Vor den letzten beiden Partien der WM in Moskau ist es traditionell an der Zeit, ein Resümee der Titelkämpfe zu ziehen. Moskau war für das ÖEHV Team keine Reise wert und hatte auch sonst herzlich wenig zu bieten. Es war eines der schlechteren Turniere mit vielen Hausaufgaben für den IIHF.ÖEHV mit negativer Schlussbilanz
Zum Abschneiden des Team Austria ist bereits alles gesagt worden. Die ÖEHV Truppe stieg sang und klanglos ab und enttäuschte in allen Belangen. Darüber konnte auch der erste Sieg bei einer A-WM seit April 2004 nicht hinweg täuschen.
Den einzigen Erfolg feierte Österreich bei der Vergabe der B-WM für das kommende Jahr. Und darauf hätte man wohl gerne verzichtet und wäre lieber nach Kanada gefahren.
Russland - kein Eishockeyinteresse ?
Ernüchtern muss wohl auch die Bilanz des IIHF ausfallen, wenn es um die WM in Moskau geht. Vielleicht lag es an den für die Russen kaum leistbaren Eintrittspreisen, oder aber auch daran, dass die restliche Eishockeywelt einfach uninteressant für die Sbornaja-Fans ist - die WM 2007 war ein Zuschauerflop.
Darüber konnten auch die bunt gehaltenen Sitze in den Arenen nicht hinwegtäuschen, aber zumindest optisch ließen sie die Hallen nicht ganz so leer erscheinen. Nicht einmal das Halbfinalduell Russlands gegen Finnland war ausverkauft, ganz zu schweigen von den Spielen der anderen Teams. Das Semifinale zwischen Kanada, immer Rekordtitelträger und Schweden, doch auch Titelverteidiger, hatte einen Hauch von "Geisterspiel".
So stellt man sich das also beim IIHF vor, wenn man A-Turnier nur noch an Länder mit großen Eishockeyarenen vergeben will...
Weniger Spannung durch Null Toleranz
Es mag schon sein, dass die neuen Regeln, an die man sich seit dem letzten Herbst klammert, für mehr Tore zwischen den großen Nationen sorgen, aber man kann es drehen und wenden, für den Rest der Eishockeywelt sind die "Großen" damit noch weiter weg.
Ganz klar, es gibt im Welteishockey eine Gruppe von Top 7 Nationen, die durch die konsequentere Regelauslegung für die Konkurrenz noch unerreichbarer ist. Die Kleinen können kaum mehr mithalten, nur Deutschland schaffte heuer eine Sensation. Alle anderen Partien verliefen relativ deutlich.
Nach den Top 7 folgt die Schweiz und danach klafft wieder ein Loch. Nach hinten zu wird die Dichte wieder größer und damit ist auch die Abwechslung gegeben.
Trotzdem wird die Vorrunde durch diese Situation uninteressant, lediglich die Kämpfe um die dritten Plätze der Vorrundengruppen sorgen für wirkliche Spannung.
Vielleicht ist es daher auch für die großen Nationen schwieriger, ins Turnier zu finden. Und vielleicht kam es daher auch in Russland kaum noch zu hochklassigen und mitreißenden Partien - auch nicht zwischen den Top-Nationen.
Vor ein paar Jahren bestand die A-Gruppe aus 8 Teams, dann folgte die B-Gruppe mit erneut 8 Mannschaften. Eigentlich hat sich das Welteishockey wieder in diese Richtung entwickelt, nur spielen alle Teams in der Weltelite. Zu tun hat das eine mit dem anderen aber in den seltestens Fällen etwas.
Kanada 2008 und alles wird besser?
Im nächsten Jahr gastiert die WM in Kanada, dem Mutterland des Eishockeys. Eine bekanntlich eishockeyverrückte Nation, aber ob die Fans der Ahornblätter wirklich dieses große Interesse entwickeln werden? Wenn die NHL auch während der WM weiter gespielt wird, ist alle Konzentration auf den Kampf um den Stanley Cup gerichtet. Da wird eine Weltmeisterschaft selbst in Kanada unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Vor allem, wenn die Leistungsunterschiede derart groß sind...