Heimstarkes Jesenice empfängt geschwächte Bullen
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marksoft -
29. November 2007 um 18:14 -
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Schweres Los für Titelverteidiger Salzburg. Ersatzgeschwächt müssen die Mozartstädter zu einem der heimstarksten Teams der Liga. In Jesenice erwartet die Bullen ein vor Selbstvertrauen strotzender Tabellenzweiter, der noch weiter nach oben will.Freitag, 30. November 2007, 19.15 Uhr.
HK Acroni Jesenice – EC Red Bull Salzburg (130).
Schiedsrichter: BOGEN, Graber, Mathis.
Der HK Acroni Jesenice empfängt am Freitag den regierenden Meister EC Red Bull Salzburg. Bei den Mozartstädtern fehlen Fast, Pewal, Artursson (verletzt) sowie Trattnig (gesperrt). Die Slowenen präsentierten sich bisher sehr heimstark!
Der HK Acroni Jesenice hat am Freitag den regierenden Meister EC Red Bull Salzburg zu Gast. Die Slowenen zeichnete bisher ihre Heimstärke aus: In zwölf Spielen schaffte die Truppe von Kim Collins elf Siege! Nur Leader EV Vienna Capitals konnte zwei Punkte aus Jesenice entführen.
Der HKJ, der in dieser Saison schon zwölf Siege in Folge feierte, kehrte nach einem kurzen Durchhänger (drei Punkte aus fünf Partien) mit zwei Erfolgen über den HC TWK Innsbruck auf die Siegerstraße zurück. „Wir sind wieder am richtigen Weg. Die Mannschaft spielt sehr gut und Goalie Robert Kristan hält unglaublich“, berichtete Jesenice-Stürmer Conny Strömberg.
Der Schwede führt mit +16 gemeinsam mit Bulle Thomas Koch die Plus-Minus-Statistik der Erste Bank Eishockey Liga an.
In 17 Spielen war der 32-Jährige bei 23 Treffern bzw. sieben Gegentreffern am Eis. Selbst kam Conny Strömberg bisher auf 22 Scorerpunkte (zehn Tore bzw. zwölf Assists). „Gemeinsam mit Markus Matthiasson und Derek Bekar bilden wir eine tolle Sturmlinie“, so Strömberg. Seine Aussage unterstreicht ein Blick auf die Punkteliste: Die Drei, die die erste Sturmlinie des HKJ bilden, erzielten gemeinsam bereits 67 Scorerpunkte! Matthiasson ist mit 14 Toren auch der beste Torjäger des HKJ.
In den letzten beiden Spielen zeigte sich das Powerplay der Collins-Truppe verbessert. Zumindest ein Goal gelang dem HKJ jeweils in numerischer Überlegenheit. In 141 Überzahlspielen schossen die Stahlstädter 18 Treffer. Damit halten die Slowenen bei einer Powerplay-Effizienz von 12,77 Prozent. „Wir haben hart daran gearbeitet“, ergänzte Conny Strömberg.
Die Slowenen behaupten weiter die Nummer-eins-Position im Penaltykilling (Effizienz: 87,94 Prozent). Mit 428 Strafminuten gehört der HK Acroni Jesenice zu den braven Bundesligateams. Nur Vizemeister EC VSV kassierte mit 410 Strafminuten weniger als der Tabellen-Zweite.
Trotz des zweiten Tabellenplatzes denken Dejan Varl und Co. keinesfalls sich auf den Lorbeeren auszuruhen. „Wir wollen uns vorne festsetzen und wieder nach ganz oben“, so Strömberg. Für das Match gegen Salzburg ist der 32-jährige Schwede optimistisch: „Wir spielen sehr gut zu Hause. Die anderen Klubs tun sich sehr schwer in Jesenice. Mit Kristan haben wir einen starken Goalie. Er ist ein großer Schlüssel zu unserem Erfolg. Außerdem spielen wir jedes Match über die volle Zeit mit vier Linien. Das macht kaum ein anderer Verein. Gegen die Bullen müssen wir erneut viel Eislaufen und unser offensives Eishockeyspiel zeigen“, weiß Strömberg. Beim HKJ sind Golicic und Matthiasson (beide angeschlagen) fraglich.
Bullen vor schwerem Gang nach Jesenice
Meister EC Red Bull Salzburg erwarten in den nächsten Runden Richtungsweisende Spiele. Nach der Partie in Jesenice, treffen die Mozartstädter zwei Mal auf die Innsbrucker Haie. „Die Partien gegen Jesenice und dann das Doppel gegen Innsbruck sind Schlüsselpartien für uns“, weiß Bulle Thomas Koch, der zusammen mit Conny Strömberg die Plus-Minus-Wertung anführt. „Es sind Vier-Punktespiele. Wir wollen natürlich aus Jesenice Punkte mitnehmen. Aber es wird nicht einfach, sie haben eine sehr gute Mannschaft und mit Kristan einen ausgezeichneten Torhüter“, weiß der Kärntner im Bullen-Dress über die Schwere der kommenden Aufgabe bescheid. Im Kampf um einen Top-6-Platz ist der Meister gefordert: Immerhin trennen den Tabellen-Fünften nur vier Punkte von Rang acht (KAC), aber auch nur vier Zähler von Platz drei (Liwest Linz).
Ungleich schwerer wird für die Bullen die Aufgabe auf Grund der vielen Ausfälle: Neben den beiden Langzeitverletzten Greger Artursson und Marco Pewal fallen nun mit Brad Fast (verletzt) und Matthias Trattnig (gesperrt) zwei weiterer Akteure länger aus. Verteidiger Fast erlitt im Match gegen den EC-KAC eine Rissquetschwunde mit Schleimbeutelöffnung am linken Ellbogen und musste operiert werden. Sein Arm muss zwei Wochen ruhig gestellt werden, erst danach kann Fast an einem Comeback arbeiten. Trattnig muss wegen seiner Sperre sechs Matches pausieren. „Wir haben heuer noch nie komplett gespielt. Bekommen halt die Jungen wieder eine Chance. So können sie zeigen, was sie drauf haben“, meinte Koch. Sein Comeback im Bullen-Dress wird Frankie Banham geben.
Topscorer der Mozartstädter ist Stanleycup-Sieger Richard Jackman. Der 29-jährige Verteidiger hält bei 29 Scorerpunkten (sechs Tore bzw. 23 Assists). Damit ist der Kanadier der Punktebeste Verteidiger der Bundesliga und gleichzeitig der Topscorer der Salzburger. Die erfolgreichsten Torjäger der Bullen sind Kapitän Dieter Kalt und Josh Green mit jeweils zwölf Saisontreffern.
Bullen bereits 150 Mal (!) in Überzahl
In der Powerplaystatistik belegen die Salzburger aktuell Platz drei. In 150 Überzahlsituationen (Durchschnitt: sechs pro Spiel) – so viele wie kein anderes EBEL-Team – erzielten Dieter Kalt und Co. 32 Treffer. Damit hält der Meister bei einer Effizienz von 21,33 Prozent!