ist immer etwas besonderes, es gibt viele Emotionen. Jesenice ist in einer tollen Form. Es ist ein wichtiges Match für uns. Wir werden unser bestes geben. Das Team muss sich auf jeden Fall gegenüber dem Match in Klagenfurt steigern“, so der Interimscoach, der auf Spielmacher Todd Elik verzichten muss.
Die Slowenen kämpfen weiterhin mit Problemen: Mit 35 Gegentreffern kassierte man die meisten aller Klubs der Erste Bank Eishockey Liga, außerdem erzielten Tomaz Vnuk und Co. die wenigsten Treffer (zwölf). Auch vom Powerplay geht wenig Gefahr aus. In 55 Überzahlspielen
schoss der Vizemeister erst vier Treffer. Damit halten die Hauptstädter bei einer Effizienz von nur 7,27 Prozent.
Sonntag, 12. Oktober 2008, 18 Uhr.
HK Acroni Jesenice – HDD TILIA Olimpija Ljubljana (050).
Schiedsrichter: TSCHEBULL, Kaspar, Widmann.
Bisherige Saisonduelle:
28.09.2008: HDD TILIA Olimpija Ljubljana – HK Acroni Jesenice 5:2 (3:0, 1:2, 1:0).