Einem verdienten Meister applaudierte das Farm Team der Red Bulls kurz nach dem Ende des vierten Finalspiels in Richtung der Bulldogs aus Dornbirn. Nach kurzer Zeit der Enttäuschung war man bei dem jungen Team mit dem Erreichten glücklich, beginnt aber sofort wieder mit der Vorbereitung auf die neue Saison.Fast hätte es gestern für das Farmteam der Red Bulls im vierten Finalspiel der Nationalliga gegen Dornbirn noch zum Ausgleich in der regulären Spielzeit gereicht. Letztlich aber brachten die Vorarlberger den knappen 5:4-Sieg noch über die Runden und feierten den ersten Nationalliga-Meistertitel der Vereinsgeschichte.
Verständlicherweise gab es bei der jungen Salzburger Mannschaft anfangs enttäuschte Mienen, doch ein bis zwei Stunden später war die Eishockeywelt schon wieder in Ordnung. Da erkannten auch die Spieler, dass sie heuer eine tolle Saison gespielt und mit dem EC Trend Dornbirn einen würdigen Meister gefunden haben.
„Wenn man alle Finalspiele und dort speziell die einzelnen Drittel anschaut, waren die Vorarlberger besser. Sie haben sich den Titel verdient, auch wenn die Resultate meistens knapp waren“, zollte der Salzburger Stürmer Matthias Schwab dem Finalgegner seinen Respekt.
In die gleiche Kerbe schlägt auch Jim Brithen, der Head Coach des Salzburger Farmteams, wenn gleich der sportliche Erfolg erst an zweiter Stelle steht: „Wir sind im Herbst letzten Jahres angetreten, junge Spieler auszubilden und so vielen wie möglich Einsatzmöglichkeiten in der Bundesliga zu geben. Die Fortschritte in der abgelaufenen Saison sind unübersehbar, und letztlich waren wir im Finale gegen Dornbirn auch nur knapp unterlegen. Ich gratuliere meinen Burschen zu diesem tollen Erfolg, den haben sie sich wirklich hart erarbeitet.“
Großen Anteil daran haben natürlich auch die Co-Trainer Kim Perepeluk, Mike Shea und Stanislav Medrik, die die Jungs in unzähligen Trainingseinheiten gefordert und geformt haben. Diese Arbeit wird auch in der kommenden Saison fortgesetzt bzw. geht im Sinne des IIDM, dem International Icehockey Development Model, gleich nahtlos weiter. „Die Spieler haben das umfangreiche Trainingsprogramm angenommen, waren auch bei den morgendlichen Einheiten mit Anders Melinder, dem Leiter des IIDM, bis zu dreimal in der Woche voll bei der Sache. Auch jetzt steht noch tägliches Konditionstraining auf dem Plan, bevor Mitte April der verdiente Urlaub - oder sagen wir besser die „teamfreie“ Zeit, denn trainiert wird schließlich immer – beginnt“, fordert Jim Brithen auch in der eisfreien Zeit eine professionelle Einstellung von seinen Spielern.
Bei einem Kernteam von etwa 25 bis 30 Spielern kamen heuer insgesamt bis zu 50 Spieler zu Nationalligaeinsätzen, wobei Martin Mairitsch und Matthias Schwab mit 85 bzw. 76 Einsätzen in Bundes- und Nationalliga heuer die „Marathonmänner“ der Red Bulls waren.
In den nächsten Monaten gilt es nun, das IIDM weiterzuentwickeln, aus Fehlern zu lernen. „Was wir in erster Linie brauchen, sind mehr Spiele. Bessere und mehr Spiele vor und während der Saison. Alle führenden europäischen Eishockeynationen absolvieren mehr Spiele im gleichen Zeitraum, das würde auch unsere Spieler schneller weiterbringen“, weiß Jim Brithen, der temporär nach wie vor in Diensten des schwedischen Eishockeyverbandes steht. Der 51-jährige Schwede wird übrigens auch beim EC Red Bull Salzburg ein weiteres Jahr hinter der Bande stehen: „Das war ein aufregendes und bewegtes Jahr, aber bei aller Arbeit hatten wir auch im Trainerteam viel Spaß mit den Jungs. Diese Arbeit möchte ich gern fortsetzen.“