Eine Woche ist ins EBEL Land gezogen und die Bundesliga wird allen Erwartungen gerecht. Schon nach 7 Runden präsentiert sich die Liga unglaublich ausgeglichen, die Überraschungen der ersten Runden wurden fortgesetzt, der ein oder andere Höhenflug wurde gestoppt. Der wöchentliche HF.at Blick auf die Lage der Eishockey-Nation.
Drei Runden standen in der vergangenen Woche am Programm und eines ist schon jetzt klar: diese Liga ist ausgeglichen, spannend und nichts für schwache Nerven. Nach 7 Runden trennen lediglich 3 Punkte die Plätze 2 bis 9, lediglich ganz vorne und ganz hinten gibt es etwas Luft nach unten bzw. oben. In einer Woche kann schon wieder alles ganz anders sein – der Thriller namens EBEL.
HK Jesenice
Die Slowenen sind die neue Nummer 1 in der Bundesliga, haben in den vergangenen drei Spielen ebenso viele Siege eingefahren. Die beste Offensivabteilung der gesamten Liga weiß schon früh zu begeistern und hat sich vorerst an der Spitze eingenistet. Gerade zu Hause sind die Krainer eine absolute Macht, auch dank Torhüter Hocevar. Mit ihm hat der HKJ in dieser Saison noch nicht verloren. Dazu die Vorbereiterqualitäten von Marcel Rodman und der Treffsicherheit der slowenischen Kollegen – so kann man diese EBEL ganz vorne bestimmen. Jetzt muss man anders als von vielen Experten prognostiziert nur auch die nötige Konstanz an den Tag legen.
Alba Volan
Das Sensationsteam aus Ungarn liegt auch nach sieben Spielen im Spitzenfeld der Liga. Der Lack der ersten Runden ist aber ab, in den letzten drei Partien haben die Magyaren keine Erfolge mehr feiern können und nur einen Zähler geholt. Derzeit lebt Alba Volan noch vom sensationellen Saisonstart, mittlerweile weiß aber die gesamte Liga, dass man den letztjährigen Prügelknaben nicht mehr unterschätzen darf. Noch so eine Woche darf man sich aber nicht leisten, denn ansonsten findet man sich in sieben Tagen dort wieder, wo man ursprünglich erwartet wurde: im hinteren Tabellendrittel.
KAC
Diese verflixte Konstanz! Rekordmeister KAC startete wie erwartet gut in die Saison, holte auswärts wichtige Punkte und ließ auch zu Hause in der letzten Woche gleich vier Punkte folgen. Dann kam aber der kleine Rückschlag: im Derby gegen den VSV setzte es die dritte Auswärtspleite in Serie und in der Tabelle kommt die Konkurrenz auf. Doch die Rotjacken haben weiter alle Möglichkeiten – vor allem auch nach oben. Zu Hause zeigten sich die Klagenfurter als ungeschlagene Macht, auswärts fehlt es derzeit noch an der Konstanz. Daran muss man arbeiten, um die Tabellenführung angreifen zu können.
Red Bull Salzburg
Fehlende Konstanz Teil 2. Wie der KAC muss sich auch Salzburg derzeit mit schwankenden Leistungen herumschlagen. Derzeit reicht es nicht für zwei Siege in Folge, gerade auswärts sind es die kleinsten Fehler, welche das Page Team zurückwerfen. In Unterzahl kassieren die Mozartstädter zu viele Tore und rutschten in dieser Wertung mittlerweile auf Rang 6 ab. Aber diese Schwankungen durfte man erwarten, immerhin spielen die Salzburger konsequent mit ihren Youngsters und lassen sie lernen. Auch wenn das auf Kosten der Konstanz geht.
Vienna Capitals
Spektakulär ist was anderes, aber die Wiener punkten zumindest. Hinten stehen die Caps derzeit bombensicher und haben so alle Partien der letzten Woche siegreich beendet. Zwei davon mit einem Shutout für Labbe. Die Wiener Eishockeyseele ist wieder beruhigt, man kann offenbar doch vorne mitspielen. Gut, dass man in den nächsten Tagen wieder zwei Mal zu Hause spielt, denn in der Albert Schultz Halle haben die Gaudet-Mannen ausgezeichnet gepunktet. Über die Defensive zum Sieg – und vielleicht noch weiter nach vorne?
HC Innsbruck
So schnell geht das in der EBEL. Vier Siegen zum Auftakt der Meisterschaft folgten drei Niederlagen in Serie und schon sind die Innsbrucker Haie nicht mehr das Non plus Ultra dieser jungen Saison. Vor allem auswärts können die Tiroler noch nicht überzeugen, haben aus drei Spielen erst zwei Punkte geholt und hinken damit weit hinter der Heimausbeute zurück. Das wirkt sich auch auf die Tordifferenz aus, die mittlerweile nur noch ausgeglichen ist. Kein anderes Team hat in der vergangenen Woche so viele Gegentore kassiert die das Kennedy Team. Eine frühe Charakterprobe für den gar nicht so geheimen Favoriten auf die Meisterschaft. Und jetzt kommen drei Auswärtsspiele – wenn da keine Punkte folgen findet man sich schon bald in den hinteren Tabellenregionen wieder.
Graz 99ers
Die Steirer haben ihren Rhythmus gefunden. Mitreißend ist das, was die 99ers zeigen noch nicht, aber effizient. Aus der Defensive heraus holt man sich die Punkte, die man braucht, um in den Top 8 zu stehen. Die beste Abwehrreihe der Liga muss aber noch lernen, die Offensive zu unterstützen. Nur Laibach hat weniger Tore erzielt – wo bleiben die Goalgetter der Murstädter? Dann klappt es vielleicht auch mit dem Blick nach weiter oben in der Tabelle. Dran sind sie die Grazer, in der kommenden Woche können zwei Heimspiele darüber entscheiden, wohin die Reise geht.
Black Wings Linz
Nein, das sind noch nicht die Black Wings, die man sich erwartet hatte, aber es geht langsam aufwärts. Vier Punkte aus den letzten beiden Spielen und die Oberösterreicher sind zumindest nach Punkten wieder dran an der Konkurrenz. Die Situation trügt aber, denn noch läuft das Werkl der Boni-Truppe läuft noch nicht ganz rund. Unsicherheiten sind weiterhin vorhanden und die kleinsten Fehler können die Dämme wieder brechen lassen. Eine schwere Auswärtswoche mit drei Partien in der Fremde wird das nicht einfacher werden lassen. Vielleicht würde da ein etwas disziplinierteres Auftreten helfen? Und was passiert, wenn Torjäger Matthiasson aufhört zu treffen?
VSV
Zwei Siege, eine Niederlage – der VSV kämpft sich zurück ins Geschehen. Typisch Adler: kaum wahrgenommen sind die Draustädter schon wieder in Lauerstellung. Noch liegen sie unter dem Play Off Strich, doch die Formkurve scheint nach oben zu zeigen. Vor allem zu Hause ist man in Soll und konnte so die Heimfans bei Stimmung halten. Noch wichtiger als das: im Derby gegen den KAC hat man dem Erzrivalen die Grenzen aufgezeigt. Das sorgt für Druckabbau von allen Seiten.
Olimpija Laibach
Wieder drei Mal verloren, keinen Sieg in den letzten 7 Tagen errungen und damit weiterhin mit Abstand das Schlusslicht der EBEL. Bei Laibach läuft noch gar nichts und da dürfen auch die Verletzungen nicht darüber hinweg täuschen. Das hat man offenbar auch erkannt und wollte ein Zeichen setzen. Der Trainer ist weg, ein neuer soll kommen. Ob das die Slowenen so motiviert, dass sie wieder einmal die Liga von hinten aufmischen?