Ganz ohne Gegenwehr nimmt Salzburg Trainer Pierre Pagé die Anschuldigungen gegen ihn nicht hin. Der Coach, der von Fans und Spielern schwer kritisiert wird, weist diese Meldungen von sich und sieht die Schuld bei Anderen. Den Spielern selbst.In den letzten Tagen wurde medial und von den Fans in Salzburg lautstarke Kritik an Trainer Pierre Pagé geübt. Der Abgang von Frank Banham brachte das Fass dann zum Überlaufen und für heute planen die Fans einen 10minütigen Boykott gegen den Coach.
Dabei, so Pagé, wollte Banham selbst gehen. Der Stürmer hätte private Probleme gehabt und man habe ihm einen Neustart nahe gelegt. Zudem hätten auch die Statistiken Banhams nicht mehr gepasst, so der Kanadier. Also doch auch sportliche Gründe?
Immer die selben Spieler
In der Mannschaft soll es eine starke Kluft zwischen den Spielern und dem Trainer geben. Das sagen zumindest einige Cracks der Salzburger. Die Stimmung im Team soll miserabel sein, die Leistung der Mozartstädter ist entsprechend unkonstant.
Doch in den "Salzburger Nachrichten" sieht auch Pagé hier mehr die Spieler in der Pflicht. "Was sind das für Spieler? Die, die vor einigen Jahren Siitarinen abgeschossen haben? Die im Vorjahr bei Rene Dimter im Büro saßen und den Rauswurf von Trainer Hardy Nilsson wollten? Und die danach in die B-Gruppe abgestiegen sind?" fragt Pagé im SN Interview. Also ein Spieleraufstand der Stars?
Jackmann könnte gehen, wenn...
Das Thema Rick Jackmann wird in Salzburg eigentlich bereits als abgeschlossen gehandelt. Der Verteidiger könnte jederzeit nach Leksands (Schweden) gehen, doch muss er sich dazu einem Fitnesstest unterziehen. Das hat er bislang nicht gemacht, vermutlich auch, weil er seine Arbeit fürs Comeback nicht so intensiv vorantreibt, wie er sollte. Ein Zeichen für die Einstellung des Stanley Cup Champs über die gesamte Saison.
Pagé beruhigt
Vor dem Duell mit Tabellenführer Wien versucht der Trainer zu beruhigen. Er sehe kein Problem, immerhin sei man lediglich drei Punkte hinter der Tabellenspitze und könnte heute sogar zu dieser aufschließen. "Wir haben die jüngste Nationalliga-Mannschaft, wir holen die besten Nachwuchsspieler aus Österreich zusammen, wir geben als einziges Team den Jungen eine Chance in der Erste-Bank-Liga, wir haben vor vier Monaten unter Andre Melinder ein Nachwuchssystem installiert, das europaweit besonders ist," listet der Trainer die positiven Aspekte seiner Arbeit auf. Zwei, drei Spieler seien unzufrieden, das sei aber normal. Im gleichen Satz spricht der Trainer diesen Spielern ihre Zukunftsvisionen bezüglich Eishockey ab.
Pierre Pagé wird auch weiterhin polarisieren. Ob derartige Aussagen zur Beruhigung beitragen werden muss abgewartet werden. Letzten Endes sitzt der Coach bei den Bullen aber noch fest im Sattel. Und in der Vergangenheit sind die Mozartstädter nicht dadurch aufgefallen, ihren Trainer beim ersten Gegenwind zu feuern.