Einen großen Schritt aus der Krise haben die Black Wings gemacht. Gegen Titelverteidiger Salzburg holten die Stahlstädter zwei Mal einen Rückstand auf und siegten am Ende verdient mit 4:3. Mann des Abends: der Schwede Matthiasson mit einem Hattrick.
Wieder mit geänderten Lineups ging der EHC LIWEST Black Wings Linz ins Duell gegen Meister EC Red Bull Salzburg. Erstmals mit von der Partie war Publikumsliebling Mark Szücs, der nach seinem Try-out im Sommer die ersten Runden nur auf der Tribüne zuschauen durfte. Die Hausherren wollten nach drei Heimniederlagen in Serie die Partie von Beginn an defensiver angehen und zuerst einmal Tore verhindern. Dieser Plan war aber schon nach 31 Sekunden über den Haufen geworfen, denn mit der ersten richtigen Chance in dieser Partie versenkte Philipp Pinter für die Red Bulls die Hartgummischeibe im Netz. Wieder ein früher Gegentreffer für die Linzer, die aber engagiert antworteten: Baumgartner und Oberkofler hatten in den folgenden Minuten große Möglichkeiten zum Ausgleich, die Gäste ihrerseits nützten die Unsicherheiten in der Stahlstadt-Abwehr immer wieder zu gefährlichen Gegenangriffen. So entwickelte sich ein abwechslungsreiches und ausgeglichenes erstes Drittel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Hausherren zwar insgesamt etwas engagierter, die Salzburger mit der Führung im Rücken lauerten aber geschickt auf ihre Chancen. Vor allem im Powerplay gerieten die Black Wings unter Druck, doch Goalie Alex Westlund zeigte sich immer sehr gut disponiert. So ging es mit einem 1:0 für den Meister in die Pause.
Die Salzburger sind im ersten Drittel deutlich zielsicherer als die Linzer - während die Angriffe der Stahlstädter immer wieder in den Defensivreihen der Gäste hängen blieben und so nur fünf Torschüsse bis zu Parise vordrangen, war Alex Westlund nach 20 Minuten gut warm geschossen. 22 Mal musste der Black Wings Schlussmann eingreifen und blieb sicher.
Black Wings drehen die Partie
Was sich im ersten Abschnitt phasenweise schon abgezeichnet hatte, setzte sich in den zweiten 20 Minuten in noch stärkerer Form weiter. Die Linzer wurden immer stärker und zeigten sich vor allem im Penaltykilling stark verbessert. Selbst nützten die Hausherren ihre Chance in Überzahl. Top-Torjäger Markus Matthiasson zeigte, was es heißt, wenn man einen Lauf hat. Eigentlich traf er die Scheibe in der 26. Minute gar nicht richtig, sie kullerte trotzdem ins Netz und es stand 1:1. Die Antwort der Bullen folgte drei Minuten später und Trattnig beendete eine tolle Kombination nach Koch und Pewal Vorlage mit der zweiten Führung für den Titelverteidiger. Es war nur ein kurzes Intermezzo für die Bullen, denn jetzt hatten die Gastgeber Fahrt aufgenommen.
Nichts war mehr zu sehen von der Unsicherheit der letzten Spiele, die Pässe kamen besser an, nach hinten spielte man konzentriert und dachte immer an die Sicherheit im eigenen Verteidigungsdrittel. Als Matthiasson sein Doppelpack in der 33. Minute mit dem nächsten Powerplay-Treffer komplettierte, wankten die Red Bulls. Es ging hin und her und das Spiel stand auf Messers Schneide. Es war ein tolle Aktion von Matthias Iberer, die in der 39. Minute ein ausgezeichnetes Drittel der Linzer krönte. Der Youngster tankte sich über links durch und schoss die Scheibe ins kurze Kreuzeck. Die Stahlstädter führten erstmals in dieser Partie, in der nun so richtig viel Leben drin war.
Matthiasson-Hattrick
In Schlussabschnitt durfte man daher einen stürmischen Titelverteidiger erwarten. Aber die LIWEST Black Wings hielten an ihrem Spielplan fest, standen hinten sicher und warteten geduldig auf ihre Chancen. Diese ergaben sich zwangsläufig, denn je länger diese Partie dauerte, umso offensiver wurden die Salzburger. In der 54. Minute war der Sieg dann zum Greifen nahe: wieder stand Matthiasson goldrichtig, schob die Scheibe im Power Play zum 4:2 ein und die Halle stand Kopf. Die Truppe von Trainer Jim Boni wirkten nun abgeklärt, kämpften um jeden Zentimeter und gewannen auch die wichtigen Zweikämpfe an der Bande.
Mit dem Mute der Verzweiflung nahmen die Gäste schon drei Minuten vor Schluss ihren Torhüter vom Eis, doch als die Scheibe sechs Sekunden später an die Bullen-Stange kullerte ging der Goalie doch wieder ins Netz zurück. Bis in die Schlusssekunden blieb es spannend, doch der Anschlusstreffer zum 3:4 keine fünf Sekunden vor der letzten Sirene war nichts mehr als Ergebniskosmetik. Mit diesem Sieg endete die schwarze Heimserie der Stahlstädter und die ersten beiden Zähler in der Erste Bank Eishockey Liga Saison 2008/09 vor eigenem Publikum waren eingefahren.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 4:3 (0:1, 3:1, 1:1)
Zuschauer: 3.000
Referees: MUTZ W.; HOLLENSTEIN M., NEWERKLA W.
Tore: MATTHIASSON M. (25:54 / PURDIE B., SHEARER R.), MATTHIASSON M. (32:21 / PURDIE B., SHEARER R.), IBERER M. (38:03 / PURDIE B., IBERER F.), MATTHIASSON M. (53:38 / SHEARER R., PURDIE B.) resp. SCALZO M. (00:32 / PINTER P., MCDONOUGH R.), TRATTNIG M. (29:07 / PEWAL M., KOCH T.), TRATTNIG M. (59:55 / KOCH T., YELLOW HORN C.)
Goalkeepers: WESTLUND A. (60 min. / 43 SA. / 3 GA.) resp. PARISE J. (58 min. / 20 SA. / 4 GA.)
Penalty in minuten: 20 resp. 12
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., GRUBER G., HELMINEN L., IBERER F., IBERER M., IBOUNIG C., KASTNER G., LEAHY P., LUKAS P., LUKAS R., MAIER P., MATTHIASSON M., MAYR M., OBERKOFLER D., PURDIE B., RAC W., SEELEY R., SHEARER R., SZÜCS M., WESTLUND A.
EC Red Bull Salzburg: CIBULSKIS O., ECKER F., FOSTER A., HARAND P., HÖNECKL T., KOCH T., KOGER D., LATUSA M., MCDONOUGH R., MITTERDORFER D., PARISE J., PEWAL M., PINTER P., REBEK J., REISINGER A., SCALZO M., SCHWAB M., SIKLENKA M., SWEATT W., TRATTNIG M., ULMER M., YELLOW HORN C.