Die Sabres Wien holten sich am Samstag nach einem 3:2-Sieg gegen die Ravens Salzburg zum insgesamt sechsten Mal den österreichischen Meistertitel im Dameneishockey.Es war ein absoluter Krimi, der an Spannung wohl kaum mehr zu überbieten war. Beide Teams starteten sehr nervös in die Partie - Belinda Strer brachte die Wienerinnen aber in der vierten Minute bereits in Führung, in der 14. Minute fiel dann bereits das 2:0 durch die junge Nadine Ullrich. Salzburg hatte zwar mehr Torschüsse, scheiterte aber immer wieder an Torfrau Borschke und die Sabres waren über Gegenstöße brandgefährlich und hätten gut und gerne auch noch höher in Führung gehen können, da sich bei den Ravens immer wieder nervositätsbedingt Fehler einschlichen.
Im zweiten Drittel drückten die Gäste aus Salzburg immer mehr auf den Anschlusstreffer, bekamen das Spiel auch zunehmend in die Hand. Allerdings blieb das Drittel torlos, auch wenn es zwischendurch eine heikle Szene gab, in der die kleine Vicky Hummel für ihre bereits geschlagene Torfrau rettete - hier hatte man von Salzburger Seite schon den Puck im gegnerischen Tor gesehen, es wurde aber weitergespielt.
Mit Vollgas starteten die Ravens ins letzte Drittel und glichen durch die Legionärinnen Hagg (43.) und Vanderzalm (45.) das Spiel aus. Die Salzburgerinnen, die mit dem aktuellen Spielstand von 2:2 Meister gewesen wären, hatten danach ganz klar das Spiel im Griff. Sie versäumten es allerdings gegen die angeknockt wirkenden Wienerinnen, das alles entscheidende 3:2 zu machen. Und in der 50. Minute passte Belinde Strer die Scheibe vors Tor, wo die Salzburg-Abwehr Esther Kantor übersehen hatte und die ehemalige NWHL-Spielerin ließ sich nicht zweimal bitten, verwandelte direkt und eiskalt zum 3:2. Das war die Entscheidung, die Ravens hatten zwar noch Chancen, nahmen auch in der letzten Minute die Torfrau vom Eis, aber den erneuten Umschwung konnten sie nicht mehr erzwingen.
"Wir haben alle gesehen, dass Salzburg mehr Druck machen kann. Irgendwann musst Du einfach ein bisschen Glück haben, das haben wir gestern gehabt. In erster Linie waren für mich aber Kampfgeist, eiserner Wille, Konzentration und Disziplin unserer Spielerinnen entscheidend. So ist es uns gelungen einen Gegner, der besser war als wir zu schlagen und das freut mich umso mehr. Es haben alle hart gearbeitet und gekämpft und sich so den Titel verdient!" freute sich Sabres Coach Roman Krupinec über die Goldmedaille.
Herzliche Gratulation somit an die Sabres zum 6. Meistertitel, herzliche Gratulation auch an die Ravens zur Silbermedaille - die Salzburgerinnen haben heuer einmal mehr hervorragende Spiele geliefert - und an die Vienna Flyers, die sich über Bronze freuen durften.
Medaillen Österreichische Staatsmeisterschaft:
2001/02: Sabres Wien (Gold), Vienna Flyers (Silber), Dragons Klagenfurt (Bronze)
2002/03: Sabres Wien (Gold), Ravens Salzburg (Silber), Dragons Klagenfurt (Bronze)
2003/04: Sabres Wien (Gold), Ravens Salzburg (Silber), Dragons Klagenfurt (Bronze)
2004/05: Sabres Wien (Gold), Ravens Salzburg (Silber), Dragons Klagenfurt (Bronze)
2005/06: Ravens Salzburg (Gold), Dragons Klagenfurt (Silber), Sabres Wien (Bronze)
2006/07: Sabres Wien (Gold), Ravens Salzburg (Silber), Vienna Flyers (Bronze)
2007/08: Sabres Wien (Gold), Ravens Salzburg (Silber), Vienna Flyers (Bronze)