Sie ist neu und keiner weiß, ob sie zur Bereicherung oder zur Belastung wird. Doch mitspielen möchte man doch. So in etwas kann man die neue Champions League im Eishockey (CHL) kurz beschreiben. Ab Freitag geht es für drei Teams in Nürnberg darum, sich einen Platz im Hauptfeld zu sichern.
11 Teams sind schon fix dabei, ein 12. und letzter Platz ist noch zu vergeben. Und diesen wollen der SC Bern, der HC Kosice und die Nürnberg IceTigers unbedingt erringen. Diese drei Teams werden von Freitag bis Sonntag um den letzten offenen CHL Platz rittern.
Bern unter Druck
Der SC Bern gilt als Favorit für den letzten Platz in der Champions League. Immerhin sind die Schweizer einer der Topclubs des Kontinents, gewannen in der letzten Saison den Grunddurchgang der Nationalliga A, schieden dann aber schon im Viertelfinale aus.
Die Eisgenossen sind zudem der Zuschauergrösus Europas. 15.000 und mehr kommen, um den SCB zu sehen. Nur die CHL Quali findet nicht im Eishockeymekka Bern statt. Weil die heimische Eisarna umgebaut wird. Vergrößert, wohlgemerkt. Die Berner wollen es in Nürnberg wissen und haben sich sogar noch Extrahilfe geholt. Der Ex-Salzburger Rick Jackmann wird den Schweizern in der Verteidigung aushelfen. Dazu kommen noch Parade Legionäre wie Sebastien Bordeleau, Lee Goren oder auch Schweden-Heimkehrer Martin Plüss.
Die Berner könnten sich in den nächsten Tagen international einen großen Ruf machen. Da winkt einerseits der Sprung in die CHL, andererseits trifft man am 30. September sozusagen als Vorbereitung auf den "Victoria Cup" auf die New York Rangers.
Heimvorteil für Nürnberg?
Die letzte Saison der Nürnberger IceTigers ähnelte jener der Berner. Auch die Deutschen gewannen den Grunddurchgang, doch im DEL Viertelfinale war dann Schluss.
Zusätzlich zu Meister Berlin wollen die Franken nun als zweites deutsches Team in die CHL und haben sich ebenfalls verstärkt. Extra für die Qualifikation holten die Tigers ihren ehemaligen Kapitän zurück. Christian Laflamme soll in der Verteidigung für Ruhe sorgen und hat den Vorteil, dass er seine Kollegen aus dem Vorjahr noch gut kennt und somit eingespielt ist.
Als Gewinner dürfte man sich in Nürnberg schon jetzt fühlen, denn bei gutem Publikumsinteresse wären zumindest zusätzliche Einnahmen gesichert.
Underdog Kosice
Das dritte Team im Bunde ist der slowakische Vertreter HC Kosice, der sich ebenfalls verstärkt nach Nürnberg begibt. Vier russische Meister sollen antanzen, um Kosice in die CHL zu schießen. Dennoch gilt man nur als Außenseiter, wohl auch, weil man die große Unbekannte beim Qualiturnier ist. Sportlich kann man auf eine erfolgreiche Tradition zurück blicken: zwei Mal tschechoslowakischer Meister, drei Mal in der Slowakei.
Einen Sieger wird es auf alle Fälle geben und er wird am Sonntag feiern. Aber nicht zu lange, denn am 8. Oktober steigt der Sieger des Turniers von Nürnberg dann in die CHL ein - gegen den schwedischen Meister HV71.