Laibachs Fans sorgen wieder für Probleme
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marksoft -
24. März 2008 um 08:06 -
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Als ob die Diskussionen um die Strafverifizierung und den plötzlichen Matchpuck für Salzburg nicht ausreichen würden, haben einige "Fans" aus Laibach am Ostersonntag wieder unrühmliche Schlagzeilen gemacht. Zum wiederholten Male musste die Polizei bei Olimpija Spielen einschreiten.Eine Strafe samt Verwarnung hat Olimpija Laibach auf Grund der gewaltbereiten Fans schon erhalten, doch die Spur der Probleme mit mitgereisten Zuschauern zieht sich vom Viertelfinale weg bis jetzt auch ins Finale.
Beim Spiel am Sonntag in Salzburg zeigten sich die "Fans" der Laibacher zwar vorerst stimmgewaltig, wurden dann aber aggressiv. Einige wenige ließen ihrem Frust freien lauf, zündeten während des Spiels bengalische Feuer, sodass man im Salzburger Volksgarten starke Rauchschwaden sah. Diverse Querköpfe vermummten ihr Gesicht und versuchten sich, wie schon im Viertelfinale in Klagenfurt, als Pyromanen.
Der Höhepunkt der Gewaltbereitschaft zeichnete sich aber nach dem Spiel ab. 500 Slowenen waren mitgereist, einige davon drehten nach dem Spielende völlig durch und warfen mit Gegenständen und Knallkörpern. Die Polizei sah sich gezwungen, den Auswärtssektor zu räumen - seit Neugründung der EBEL ein Novum in der Bundesligageschichte.
Ein Problem bereitete der Salzburger Polizei zu Beginn der Partie vor allem die Tatsache, dass ein Großteil der Einsatzkräfte noch beim unmittelbar vorher stattgefundenen Fußballspiel eingesetzt wurde. Erst während der Partie konnte das Aufgebot an Polizisten auch im Volksgarten erhöht werden.
Wie lange noch?
Langsam aber sicher muss man sich fragen, ob ein derartiges Verhalten von der Liga wirklich geduletet werden soll. Seit Wochen schaffen es vor allem die Auswärtsfans der Laibacher immer wieder negativ in die Schlagzeilen. Während bei den Heimspielen Gänsehautatmosphäre herrscht, gibt es auswärts permanent Probleme. Konsequenzen wird es vorerst mit Sicherheit keine geben, denn nach dem Fiasko mit der Strafverifizierung würde eine weitere Strafe nur noch Öl ins stark lodernde Feuer gießen.
Immer wieder hört man jedoch von ansonsten gerne auswärts reisenden Fans: "Haben wir das nötig?" Wenn man zu einem Auswärtsspiel nach Laibach mit Polizeieskorte zur Halle gebracht werden muss, dort am besten keine Fanartikel anhat und bei jedem Gang durch die Halle Angst haben muss, so fragt man sich, ob das die Bereicherung ist, die man sich gewünscht hat.
Sportlich hat Olimpija mit Sicherheit wieder eine Facette mehr in die EBEL gebracht, doch das Rundherum wird beherrscht von Störefrieden, Aggressionen und hochgespielten Nationalismen, die für viele österreichische Eishockeyfans vor allem eines schüren: Angst.
Die EBEL hat in Slowenien einen wahren Eishockey-Boom ausgelöst, die TV Übertragungen erreichen Traumwerte, selbst in Laibach, das sonst von Basketball und Handball dominiert wird, lebt man den schnellsten Eishockeysport der Welt. Ein Traum für die Liga, doch mit einigen Nebengeräuschen, deren man sich schnellstens entledigen muss. Es sind immer nur ein paar Chaoten, die für Unruhe sorgen und es muss auch im Interesse der Slowenen sein, diese Subjekte los zu werden. Denn sonst muss es weitere Strafen geben.