Der Druck im zweiten Halbfinale zwischen Linz und Laibach liegt schon beim slowenischen Meister. Nach der 1:4 Auftaktschlappe bei den Black Wings muss Olimpija jetzt nachziehen, um nicht vorzeitig den Anschluss in der Serie zu verlieren. Der Tivoli ist ausverkauft, in Laibach wartet ein Hexenkessel auf die Oberösterreicher.Donnerstag, 28. Februar 2008, 19.15 Uhr.
HDD ZM Olimpija Ljubljana – EHC Liwest Black Wings Linz (242).
Schiedsrichter: HAAS, TSCHEBULL, Neuwirth, Rambausek.
Ein Hexenkessel erwartet die Black Wings Linz am Donnerstag beim HDD ZM Olimpija Ljubljana. In Ljubljana herrscht seit dem Einzug in das Halbfinale der Erste Bank Eishockey Liga der Ausnahmezustand: Das Match gegen die Oberösterreicher ist bereits ausverkauft, 5000 Fans wollen die Slowenen am Donnerstag gegen die Black Wings Linz sehen.
Die heiße Phase der Meisterschaft spitzt sich zu: Die Black Wings haben am Dienstag mit dem 4:1-Heimsieg in der Best-of-seven-Serie vorgelegt. Olimpija-Coach Mike Posma bleibt trotz der Auftaktniederlage ruhig: „Wir waren dran, haben gekämpft bis zum Schluss. Es war nur ein Spiel, nur eine Niederlage in der Best-of-seven-Serie. Die Vergangenheit interessiert nun keinen mehr. Am Donnerstag gibt es eine neue Geschichte.“ Für die Slowenen war es nach sechs Siegen in Serie die erste Nullnummer!
Ein wenig Druck verspürt Nik Zupancic, der bei der 1:4-Pleite in Linz den Ehrentreffer erzielte: „Wir haben im ersten Drittel im Powerplay kein Tor geschossen, auch bei 5:3-Überlegenheit nicht. Die Linzer hingegen haben den ersten Treffer zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Am Donnerstag zu Hause - mit unseren Fans im Rücken - müssen wir gewinnen, denn mit einem 0:2-Rückstand würde es schwer werden.“
Vor eigenem Publikum feierten Tomaz Vnuk und Company zuletzt fünf Siege in Folge: Die letzte Heimniederlage datiert vom 21. Dezember 2007, damals unterlag die Posma-Truppe dem Meister EC Red Bull Salzburg mit 3:4 nach Verlängerung.
Die Black Wings Linz haben mit dem 4:1-Erfolg den ersten, kleinen Schritt in Richtung Finale gemacht: Aber Durchatmen gibt es deshalb bei den Stahlstädtern keines, denn man weiß, dass Olimpija Ljubljana brandgefährlich ist. „Sie haben den KAC in drei Spielen rausgeworfen & haben eine gute Mannschaft. Wir werden ganz bestimmt nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen. Das war ein Sieg, nicht mehr und nicht weniger. Wir müssen weiter konzentriert bleiben, denn ich bin sicher, dass es eine lange Serie wird“, meinte Jim Boni, Headcoach der Linzer, und ergänzte: „Unser Vorteil könnte der breitere Kader sein. Wir spielen durchgehend mit vier Linien, Laibach mit zwei, maximal drei. Sie haben jetzt zwar mehr Kraft, weil sie in den letzten Monaten viel weniger Spiele zu absolvieren hatten, aber je länger die Serie dauert, umso mehr sollten die Vorteile auf unserer Seite sein.“ Insgesamt sechs Partien weniger haben die Slowenen in der laufenden Saison in den Beinen.
Der Heimvorteil war bislang entscheidend für die Oberösterreicher in diesen Play-offs. Das will aber nicht nur Rob Shearer - mit 23 Saisontreffern Toptorjäger der Black Wings - ehest möglich ändern: „Es ist schön wenn Linz nur die Heimspiele gewinnen muss, um weiterzukommen. Aber darauf wollen wir uns alle nicht verlassen. Wir sind auch eine gute Auswärtsmannschaft und wollen das am Donnerstag in Ljubljana beweisen.“
Dabei wird viel Geduld, Konzentration und Kampfgeist gefragt sein, um am Tivoli bestehen zu können. Und auch eine ähnliche Leistung von Torhüter Jürgen Penker, der im ersten Semifinale nur knapp an einem Shutout vorbei schrammte. „Das war ein sehr, sehr wichtiges Spiel für uns. Wir wollten unbedingt gewinnen und den Lauf der Slowenen aus der KAC-Serie unterbrechen. Das ist uns Gott sei Dank gelungen, ob ich da ein Shutout mache oder nicht ist zweitrangig“, stellt sich der Keeper ganz in den Dienst der Mannschaft.
Die Black Wings zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der jeder für jeden kämpft. Gerade gegen das körperbetont spielende Olimpija Ljubljana ist es wichtig, voll dagegen zu halten und die Herausforderung anzunehmen. Der Teamgeist stimmt, wie auch Jürgen Penker bestätigt: „Wir haben einfach viel Spaß in der Kabine. Alle lassen die Bärte wachsen. Wir haben das ganze Jahr über dafür trainiert, um genau hier zu stehen, wo wir jetzt sind. Für das Play-off brauchen wir keine Extramotivation!“