Aggressive Fans machen Laibach zu schaffen
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marksoft -
24. Februar 2008 um 08:42 -
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So groß die Freude bei Olimpija Laibach über den sportlichen Aufstieg ins Halbfinale ist, so heftig fallen die Reaktionen aus der Liga auf die Ausschreitungen der berüchtigten Fangruppen aus Slowenien aus. Selbst Drohungen über einen Ausschluss stehen im Raum.Keine Frage, seit Laibachs Fans auswärts offenbar mit "Fußballunterstützung" antreten, gibt es immer wieder teilweise intensive Ausschreitungen. In jedem Spiel beim KAC gab es Sachbeschädigungen und Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans bzw. dem Ordner- und Polizeidienst.
In der Liga führt dies zu starkem Kopfzerbrechen, man war sich in der EBEL aber des Gewaltpotentials aus Laibach bewusst. Schon bei der Aufnahme in die EBEL musste Olimpija eine Bankgarantie vorlegen, die Schäden bei möglichen Auswärtsproblemen abdeckt. Diese kommt nun zum Tragen, denn in Klagenfurt hinterließen die Hooligans aus Laibach zerstörte Autos. Nach dem Aufstieg ins Halbfinale musste die Polizei sogar mit Schlagstöcken gegen einige Fans aus Slowenien vorgehen.
Nur wenige schwarze Schafe
400 Laibacher waren in Klagenfurt immer dabei und auch für ein mögliches Halbfinale in Linz wollten die Slowenen so viele Karten haben. In Oberösterreich hat man die nächste Runde zwar noch nicht erreicht, aber schon einmal vorsorglich nur 270 Auswärtsfans "zugelassen". Noch intensiver würden die Auseinandersetzungen, sollte es zu einem rein slowenischen Halbfinale mit Jesenice kommen.
Der Großteil der Fans aus Laibach zeichnete sich auch in Klagenfurt durch Fairness und Partystimmung aus. Nur einige wenige nehmen die Play Offs offenbar zum Anlass, um ausschließlich ihrer Aggression freien Lauf zu lassen. Wie so oft müssen nun offenbar alle oder sogar der gesamte Verein für diese "temporären Koffer", wie sie in einer Premiere Moderation genannt wurden, bezahlen.
EBEL Präsident Karl Nedwed sprach in der Kleinen Zeitung deutlich aus, was schon seit Monaten in Ligasitzungen Thema war: "Im äußersten Fall kann es bis zum Ausschluss des Klubs aus der Liga gehen! Schon vor der Aufnahme von Olimpija Laibach in die Liga war uns die gewaltbereite Fangruppe der Green Dragons bekannt. Sie treibt ihr Unwesen auch im Fußball und Basketball. Wir haben die Verantwortlichen von Olimpija auf diese Gefahr hingewiesen."
Auch Heimfans keine Engerl
Dabei darf man aber auch nicht übersehen, dass man sich in Klagenfurt die Hände nicht in Unschuld waschen darf. Auch beim KAC gibt es immer wieder Provokationen mit Bierduschen für Auswärtsfans, was nicht gerade zur Beruhigung einer angeheizten Stimmung beiträgt.
Darauf mit Ausschreitungen zu reagieren ist jedoch mit Sicherheit nicht die richtige Antwort. Genau so wenig, wie mit Ketten oder Feuerwerkskörpern anzureisen und diese dann auch einzusetzen. Vielleicht sollte man sich auch bei gewissen Fangruppen aus Laibach einmal darüber klar werden, dass man sich in einer ersten Saison in einer neuen Liga anders benehmen muss. Derartige Probleme in gehäufter Form hat es noch nie mit einem Verein gegeben und schon werden Stimmen laut, Laibach aus der Liga zu verweisen. Es sind bislang nur sehr wenige, leise Stimmen, aber wenn noch mehr passiert, werden diese lauter werden.