Österreicher wehren sich gegen Punkteregel
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marksoft -
26. Januar 2008 um 08:44 -
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Nicht zur Ruhe kommt die EBEL wegen der Punktregel. Nachdem sich in dieser Saison bereits mehrere junge Spieler aus dem aktiven Sport zurückgezogen haben, geraten nun auch ältere Spieler im Hinblick auf die nächste Spielzeit unter Druck. Jetzt wehren sie sich gegen das Punktesystem.98 Prozent aller in der EBEL aktiven Österreicher haben laut Aussagen am Freitag eine Petition gegen das Punktesystem in der Liga unterschrieben. Unterstützt werden die Inländer bei ihrem Ansinnen sogar von 7 Legionären, die ebenfalls unterzeichnet haben.
Am Freitag präsentierten die Österreicher, vertreten von Martin Ulrich (Salzburg), Philipp Lukas (Linz) und Jeremy Rebek (KAC) ein Solidaritätsbekenntnis. Ob das wirklich irgendwas bewirken wird, darf bezweifelt werden.
Bei den Vienna Capitals hält man von der Aktion relativ wenig, wohl ebenso wie von freier Meinungsäußerung. Man hat seinen Spielern verboten, am Pressegespräch gegen das Punktesystem teilzunehmen.
Anders sieht man das in Linz, wo man zwar zu den Miterfindern des Systems zählt, aber auch die Schwächen erkennt. Bereits in der vergangenen Woche betonte Präsident Wetzl aber auch, dass dieses Punktesystem gerade in der kommenden Saison für eine deutliche Reduktion der Spielergehälter sorgen werde.
Ein unmöglicher Spagat?
In der aktuellen Situation gibt es Verständnis für alle Seiten: die Vereine wollten die Preisspirale bei den Inländern nicht mehr länger mitmachen und können durch das Punktesystem den Druck auf die Spieler weiter geben. Nicht selten verhandeln derzeit EBEL Teams mit Österreichern, die nur mehr die Hälfte ihres letzten Vertrags kassieren können.
Auf der anderen Seite geht es für diese Inländer jetzt auch um ihre Existenz. Viele Spieler stehen vor einem frühen Karriereende weil sie keinen Platz mehr in den Kaderplanungen haben. Durch eingesparte Budgetposten bei den inländischen Spielern scheinen viele Vereine jetzt ausschließlich auf Legionäre zu setzen. Ob dabei die etwas reduzierte Punkteanzahl in der kommenden Saison was ändern wird, darf man bezweifeln. Immerhin gibt es eine von Wien und Salzburg angestrebte Zwitterregelung bei U22 Legionären: drei von ihnen sollen nur 2 Punkte wert sein. Ein Angriff auf die jungen ÖEHV Spieler.
Spielergewerkschaft gegen EBEL?
Angedacht ist, dass die Österreicher eine Art Spielergewerkschaft gründen, was vor allem zu einem führen würde: die Lohnverhandlungen würden schwieriger. Vor allem für die Vereine. Und dann kann man mit Legionären keinen Druck mehr aufbauen, denn unter gewerkschaftlichem Druck würde wohl mehr Kostenwahrheit erzwungen werden. Unterstützung haben die "Eishackler" von Seiten der Fußballer schon erhalten. Es deutet also alles auf eine Konfrontation in den nächsten Wochen hin...