Vanek & Pöck kritisieren EBEL Legionärsflut
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marksoft -
9. Oktober 2007 um 06:12 -
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Zwei, die es eigentlich wissen müssten, haben sich kurz nach dem Saisonstart in der besten Liga der Welt zur gegenwärtigen Legionärsflut in der EBEL zu Wort gemeldet. Von einer Katastrophe sprechen die NHL Cracks aus Österreich und hoffen auf eine Änderung zu Gunsten des Nachwuchses.Sie haben es geschafft, sich über die Hinternisse, die einem in Eishockey-Österreich als Nachwuchsspieler in den Weg gelegt werden hinwegzusetzen und den Sprung in die NHL zu machen: Thomas Vanek und Thomas Pöck.
Sie wissen wovon sie sprechen, wenn es um die neue Legionärsregel und die damit verbundene Flut an neuen ausländischen Spielern in der Erste Bank Eishockey Liga geht. Von einer "Katastrophe" spricht in diesem Zusammenhang der aktuell bestbezahlte österreichische Sportler, Thomas Vanek. Vor allem für die Nachwuchsspieler und die Entwicklung des österreichischen Eishockeys sei dies sehr schlecht. Man denke zu kurzfristig deutet der Star der Buffalo Sabres an, denn in ein paar Jahren werde man vor den jetzt geschaffenen Problemen stehen.
Pöck: aus der Vergangenheit lernen
In die selbe Kerbe schlägt Verteidiger Thomas Pöck, der sogar noch mehr Erfahrungen mit dem Nachwuchssystem in Österreich sammeln konnte. Er erinnert an die Zeit Mitte bis Ende der 90er Jahre, als die Legionärssituation ähnlich der aktuellen war und es für den Nachwuchs der Jahrgänge 1977 - 1979 kaum Eiszeiten gab. Kein Wunder, wenn da ein "Junger" einfach kapituliere und die vielleicht gar nicht so untalentierten Kuven einfach an den Nagel hängt. Wer könne mit 16 oder 17 schon einen Legionär aus der Mannschaft drängen...
Die Vereine könnten bestimmt mit der aktuellen Lösung gut leben, Leidtragende sind aber der Nachwuchs und das Nationalteam. Man dürfe sich dann nicht darüber beschweren, wenn man sich nicht mehr in der A-Gruppe aufhalten könne, so Pöck weiter.
Wie stark die EBEL von Legionären beherrscht wird, zeigt ein Blick auf die aktuellen Statistiken: nur 12 gebürtige Österreicher finden sich in den Top 65 der Scorerwertung. Und dabei spielen nicht nur die drei ausländischen Vereine eine Rolle. Noch können sich bei gut der Hälfte der österreichischen Teams auch inländische Kräfte unter den Top Scorern halten, wie sich das im Verlauf der Saison entwickelt muss abgewartet werden.
Im Sinne des Nachwuchses würden Vanek & Pöck eine Reduktion der Legionäre auf ca. 5 begrüßen. Eine Forderung, die bei den Vereinen wohl kaum auf Gehör stoßen dürfte. Es ist sogar zu erwarten, dass die Legionärsflut in der kommenden Saison noch zunimmt. Dann werden nämlich alle Mannschaften schon von Beginn an wissen, dass es keine Begrenzung mehr gibt - außer das Punktesystem...