Milde Strafe für Latusa, VSV mit Geldstrafe
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marksoft -
26. November 2007 um 16:47 -
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Die erwarteten Konsequenzen hat das gestrige Skandalspiel zwischen dem VSV und den Vienna Capitals. Unerwartet schnell hat der Strafsenat der Bundesliga reagiert und seine Strafen ausgesprochen. Dabei kamen alle Beteiligten verhältnismäßig glimfplich davon.Die Szenen aus Villach wurden seit Sonntag Abend quer durch die Eishockeygemeinde hitzig diskutiert, jetzt gibt es die Urteile zu den Vorkommnissen.
Manuel Latusa wurde vom Strafsenat der EBEL wegen Tätlichkeit gegen einen Zuschauer zu einer unbedingten Sperre von 2 Meisterschaftsspielen verurteilt. Diese Strafe beinhaltet bereits die automatische Sperre von einer Partie nach einer ausgesprochenen Matchstrafe. Lautsa kam offenbar deshalb so glimpflich davon, weil er bislang bei der MOBA ein "unbeschriebenes Blatt" war und der Strafsenat daher die Mindeststrafe ansetzte.
David Rodman, Rheaume und Satorina unbestraft
Ohne Strafe blieben die Tätlichkeiten der Caps Stürmer David Rodman und Rheaume sowie des Wiener Co-Trainers Satorina. Auf Nachfrage von HF.at wurde hierzu erklärt, dass der Strafsenat ausschließlich Sperren aussprechen könne, wenn es bereits von Seiten des Schiedsrichters eine Strafe für eine Tätlichkeit gegen wen auch immer gegeben hätte.
Zivilrechtlich könnte es aber für alle drei Wiener Spieler Konsequenzen geben, denn laut Informationen aus Villach hat die dortige Polizei Anzeige gegen die Eishockeycracks erstattet. Der verletzte VSV Fan wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht, woraufhin dort der Automatismus einer Anzeige zu laufen begonnen hat.
Caps unterstützen Spieler und zeigen selbst an
Bei den Wienern gab man sich nach den Urteilen des Strafsenats einsichtig und akzeptierte die Strafe für Manuel Latusa. Sollte es zu strafrechtlichen Verfahren kommen, werde man seine Spieler bei allen anstehenden Verfahren mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unterstützen. Außerdem wollen die Wiener eine genaue Analyse der Premiere LIVE-Bilder durchführen, um eventuell weitere Schritte zu setzen. Die Wiener haben bereits eine Anzeige gegen Unbekannt eingeleitet.
Lautsa entschuldigt sich
„Ich akzeptiere natürlich die Sperre und ich möchte noch einmal betonen, dass es mir sehr leid tut. Da sind die Emotionen einfach hoch gegangen und ich möchte mich hiermit nochmals in aller Form bei dem Fan entschuldigen. Ich hoffe, ich kann das auch einmal persönlich machen“, so Latusa zu den Vorkommnissen vom Sonntag.
VSV muss zahlen und wird mit Sperre bedroht
Der VSV wurde wegen der Publikumsausschreitungen beim Heimspiel vom 25.11.2007 gegen die Vienna Capitals zu einer Geldstrafe von 2.100 Euro verurteilt. Für den Fall, dass demnächst keine geeigneten Maßnahmen zur Verhinderung solcher Vorfälle gesetzt werden, ist außerdem mit einer Platzsperre von maximal 10 Spielen zu rechnen.
Mion stinksauer
Beim VSV sieht man die Sache naturgemäß völlig anders und ist ob der Strafen außer sich. Die Geldstrafe werde man nicht bezahlen, sie sei ebenso lächerlich wie die geringen bzw. fehlenden Strafen für die Wiener. Man werde zwar keinen Protest einlegen, bei der nächsten Ligasitzung aber entsprechend klare Positionen ablegen.
Der Fan, der nachdem er über die Brüstung in Villach geklettert war, die ganze Szene offenbar leicht verletzt überstanden hat, wurde von der Polizei vorerst mit einem Hallenverbot bis Ende Jänner belegt. Zusätzlich überlegt der Villacher offenbar zusätzliche zivilrechtliche Schritte.