Den historischen Schritt an die Tabellenspitze hat Jesenice mit dem Sieg gegen Wien gemacht, jetzt wollen die Slowenen auch noch den EBEL Rekord der Capitals. Mit einem Sieg am Sonntag in Graz könnte Jesenice den 12. Erfolg in Serie feiern und damit die EBEL Rekordmarke egalisieren.Sonntag, 11. November 2007, 18 Uhr.
EC Graz 99ers – HK Acroni Jesenice (094).
Schiedsrichter: GEBEI, Bedö, Nemeth.
Die Graz 99ers empfangen am Sonntag den Tabellenführer HK Acroni Jesenice. Die Slowenen sind elf Spielen unbesiegt.
Seit drei Spielen sind die Graz 99ers ohne Sieg. Allerdings mussten die Steirer zuletzt gegen die drei Topteams der Liga antreten: 0:3 verloren die Murstädter in Jesenice, 1:3 zu Hause gegen die Vienna Capitals und zuletzt am Donnerstag im Premiere-Livespiel beim EHC Liwest Black Wings Linz 2:7.
Nun kommt am Sonntag zum Auftakt des dritten Durchgangs mit dem HK Acroni Jesenice der aktuelle Tabellenführer – erneut ein starker Gegner - in die steirische Landeshauptstadt. Die Slowenen sind die Mannschaft der Stunde, sind seit elf Spielen unbesiegt. „Wir mussten zuletzt gegen die besten drei Teams ran. Die Liga hat in der Saison einfach mehr Konstanz“, kennt Patrick Mössmer einen der Gründe der letzten Niederlagen. Der Stürmer kam bisher in 18 Spielen auf sieben Punkte (drei Tore bzw. vier Assists).
Das größte Problem sieht der 25-jährige Stürmer, der mit Coach Larry Sacharuk von den Innsbrucker Haien nach Graz mitkam, aber in den vielen Gegentreffern seinen Teams. Bisher mussten die Steirer schon 68 Gegentreffer einstecken. Nur Liganeuling Alba Volan FeVita (77) wurde noch ärger bedient. „Wir müssen uns zusammenreißen, unsere Defensivarbeit verbessern. Alle in der Mannschaft müssen mehr arbeiten. Gegen Jesenice gewinnen wir sicher“, meinte Mössmer. In Saisonduellen mit den Slowenen steht es 1:1. Ihr Heimspiel konnten die Murstädter mit 4:3 nach Verlängerung gewinnen.
Die 99ers haben bisher 432 Strafminuten kassiert, die meisten Strafminuten aller EBEL-Klubs. Bei den Grazern fehlen Herzog und Pittl. Goalgetter Robert Guilett - 16 Punkte (neun Tore und sieben Assits) in neun Partien könnte sein Comeback feiern. Der Stürmer soll einige kurze Einsätze im Powerplay bekommen. Die 99ers stellen mit Greg Day den punktebesten Spieler der EBEL. Der 30-jährige Kanadier schaffte bisher in 18 Runden 27 Zähler (neun Tore bzw. 18 Assists). Im Tor wird Claus Dapliaz beginnen.
Rekord der Caps wackelt
Erstmals in der Geschichte der Erste Bank Eishockey Liga steht der HK Acroni Jesenice an der Tabellenspitze. Die Slowenen sind seit elf Spielen ungeschlagen. Damit fehlt der Truppe von Kim Collins nur noch ein Erfolg auf den EBEL-Rekord (seit 2003/04) des EV Vienna Capitals von zwölf Siegen in Serie aus der Meistersaison 2004/05. Gegen die Vienna Capitals wandelten die Slowenen am Freitag einen 0:4-Rückstand nach acht Minuten in einen 6:5-Erfolg um. „Wir hatten einen schlechten Start, verursachten zu viele Turn-overs. Aber die gesamte Mannschaft zeigte unglaublichen Charakter“, freute sich Kapitän Dejan Varl.
Starke Special-Teams
Beeindruckend war auch die Leistung der Special-Teams: Drei Treffer erzielten die Slowenen in Unterzahl, zwei Tore gelangen im Powerplay. Das Überzahlspiel war bisher das Problemkind des HKJ: Mit einer Effizienz von 13,73 Prozent belegt die Collins-Truppe weiterhin den letzten Platz in der Powerplay-Statistik. In 102 Überzahlspielen gelangen 14 Treffer. „Wir haben immer noch Probleme. Unser Coach ist nicht zufrieden mit unserem Überzahlspiel, daher haben wir zuletzt verstärkt PP trainiert“, so der Kapitän, der sich in Graz ein schwieriges Spiel erwartet. „Graz hat ein starkes Team, die 99ers haben richtig gute Spieler in ihren Reihen. Wir müssen diszipliniert agieren. Die Tabellenführung und der Rekord sind nicht so wichtig, es zählen die Punkte. Wir wollen weiter gut spielen und unsere Heimspiele gewinnen. Die Saison ist noch lange. Unser Ziel in Graz sind natürlich zwei Punkte. Aber alle müssen dafür 60 Minuten hart arbeiten“, ergänzte der 34-jährige Verteidiger. Toptorjäger der Slowenen ist Markus Matthiasson mit elf Saisontreffern. Bekar, Poloncic und Dervaric dürften ausfallen.