Die Krefeld Pinguine sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) die Mannschaft der Stunde. Der Meister von 2003 kam im Spitzenspiel gegen Titelverteidiger Eisbären Berlin zu einem 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)-Sieg und baute die Tabellenführung mit 24 Zählern vor dem Hauptstadtklub auf vier Punkte aus.
Hinter dem Duo rückte der überraschend starke EHC Wolfsburg durch einen 9:4 (3:1, 5:2, 1:1)-Erfolg über die Straubing Tigers auf den dritten Platz. Punktgleich folgt DEL-Rekordmeister Adler Mannheim (beide 19), der zu einem 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) über Aufsteiger Kassel Huskies kam. Die Iserlohn Roosters rutschten derweil nach der 5:6 (1:1, 1:3, 3:1, 0:0, 0:1)-Niederlage bei den Augsburger Panthern im Penaltyschießen auf Platz fünf ab. Duisburg gewinnt zu Hause gegen Frankfurt nach Penaltyschießen mit 3:2 (0:0, 1:1; 1:1, 0:0, 1:0) und verlässt damit den letzten Tabellenplatz.
Krefeld rettet Sieg über die Zeit
Im Spitzenspiel des zehnten Spieltages brachten Shay Stephenson (5.) und Richard Pavlikovsky (6.) Krefeld schnell eine 2:0-Führung, die Patrick Hager, mit seinem viertem Tor an diesem Wochenende, Mitte des zweiten Drittels auf 3:0 ausbauen konnte. Daniel Weiß (38.) und André Rankel (50.) starteten die Berliner Aufholjagd, die aber zu spät kam. Berlin versuchte zwar noch alles, und spielte die beiden letzten Spielminuten ohne Torhüter, konnte den Krefelder Sieg aber nicht mehr verhindern. Die Pinguine haben jetzt mit einem absolviertem Spiel mehr vier Punkte Vorsprung auf Verfolger Berlin.
„Der Unterschied heute Abend war der Start. Die letzten zwei Drittel haben wir besser gespielt“, resümierte Berlins Coach Don Jackson, und weiter: „Krefeld ist momentan die beste Mannschaft in der DEL und wir müssen mehr arbeiten."
Fredrick Brathwaite erneut mit Shut-out
In Mannheim dauerte es bis Halbzeit des Spiels ehe ein Tor fiel. Francois Methot brachte Mannheim in Überzahl in Front (32.) und baute die Führung mit seinem zweiten Tor auf 2:0 aus (43.). Frank Mauer setzte in der 55. Spielminute den Schlusspunkt zum 3:0-Sieg des DEL-Rekordmeisters über den Aufsteiger aus Kassel. Mannheims Torwart Fredrick Brathwaite feiert mit dem heutigen Sieg bereits sein viertes Shut-out in dieser Saison.
Dave King, Trainer der Adler, hielt sich nach dem Spiel gewohnt kurz: „Das war heute ein sehr starker Gegner, der uns alles abverlangt hat. Ich bin mit dem Überzahlspiel, dem Unterzahlspiel, dem Torhüter und natürlich dem Ergebnis sehr zufrieden.“
Etwas ausführlicher wurde Kassels Coach Stephane Richer, der nach dem Spiel gegen Duisburg am Freitag sehr unzufrieden war: „Nach der gestrigen langen Sitzung mit meiner Mannschaft habe ich eine deutliche Reaktion erwartet und auch gesehen. Wenn das Team in den kommenden Spielen so auftritt wie heute, dann macht mir das Mut, und wir werden so sicherlich wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.“
Den Grund für die Niederlage seiner Huskies sah Richer in den Punkten die Dave King heute gefallen haben: „Meine Mannschaft hat gekämpft, aber der Unterschied waren heute in erster Linie die Specialteams und in zweiter Linie Fredrick Brathwaite, der meine Stürmer mit unglaublichen Paraden zur Verzweiflung brachte. Mit etwas Glück wäre ein Punkt oder auch zwei möglich gewesen.“
13 Tore in Wolfsburg
Straubing konnte in Wolfsburg anfangs mithalten. William Trew (5.), Matt Hussey (23.) und Chad Bassen (23.) konnten die Wolfsburger Führung durch Davis Danner (3.), Jason Ulmer (8.) und Marvin Degon (10.) jeweils ausgleichen. Die Grizzlys drehten dann jedoch im Mittelabschnitt auf und zogen bis zur Pause durch Tore von Arvids Rekis (26., 36.), Ken Magowan (28.) und Justin Papineau (31., 39.) auf 8:3 davon.
Eric Meloche verkürzte für die Ice Tigers noch auf 8:4 (55.) doch Mike Green stellte den alten Abstand wieder her (59.).
Grizzly-Coach Anton Krinner war zufrieden mit der Leistung seines Teams, hat den Blick aber schon auf die kommenden Aufgaben gerichtet: „Wir hatten heute ein gutes Powerplay (Wolfsburg erzielte heute in neun Überzahlsituationen fünf Treffer, Anm. d. Red.) und haben schöne Tore geschossen. Wir können zufrieden sein wie es momentan läuft und bereiten uns jetzt auf den Pokal vor."
Augsburg verspielt deutliche Führung
Etwas spannender als in Wolfsburg ging es in Augsburg zu. Mit David Sulkovskys Tor zum 1:0 hatte Iserlohn den besseren Start in die Partie, doch Matt Ryan konnte noch im ersten Drittel ausgleichen. In einer Iserlohner Tiefschlafphase zogen die Bayern auf 4:1 davon. Scott Barney (25.), Tomas Slovak (26.) und Jamie Hunt (26.) trafen innerhalb von 71 Sekunden.
Ryan Ready (28.) und Robert Hock (41.) verkürzten wieder für die Sauerländer, die sich auch durch Steve Junkers Tor für Augsburg (44.) nicht in ihrer Aufholjagd beirren ließen. Bob Wren (47.) und Jimmy Roy (53.) brachten die Rooster schließlich in die Verlängerung. Nachdem diese keine Entscheidung brachte, versenkte Mathis Olimb den entscheidenden Penalty und rettete den Panthern noch den Extra-Punkt.
Duisburg mit drittem Sieg im fünften Spiel unter Dieter Hegen
Artjom Kostyrev (32.)und Morton Ask (46.) konnten das Spiel für Duisburg drehen, nachdem Chritoph Gawlik Frankfurt zunächst in Führung brachte. Thomas Oppenheimer rettete Frankfurt in der 47. Spielminute in die Verlängerung, die jedoch ohne Tor blieb. Daniel Tkaczuk verwandelte den entscheidenden Penalty für Duisburg und brachte dem Hegen-Team den wichtigen Extra-Punkt.
Dieter Hegen war zufrieden nach der Partie: „Ich bin sehr glücklich. Obwohl heute sogar drei Punkte drin gewesen wären sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden – runter vom letzten Tabellenplatz. Besonders hervorzuheben ist die Defensive, da müssen wir ansetzen und weiter arbeiten. Ich freue mich aber auch sehr, dass Torwart Lukas Lang seine gute Form hält.“
Auf Seiten der Frankfurter waren nach dem Spiel andere Töne zu hören. Coach Rich Chernomaz sagte: Wenn man Spiele gewinnen will müssen gerade die großen Namen ihre Leistung bringen – und dafür muss mehr geschossen werden.“
Duisburg hatte heute 42:23 Torschüsse, konnte aber auch heute kein Überzahlspiel für ein Tor nutzen. Damit haben die Füchse in den letzten 27 Powerplaysituationen genau ein Tor erzielt. Nach dem heutigen Sieg klettert Duisburg auf Platz 14 und ist punktgleich mit Straubing. Dahinter sind jetzt Ingolstadt mit sieben Punkten und Köln (6).