DEL Finale: Berlin und Köln im Finale
-
marksoft -
11. April 2008 um 05:51 -
4.315 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die Eisbären Berlin und die Kölner Haie bestreiten die Endspiel-Serie um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft. Die Berliner besiegten im fünften Halbfinale die DEG Metro Stars 3:1 (0:0, 2:0, 1:1) und entschieden damit die hart umkämpfte Serie genauso wie die Haie im Duell mit den Frankfurt Lions mit 3:2 Siegen für sich. Die Kölner feierten im fünften Duell mit den Hessen einen 3:2 (0:0, 1:0, 2:2)-Sieg.Die Eisbären zogen durch den Erfolg zum dritten Mal in den letzten vier Jahren ins Finale ein und dürfen nun vom dritten Meistertitel in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) träumen. In der ab Sonntag beginnenden Finalserie gegen die Haie, die erstmals nach fünf Jahren wieder das Endspiel erreichten, hat die Mannschaft von Trainer Don Jackson zunächst Heimrecht.
Das Heimrecht war wohl auch im Halbfinale gegen die DEG entscheidend. Zwei Tage nach der 1:5-Niederlage in Düsseldorf präsentierten sich die Berliner vor 4.695 Zuschauern im ausverkauften Wellblechpalast wie verwandelt und machten insbesondere durch ein starkes zweites Drittel den Final-Einzug perfekt. Florian Busch (32.), Richard Mueller (37.) und Andre Rankel (53.) schossen dabei den Sieg heraus, das Düsseldorfer Tor durch Robert Dietrich (54.) kam dabei zu spät.
Die DEG, die im Viertelfinale noch Vorrunden-Primus Nürnberg Ice Tiges eliminiert hatte, zeigte dagegen Schwächen im Abschluss und ging zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Damit ging für die Rheinländer auch das dritte Playoff-Duell gegen die Eisbären verloren.
Lance Nethery schmerzte die Niederlage gegen Berlin: „Jede Niederlage tut weh, aber die Eisbären waren sehr gut. Wie haben einfach die Kleinigkeiten nicht richtig gemacht. Der Knackpunkt war das Tor zum 2:0, das war so eine Kleinigkeit. Ich habe vor dem Spiel gesagt, dass der gewinnt, der das erste Tor schießt und so ist es dann leider auch gekommen. Gratulation an die Eisbären.“ Trotz allem wollte der Trainer der Metro Stars niemandem die Schuld am Ausscheiden geben: „Jamie Storr sah bei einigen Gegentoren nicht ganz so gut aus, aber er hat uns mit seinen Paraden überhaupt erst hierhin gebracht. Andererseits gewinnt man sehr selten wenn man nur ein Tor macht. Aber ich will hier keine Schuld zuweisen, wir gewinnen zusammen und wir verlieren zusammen – ich bin stolz auf meine Mannschaft, sie hat immer gekämpft.“
Eng ging es auch in Köln zu, auch wenn die Haie die überlegene Mannschaft waren. Doch der überragende Frankfurter Keeper Ian Gordon hielt seine Mannschaft mit zahlreichen Paraden immer wieder im Spiel. Erst beim Schuss von Stephane Julien (35.) war der Keeper erstmals machtlos.
Doch die Lions schlugen durch Jeff Heerema (46.) zurück. Nachdem Philip Gogulla (47.) die Kölner erneut in Führung brachte, schaffte Jeff Ulmer (53.) nochmals für Frankfurt den Ausgleich. Doch Mirko Lüdemann (58.) machte schließlich für die Kölner alles klar.
Damit stehen die Kölner erstmals seit 2003 wieder im Finale. Der letzte Meistertitel datiert aus der Saison 2001/02, damals noch unter Rich Chernomaz - dem heutigen Frankfurter Trainer.
Vor 14.239 Zuschauern zeigten sich die Kölner als die frischere Mannschaft. Dabei kam dem achtmaligen Meister zugute, dass die zuletzt verletzten Moritz Müller (Innenbandverletzung) und John Slaney (Zehenbruch) sowie Andreas Renz nach überstandener Sperre zurück ins Team kehrten.
Mirko Lüdemann, der die Haie mit seinem Tor zum 3:2 ins Finale Schoss, fand lobende Worte für die Lions: „Wir sind natürlich glücklich über diesen Sieg. Frankfurt hat super gekämpft, sie sind immer gut zurück gekommen und haben nie aufgegeben. Wir waren vielleicht am Ende die etwas bessere Mannschaft.“ Trotz der Freude über den Sieg blickt er aber bereits nach vorne: „Jetzt dürfen wir uns kurz freuen, aber danach müssen wir schon wieder regenerieren für das Finale.“
Haie-Coach Doug Mason stößt ins selbe Horn und warnt vor dem Finalgegner aus Berlin: „Das war eine hart erkämpfte Serie. Meine Mannschaft hat wie die Frankfurter eine tolle Leistung gezeigt. Das war nur der zweite Schritt, wir müssen weiter hart arbeiten, das habe ich dem Team bereits in der Kabine gesagt. Die Eisbären sind eine läuferisch starke Mannschaft, sie kontern gut. Alleine in der Hauptrunde haben wir in vier tollen Spielen viermal gegen Berlin verloren. Ich erwarte jetzt noch intensivere und schnellere Spiele als bisher.“
Frankfurts Trainer Rich Chernomaz zog trotz der Niederlage ein positives Fazit der Saison: „Ich bin stolz auf mein Team. Das ganze Jahr haben wir einen tollen Charakter gezeigt, wir hatten eine gute Chemie untereinander. Diese Serie gegen Köln war toll, die Haie hatten am Ende das Quäntchen Glück mehr. Die Jungs in der Kabine sind natürlich sehr enttäuscht, aber wir haben uns viel Respekt in der Liga erarbeitet, das ist manchmal vielleicht wichtiger als ein Pokal. Ich muss mich bei den Fans und unseren Sponsoren für eine super Saison bedanken.“ (DEL)