An einem für die Fans mit 61 Toren sehr torreichen Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) behauptete Titelverteidiger Eisbären Berlin zwei Tage nach der ersten Saisonniederlage am 6. Spieltag mit einem 5:0 (1:0, 1:0, 3:0) bei Schlusslicht Füchse Duisburg mit nunmehr 15 Punkten die Tabellenführung.
Gleichzeitig setzte sich die Niederlagenserie der Kölner Haie fort. Der achtmalige deutsche Meister verlor mit dem 5:2 (2:0, 2:1, 1:1) bei den Sinupret Ice Tigers auch das siebte Spiel der laufenden Spielzeit, bleibt wie Duisburg ohne Punkte und steht weiter auf dem vorletzten Platz.
Mit den Berlinern Schritt halten können überraschenderweise derzeit nur die Krefeld Pinguine, die einen 6:3 (2:1, 1:2, 3:0)-Sieg bei DEL-Rekordmeister Adler Mannheim feierten und als Zweiter ebenfalls 15 Punkte aufweisen. Einen 7:0 (1:0, 4:0, 2:0)-Sieg feierte der EHC Wolfsburg bei Aufsteiger Kassel Huskies und kletterte mit 13 Punkten auf den dritten Rang.
Eine unerwartete Niederlage einstecken musste die Düsseldorf Metro Stars mit dem 5:6 (1:1, 3:2, 1:2, 0:1) bei den Straubing Tigers nach Verlängerung, nachdem sie kurz vor Schluss der regulären Spielzeit noch geführt hatten. Die Hamburg Freezers verbuchten mit dem 3:2 (1:0, 0:1, 2: 1) gegen die Frankfurt Lions den dritten Sieg in Serie.
Dennis Endras hält Strafschuss
Augsburg, das zuletzt zweimal verloren hatte, konnte gegen Eisbären-Bezwinger Hannover auf heimischem Eis drei Punkte holen. Matt Ryan brachte die Hausherren bereits in der zweiten Minute in Führung. Den zwischenzeitlichen Ausgleich für Hannover durch Chris Herperger (4.) beantworteten die Panther durch Tore von Ulrich Maurer (8., 19.) und Matt Ryan (10.) zum 4:1 Pausenstand. In der Folgezeit versuchte Hannover wieder heran zu kommen, doch nach den Anschlusstreffern von Adam Mitchell (28.) und Tino Boos (38.) stellte Augsburg jeweils wieder den alten Abstand, durch Brett Engelhardt (35.) und Mark Murphy (58.), her.
Max Fedra, Mannschaftsleiter der Augsburger, sagte nach dem Spiel: „Wir haben Hannover im ersten Drittel überfahren. Das waren die besten 20 Minuten in dieser Saison von uns. Wir haben Laufbereitschaft und Spielfreude gezeigt, und waren körperlich sehr präsent. Im Mittelabschnitt kam Hannover besser in das Spiel und konnte den Anschluss wieder herstellen. Zum Glück hat Dennis Endras den Strafschuss für Hannover im letzten Drittel gehalten, sonst wäre es nocheinmal richtig eng geworden.“
Rob Zepp mit zweitem Shutout in dieser Saison
In Duisburg musste sich Tabellenführer Berlin in den ersten beiden Drittel quälen. Tyson Mulock (8.) und Denis Pederson (25.) sorgten aber immerhin für eine 2:0-Führung. Im letzten Durchgang machten Nathan Robinson mit einem Doppelpack (46. und 51.) und Mark Beaufait (47.) dann aber das standesgemäße Resultat für die Berliner perfekt.
Berlins Coach Don Jackson meinte nach dem Sieg: „Wir hatten heute von Anfang an gute Beine, alle Spieler haben zu diesem Sieg beigetragen.“ Ein Sonderlob bekam Torhüter Rob Zepp: „Rob hat hat im zweiten Drittel sensationell gehalten, und sich sein zweites Shutout wirklich verdient.
Dieter Hegen, der auch sein zweites Spiel als Trainer von Duisburg in dieser Saison verlor, sieht noch viel Arbeit vor sich: „ Wir haben gut angefangen, aber über das Spiel gesehen geht der Sieg, auch in dieser Höhe, für Berlin in Ordnung. Wäre Lukas (Lang, Anm. d. Red.) nicht so gut aufgelegt gewesen, hätte das hier auch durchaus noch höher ausfallen können. Es gibt noch viel zu tun hier in Duisburg. Speziell am Powerplay müssen wir noch arbeiten.“
Arvids Rekis erzielt drei Tore für Wolfsburg
Das Spiel in Kassel war vor 3.683 Zuschauern eine klare Angelegenheit. Arvids Rekis brachte Wolfsburg im ersten Drittel mit 0:1 in Führung (11.). Im Mittelabschnitt konnte Wolfsburg seine Chancen besser nutzen und erhöhte durch Tore von Justin Papineau (21.), Marvon Degon (23.), erneut Arvids Rekis (29.) und Chritoph Höhenleitner (33.) auf 0:5. An dieser Stelle übernahm Sebastian Elwing für den glücklosen Boris Rousson das Tor, aber auch er musste in den letzten 20 Minuten noch zweimal hinter sich greifen. Ken Magowan (51.) und Arvids Rekis mit seinem dritten Tor (59.) stellten schließlich den 0:7 Endstand für Wolfsburg her.
Stephane Richer, Coach der Kassel Huskies sagte nach dem Spiel: „Der Sieg für Wolfsburg ist in der Höhe absolut verdient. Wir haben zu viele unnötige Strafen genommen und Wolfsburg hat das gnadenlos genutzt. Wir müssen das jetzt im Training analysieren, und ich hoffe, dass wir das am Donnerstag gegen Mannheim besser machen. Ich denke wir sind nach diesem Spiel in der DEL angekommen.“
Wolfsburgs Trainer Anton Krinner will den Sieg nicht überbewerten: „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Sie hat die taktische Marschroute perfekt umgesetzt. Dennoch werden wir jetzt nicht abheben, das sind auch nur drei Punkte.“
Straubing gleicht kurz vor Schluss aus
Im Spiel zwischen den Straubin Tigers und den DEG Metro Stars ging es vor 3.299 Zuschauern deutlich spannender zu. Adam Courchaine brachte Düsseldorf in der sechsten Minute in Führung, die aber nur 13 Sekunden später durch Brian Maloney wieder egalisiert wurde. Die erneute Führung für Düsseldorf durch Brandon Reid (28.) glich erneut Brian Maloney aus (29.). Nach dem Straubing durch Eric Chouinard (32.) sogar in Führung ging drehte Düsseldorf auf und zog durch Tore von Bradley Tutschek (36., 50.) und Shane Joseph (40.) auf 5:3 davon.
Die Tigers zeigten sich davon jedoch keinesfalls geschockt, und kamen durch Eric Chouinard in der 56. Spielminute noch einmal heran. 21 Sekunden vor Schluss konnte Straubing eine Überzahl nutzen, und mit sechs gegen vier Feldspielern den Ausgleich erzielen. Calvin Elfring erzielte schließlich in der ersten Minute der Verlängerung das entscheidende 6:5.
Ingolstadt fehlt am Ende die Kraft
Auch in Ingolstadt blieb es bis kurz vor Schluss spannend. Iserlohn ging in der zehnten Minute mit 0:2 in Führung. Tyler Beechey und Marty Wilford trafen innerhalb von 30 Sekunden für die Gäste. Die Freude dauerte jedoch nicht lange, denn Ingolstadt kam noch innerhalb des ersten Drittels wieder zum Ausgleich. Matt Keith (13.) und Glen Goodall (14.) trafen jeweils in Überzahl.
Nach dem torlosen Mittelabschnitt ging Iserlohn in der 45. Minute durch Ryan Ready wieder in Führung, die Matt Keith mit seinem zweitem Tor an diesem Abend jedoch postwendend wieder ausglich (6.). Der unvermeidliche Michael Wolf erzielte dann jedoch in der 50. Minute das entscheidende Tor, Robert Hock setzte kurz vor der Sirene den Schlusspunkt zum 4:6 Endstand in das verwaiste Gehäuse der Bayern.
Benoit Laporte war dennoch nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Panther: „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hatten viele Verletzte und am Ende ging uns etwas die Kraft aus.“
Rooster-Coach Steve Stirling war nach dem Spiel nach Vergleichen zu Mute: „Das war heute Abend wie ein Boxkampf – mit Strafen auf beiden Seiten. Kompliment an meine Mannschaft, sie hat Moral gezeigt.“
Mannheim mit sehr gutem Powerplay
Vor 10.234 Zuschauen in der Mannheim wechselte immer wieder in Führung. Als erstes waren die Gastgeber dran, die durch Colin Forbes das erste Tor erzielten (8.). Richard Pavlikovsky (15.) und Charlie Stephens (20.) drehten das Spiel jedoch noch im ersten Drittel.
Im Mittelabschnitt konnten die Adler das Spiel durch zwei Tore von Francois Methot (8., 15.), jeweils in Überzahl, erneut drehen, doch danach waren wiedereinmal die Pinguine an der Reihe, und diesmal endgültig. Serge Payer (40., 57.), Herberts Vasiljevs (44.) und Richard Pavlikovsky (60.) stellten schließlich den 3:6 Endstand her.
Adler-Trainer Dave King sagte nach dem Niederlage: „Das war ein sehr gutes Spiel. Wir haben allerdings mehr Fehler als der Gegner gemacht, Krefeld hat verdient gewonnen. Ich hoffe, das wir aus diesen Fehlern lernen, und sie bis nächste Woche abstellen können.
Igor Pavlov, Trainer der siegreichen Pinguine, resümierte nach dem Spiel: „Mannheim spielt ein perfektes Powerplay (heute alle drei Tore der Mannheimer in Überzahl, Anm. d. Red.). Das war ein sehr gutes, sehr schnelles und intensives Spiel. Entscheidend war, dass wir auch ein Tor in Überzahl erzielt haben, was die Weichen auf Sieg gestellt hat, und Scott Langkow im Tor, der den Sieg festgehalten hat.“
Köln bleibt im Tabellenkeller
Die Misere den Kölner Haie nahm auch am Sonntag gegen kein Ende. Durch einen Doppelschlag von Andre Savage (12.) und Florian Ondruschka (13.) lag das Mason-Team schnell zurück Bryan Adams konnte zwar verkürzen (17.), doch Scott King (34.) und Aleksander Polaczek (35.) sorgten mit einem weiteren Doppelschlag für die Vorentscheidung. Nach dem 5:1 von Martin Ancicka (55.) schaffte Haie-Kapitän Dave McIlwain (58.) noch ein weiteres Kölner Tor.
Nürnbergs Coach Andreas Brockmann resümierte nach dem Spiel: „Das war kein gutes Spiel. Anfand des zweiten Drittels haben uns die Kölner unter Druck gesetzt, doch nach der Auszeit haben wir noch einmal zwei Tore geschossen und das Spiel entschieden.“ Dennoch freute er sich über die drei Punkte: „Ich bin sehr erleichtert über den Sieg, gerade nach der unglücklichen Niederlage in Iserlohn.“
Pelletier erneut sehr gut aufgelegt
Die Hamburg Freezers feierten bereits am Nachmittag ihren dritten Sieg in Serie, und setzten damit ihren Marsch Richtung Tabellenspitze fort. Freezers-Stürmer Vitalij Aab war der Mann des Tages. Zunächst erzielte er in der 20. Minute das 1:0 und war nach dem zwischenzeitlichen Frankfurter Ausgleich von Josh Langfeld (30.) auch zum 2:1 erfolgreich (43.). Dabei nutzte Aab eine 5:3-Überzahlsituation aus. Francois Fortier gelang in Unterzahl das 3:1 (56.), erneut Langfeld konnte 44 Sekunden vor der Schlusssirene nur noch verkürzen.
Bill Stewart war zufrieden mit dem Wochenende für die Freezers: „Das war heute eine umkämpfte Partie, Pelletier war an diesem Wochenende der beste Spieler auf dem Eis. Unser Unterzahlspiel hat mir wie schon in Köln sehr gut gefallen. Wir haben zwar noch Arbeit vor uns, aber ich freue mich über den dritten Sieg in Folge."
Eis ausgeglichenes Spiel sah Frankfurts Coach Rich Chernomaz: „Ich habe ein gutes Spiel beider Mannschaften gesehen. Die Freezers haben wie wir ein Unterzahl-, als auch ein Überzahltor geschossen, das Spiel war sehr ausgeglichen. Wir haben heute zu viele Bullys verloren und hätten im letzten Drittel unsere Überzahlsituationen besser ausnutzen müssen. Pelletier hat uns zudem das Leben schwer gemacht."
Hamburg weist nach seinem dritten Sieg im fünften Spiel nun neun Punkte auf. Die Lions haben nach ihrer zweiten Saisonniederlage weiterhin elf Zähler auf dem Konto. (DEL)