Transfergeflüster: Umbauarbeiten bei den Black Wings
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marksoft -
10. März 2008 um 08:00 -
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Nach dem Halbfinalaus der Black Wings gegen Olimpija Laibach dürfen sich auch die Oberösterreicher ihren Urlaubsplänen widmen. Einige Spieler, die sich in den nächsten Tagen aus Linz verabschieden, werden in Zukunft nur noch als Gäste in die Eissporthalle kommen. Der Umbau bei den Black Wings geht weiter...Die Enttäuschung war den Linzer Spielern nach dem Aus in Laibach ins Gesicht geschrieben. Vor allem auch, weil einige Spieler in Zukunft nicht mehr das Black Wings Dress überstreifen werden. Bereits im Laufe der Saison hatten die Oberösterreicher immer wieder angekündigt, ihren Kader zu verjüngen, was vor allem durch das Punktesystem bedingt ist.
Alte Garde vor dem Abschied
Nach aktuellem Stand werden gleich mehrere alt eingesessene Spieler die Linzer verlassen. Im Tor wird nicht mehr mit Patrick Machreich geplant, dieser soll angeblich als Backup in Innsbruck landen.
Jürgen Penker, bester österreichischer Goalie der Liga, verfügt zwar noch über einen laufenden Vertrag bis Ende der nächsten Saison, dachte aber ebenfalls schon laut über einen Abschied aus Linz nach. Darüber müsste er wohl nachdenken, wenn tatsächlich Alex Westlund kommen sollte. Während von allen Seiten versucht wird, das Gerücht des Neuzugangs aus Laibach zu zerstreuen, gilt es in der Szene bereits als fix, dass der Nummer 1 Goalie der Liga in der kommenden Saison zwischen den Linzer Torpfosten steht.
Abwehr soll besser werden
In der Defensive könnte ebenfalls ein großer Umbau anstehen. Viktors Ignatjevs wird keinen Vertrag mehr erhalten und dürfte seine Karriere wohl in Lettland beenden. Ebenfalls noch über keinen Vertrag verfügen Brad Tiley und Francois Groleau, die beide gerne in Linz bleiben würden. Jean-Francois David wird hingegen aller Voraussicht nach noch ein Jahr bei den Stahlstädtern auflaufen. Ebenso wie Gerd Gruber, der sein Engagement bereits vor Wochen verlängert hat. Manfred Unterweger war schon in der laufenden Meisterschaft kein Thema mehr und wird die Linzer ebenfalls verlassen. Michael Mayr fällt in der kommenden Saison aus der U24 Regel hinaus und wird wohl keinen Kaderplatz mehr erhaschen, womit der letzte Linzer Spieler im Aufgebot die Oberösterreicher verlassen würde. Während Florian Iberer eine hoffnungsvolle Zukunft bei den Black Wings vorhergesagt wird, dürfte auch Youssef Riener die Ersatzrolle auf der Spielerbank satt haben.
Wie Trainer Jim Boni bereits direkt nach dem 0:2 in Laibach angekündigt hat, wird es bei den Oberösterreicher eventuell in der Defensive einige neue Gesichter geben. Gerade der schnelle Pass von hinten klappte bei den Stahlstädtern nicht wirklich gut und auch die Geschwindigkeit der Defender wurde oft angeprangert. Jetzt soll mit Kevin Mitchell ein "tough Guy" kommen, der ein Spiel von hinten führen kann und über einen harten Schuss verfügt. Dann hätte man noch zwei Legionärsplätze frei, sollten sowohl Groleau als auch Tiley gehen.
Köpferollen im Angriff
Im Sturm werden die Black Wings viele langjährige Gefährten verabschieden. Christian Perthaler hat mit dem Aus in Laibach seine Karriere beendet und soll nun Managementaufgaben im Verein übernehmen. Martin Hohenberger wechselt zu seinem Bruder nach Innsbruck, wohin ihm auch Kent Salfi folgt. Der Stürmer hätte zwar noch einen Vertrag für die kommende Saison gehabt, dieser wurde aber bereits vor einigen Wochen aufgelöst. Damit war der Weg nach Tirol frei.
Ebenfalls zu den Abgängern werden Cam Severson und Mark Szücs gezählt, wobei es hier noch keine Informationen gibt. Mit Pat Leahy verhandelt man bei den Linzern noch, ebenso wie mit Raimund Divis, der aber nach einer ausgezeichneten Saison gute Chancen auf eine Vertragsverlängerung hat. Winfried Rac könnte dank eines guten Preis-Leistungsverhältnisses weiterhin an der Donau bleiben. Mit Matthias Iberer, Daniel Oberkofler und Markus Schlacher (hat seinen Vertrag verlängert) haben die Stahlstädter auch in der nächsten Saison eine beachtliche junge Garde, die noch von Martin Grabher-Meier (kommt aus Salzburg) und Christof Ibounig (aus Klagenfurt) ergänzt wird. Dazu verfügt man mit Gregor Baumgarter und Philipp Lukas über zwei weitere, erfahrene Österreicher.
Ebenfalls weiter im Linzer Dress zu sehen sein wird Brad Purdie, der noch um die Weihnachtszeit sein Engagement in Linz um ein weiteres Jahr ausgedehnt hat. Der Top Scorer der Black Wings hat zwar in den Play Offs keinen Treffer erzielt, gab sich aber immer wieder für die "Drecksarbeit" her und gilt als einer der wichtigsten Spieler im Boni System. Ihm zur Seite steht auch in der nächsten Saison Rob Shearer, der weiterhin das Vertrauen der Vereinsführung erhält und in Linz bleiben wird.
Erster neuer Stürmer: Matthiasson
Mit derartig vielen Abgängen müssen die Oberösterreicher auch bei den Legionären im Sturm am Transfermarkt aktiv werden. Erster Neuzugang ist Markus Matthiasson, der aus Jesenice an die Donau kommt und ein absoluter Wunschspieler von Jim Boni war.
Insgesamt soll der Kader stark verjüngt werden, was vor allem auch auf Grund der Punkteregel nötig sein wird. Dazu verfügten die Linzer durch mehrere Transfer während der Saison über einen sehr großen Kader, der nun stark gestutzt werden muss, da in der kommenden Saison nur noch 22 Mann genannt werden dürfen (statt bislang 25 Mann Kaderbreite). Jetzt verabschiedet man sich von vielen 3 und 3,5 Punktespielern, macht Platz für junge Leute. Und auf diese wird man auch in Zukunft bei den Oberösterreichern bauen. Kein anderes Team hat in der Saison 07/08 so viele Einheimische eingesetzt wie die Stahlstädter, die konsequent mit vier Linien gespielt haben und dabei vor allem auch der jungen Garde viel Eiszeit gaben.
Während Jim Boni voriges Jahr einen beinahe fertigen Kader vorgesetzt bekommen hat, wird die Mannschaft der nächsten Saison seine Handschrift tragen.
Wie geht es weiter?
Ein großes Fragezeichen steht auch hinter der weiteren Zukunft in der Vereinsführung. Präsident Wetzl hat in den letzten Wochen immer wieder angekündigt, sich nach Saisonende zu seinen Plänen zu äußern. Der Rechtsanwalt könnte eventuell aus dem Verein ausscheiden und dem bisherigen Vizepräsidenten Peter Freunschlag Platz machen.
Alles in allem erwartet die Oberösterreicher ein größerer Umbruch, bei dem man aber auf einen Grundstock aufbauen kann. Der Mix aus erfahren und jung machte schon heuer einen Großteil des Erfolgs aus, jetzt will man an den richtigen Schrauben drehen, um nächste Saison noch weiter zu kommen.