Meister Red Bull Salzburg schockt in Lugano weiter die höher eingeschätzte Konkurrenz aus der Schweiz. Die Bullen feierten auch gegen Titelverteidiger Ambri Piotta einen Erfolg und zogen ungeschlagen ins Halbfinale ein. Dabei drehten die Salzburger ein 2:5 noch in ein 6:5 um!Ohne Daniel Welser, der heute geschont wurde, und Robin Johnston, dafür erstmals in den Reihen der Red Bulls mit dem jungen Martin Ulmer und Thomas Innerwinkler im Tor starteten die Salzburger heute ins zweite Gruppenspiel beim Freundschaftsturnier in Lugano. Der Gegner HC Ambri-Piotta hatte gestern spielfrei, und so waren die Red Bulls besonders auf der Hut, den ausgeruhten Schweizern nicht gleich zu viel Raum zu lassen.
Doch Ambri-Piotta legte fulminant los, ging schon in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung. Gerade als sich die Red Bulls etwas erholten von dem frühen Gegentreffer, legten die Schweizer in der fünften Minute in Überzahl noch mal nach, und damit nicht genug fiel noch in der gleichen Minute das 0:3 aus Salzburger Sicht. Das war zuviel, Head Coach Pierre Pagé reagierte und schickte wieder Reinhard Divis anstelle von Thomas Innerwinkler ins Tor. Und nun drehten endlich die Red Bulls auf. Noch in der fünften Minute – es war das dritte Tor insgesamt innerhalb einer Minute – gelang Patrick Harand der erste Treffer für die Red Bulls. Fünf Minuten später erzielte Philipp Pinter den Anschlusstreffer, um wenig später wieder in einen Zwei-Tore-Rückstand zu geraten. Nach einem ziemlich zerfahrenen Anfangsdrittel ging es schließlich mit dem 4:2-Zwischenstand für die Schweizer in die Kabinen.
Im zweiten Spielabschnitt entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, wobei die Red Bulls weiterhin zu viele Strafen verursachten. Das wurde prompt bestraft mit der 5:2-Führung für die Schweizer nach einem 5:3-Überzahltor in Minute 28. Aber die Salzburger blieben dran, ließen sich durch den Rückstand nicht einschüchtern und wurden stärker. Die Bemühungen gipfelten schließlich im schön heraus gespielten dritten Tor durch die junge Koproduktion Schwab-Lederer. Zur zweiten Pause stand es 5:3 für die Schweizer, aber die Red Bulls verzeichneten einen Aufwärtstrend.
Auch im Schlussdrittel setzten die Salzburger ihr Offensivspiel fort und erzielten gleich in der 42. Minute durch einen Überzahltreffer von Josh Green das Anschlusstor. Und nach einigen schadlos überstandenen Unterzahlspielen hatten auch die Red Bulls eines ihrer wenigen Powerplays, das sie in der 55. Minute auch gleich zum 5:5-Ausgleich verwerteten. Thomas Koch traf für die Red Bulls, die nun das Spiel mehr oder weniger führten. Und in dieser starken Salzburger Schlussphase fixierte schließlich Josh Green mit seinem zweiten Tor den knappen, aber am Ende doch verdienten 6:5-Sieg für die Red Bulls, die sich damit fix für das Semifinale am kommenden Samstag qualifiziert haben. Lediglich der Gegner ist noch offen, wird in Gruppe B (siehe Übersicht unten) ermittelt. Salzburg gewinnt damit auch das zweite Spiel beim Turnier in Lugano, musste sich nach einem verschlafenen Start aber ordentlich steigern, um diese Partie noch umzudrehen. Auf jeden Fall haben die Red Bulls neben dem neuerlichen Erfolg gegen einen Schweizer Erstligisten damit auch Kämpferqualitäten bewiesen.
HC Ambri-Piotta – EC Red Bull Salzburg 5:6 (4:2, 1:1, 0:3)
Tore: Schena (2.), Sciaroni (5./PP, 11.), Imperatori (5.), Domenichelli (28./PP2) resp. Harand (5.), Pinter (10.), Schwab (38.), Green (42./PP, 58./PP), Koch (55./PP)