Das Ziel für Österreich heißt Schweiz 2009. Der Weg dahin führt über Innsbruck 2008. Die B-WM startet am Sonntag mit einem Aufwärmmatch gegen Underdog Südkorea, das kein Stolperstein sein darf. Doch ein Durchmarsch für das Bergström Team wird es trotzdem nicht.Südkorea ist exakt das, was man wohl einen Eishockeyexoten nennen darf. Die Asiaten sind der Aufsteiger aus der C-Gruppe und werden überall als Absteiger gehandelt. Dennoch spricht man international gesehen von einer aufstrebenden Eishockeymacht.
Noch ist man aber ein Entwicklungsland: nur 155 männliche Eishockeyspieler sind gemeldet - und das in einem Land mit 49 Millionen Einwohnern. Dafür hat man in Korea mit 46 Eishallen schon jetzt eine bessere Infrastruktur als in Österreich. Kein Wunder, dass Eishockey in Südkorea immer mehr an Bedeutung gewinnt. Der Sport passt auch in die Kultor der Koreaner: Disziplin, Arbeitseinstellung und die Unterordung der eigenen Interesse unter jenen des Teams spielen auch im täglichen Leben der Asiaten eine wichtige Rolle.
Im letzten Jahr stiegen die Koreaner ungeschlagen in die Division I auf und müssen nun zum Auftakt gegen Österreich ran.
Offensive pur bei Abwehrproblemen
Das Team Austria wird bei dieser WM wohl vor allem offensiv ein Feuerwerk zünden. Mit Thomas Vanek (NHL), Christoph Brandner (DEL) und Oliver Setzinger (NLA) hat man drei bekannte Legionäre in den eigenen Angriffsreihen, dazu sind auch die besten inländischen Stürmer aus der EBEL an Board. So gut war man im Angriff wohl noch nie besetzt, was vor allem die schwächeren Nationen spüren dürften.
Kopfzerbrechen bereitet Trainer Bergström aber noch die Defensivleistung. Mit Jürgen Penker und Hannes Enzenhofer hat man zwei international unbeschriebene Blätter im Tor und in der Abwehr zeigte man sich in allen Tests nicht nur strafen- sondern auch fehleranfällig.
Das wird gegen die Underdogs schon bei dem ein oder anderen Spielen zu Problemen führen, gegen Kasachstan und Polen könnte das aber mehr als nur das werden.
Mitfavorit nicht Favorit
Daher schiebt man im Lager der Österreicher die Favoritenrolle von sich weg. Gerade die Niederlagen gegen Italien (1:2) und Russland (7:9) hätten gezeigt, dass man tatsächlich eine B-Nation sei und daher keines Falls überheblich agieren dürfe.
Das zeigt auch das jüngste Ergebnis gegen Polen: im Februar gab es eine 0:2 Niederlage mit einer jedoch völlig anders aufgestellten Mannschaft. Kasachstan, in der Weltrangliste einen Platz vor Österreich auf Nummer 16, kommt gar mit 14 Legionären aus der starken russischen Liga und wird daher von nicht wenigen als der große Herausforderer Österreichs angesehen.
Weltrekordler macht keine Kopfzerbrechen
Als Team will man in Innsbruck auftreten und nicht die Einzelspieler in den Vordergrund stellen. Gegen Südkorea ist man klarer Favorit und alles andere als ein deutlicher Sieg wäre wohl überraschend.
Da ändert auch die Tatsache nichts daran, dass die Koreaner Weltrekordhalter im Eishockey sind. Im Jahr 1998 haben sie gegen Thailand mit 92:0 gewonnen und halten damit den aktuell höchsten Sieg der Eishockeygeschichte.
Restkarten noch verfügbar
Die Spiele der Österreicher sind in Innsbruck ein echter Renner, für die Heimauftritte gibt es nur noch Restkarten. Mehr als 3.000 Zuschauer werden daher pro Partie dabei sein und die Daumen drücken. Denn 2009 will man in der Schweiz spielen. Und dann wieder als Außenseiter gegen die ganz Großen der Welt.