Gerade so in die Platzierungsrunde gerutscht ist Vizemeister VSV, doch die Vergangenheit zählt bei den Adlern nicht. Die Villacher peilen zu Hause gegen das derzeit schwächelnde Jesenice eine Rangverbesserung an. Die Slowenen sind froh, dass sie nicht daheim spielen.Sonntag, 06. Jänner 2008, 18 Uhr.
EC VSV – HK Acroni Jesenice (183).
Schiedsrichter: LÄNGLE, Hofer, Peiskar.
Vizemeister EC VSV hat am Sonntag zum Auftakt der Platzierungsrunde den HC Acroni Jesenice zu Gast. VSV-Coach Greg Holst fordert mehr Konstanz: „Spielen sehr gute und teilweise sehr schlechte Phasen.“
Als letztes Team konnte sich der EC VSV am Freitag für die Platzierungsrunde der Top sechs des Grunddurchgangs qualifizieren. Im Lager der Draustädter herrschte nach der knappen 3:4-Overtime-Niederlage und dem notwendigen Punktegewinn große Erleichterung. Die Teilnahme an der Platzierungsrunde bedeutet nämlich nicht nur die direkte Play-off-Qualifikation (Viertelfinale), sondern auch zwei Heimspiele (unter anderem ein Derby gegen den EC-KAC) mehr. Diese Tatsache freut sicherlich auch Villachs Finanzminister.
„Ein Kompliment der ganzen Mannschaft. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft und nicht gewartet, dass Innsbruck verliert. Ich bin froh, dass Roland Kaspitz das entscheidende Tor zum 3:3 geschossen hat. Er spielte bisher eine tolle Saison für den VSV. Alle sind sehr froh nicht in der Qualifikationsrunde spielen zu müssen“, berichtete VSV-Headcoach Greg Holst. Nach einem tollen ersten Drittel und der großen Chance durch Dany Bousquet auf das 3:0, spielte im Mittelabschnitt nur der EC-KAC und stellte von 0:2 auf 3:2. „In dieser Phase hat uns Prohaska gerettet. Aber im Schlussabschnitt haben wir uns den Ausgleich verdient. Der Eishockeygott muss auf unserer Seite gewesen sein. Es ist gut für die ganze Liga, dass Jesenice und der VSV oben spielen. Beide Vereine spielen mit wenigen Ausländern“, betonte der Headcoach.
Zum Ausrasten bleibt den Blau-Weißen aber keine Zeit. Die Meisterschaft geht für die Truppe von Greg Holst bereits am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den HK Acroni Jesenice weiter. „Die Mannschaft muss konstanter spielen. Wir haben sehr gute und teilweise schlechte Phasen“, so Holst, der gegen Jesenice wieder auf vier Linien setzen wird. Allerdings wird der Headcoach ein paar Umstellungen vornehmen.
Gegen Jesenice erwartet Holst wieder ein sehr enges Match und fordert daher: „Wir brauchen eine starke Defensivleistung.“ Besser werden muss laut dem Headcoach das Überzahlspiel: „Unser Powerplay muss besser werden. Die Spieler müssen hungriger sein. Zurzeit ist unser Überzahlspiel zu statisch. Gegen den KAC hatte Bousquet eine tolle Chance, trifft aber nur die Stange.“ Derzeit halten die Villacher bei einer Powerplayeffizienz von 17,59 Prozent. In 199 Überzahlspielen erzielten die Adler 35 Treffer und kassierten acht Shorthander.
VSV nimmt Platz vier in Visier
Mit dem Erreichen der Platzierungsrunde haben die Villacher ihr erstes großes Ziel erreicht. Jetzt gibt es eine neue Vorgabe: „Der vierte Platz wäre toll“, so Holst. Der vierte Rang würde im Viertelfinale (ab 15.02.2008) in einem eventuellen fünften Entscheidungsspiel Heimvorteil bedeuten. Ein erster Schritt in diese Richtung, wäre ein Sieg gegen den HKJ.
Topscorer des VSV ist Roland Kaspitz mit 35 Punkten (elf Tore bzw. 24 Assists). Die klubinterne Torschützenliste führt weiter Dany Bousquet mit 17 Saisontreffern an.
Jesenice startet mit einem Bonuspunkt
Der HC Acroni Jesenice musste zuletzt vier Niederlagen in Folge hinnehmen. Auf Grund dieser Negativserie sind die Slowenen im Finish des Grunddurchgangs in der Tabelle noch von Platz eins auf Rang vier abgerutscht. Damit nehmen die Stahlstädter nur einen Bonuspunkt in die Platzierungsrunde mit.
Jesenice-Coach Kim Collins kennt den Grund der derzeitigen Missserie: „Wir schießen einfach zu wenige Tore. Derzeit treffen nur unsere Ausländer und ab und zu sind Hafner und Golicic erfolgreich, aber dann ist aus.“ In den letzten vier Partien gelangen den Slowenen nur sechs Treffer (1,5 Tore/pro Spiel). „Jetzt startet eine neue Runde. Wir werden uns heute mit der Mannschaft damit beschäftigen, was wir besser machen können. Es ist eine reine Kopfsache. Jedenfalls muss die Stimmung in der Kabine wieder besser werden. Jeder Einzelne muss mehr arbeiten, mehr bringen und einfach alles machen.“
Nach vier Heimniederlagen in Folge kann der Headcoach mit einem Auswärtsspiel zum Auftakt der Platzierungsrunde gut leben. „Unsere Fans sind sehr emotionell. Ich hoffe wir können auswärts in Villach wieder Fuß fassen“, meinte der Trainer.
Mit Jaroslav Nedved haben die Stahlstädter einen tschechischen Verteidiger zum Tryout. Allerdings sind noch nicht alle Formalitäten für eine Spielberechtigung erfüllt, deshalb soll der 38-jährige Tscheche erst am Dienstag im Heimspiel gegen den EC-KAC sein Debüt im Jesenice-Dress feiern. Weiters sind Kapitän Dejan Varl und Damjan Dervaric (krank) fraglich.
Topscorer der Stahlstädter ist Markus Matthiasson mit 31 Punkten (17 Tore bzw. 14 Assists). Der 32-jährige Schwede führt mit 17 Saisontreffern auch die klubinterne Torschützenliste an.