Team Austria: die Suche nach der Siegermentalität
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marksoft -
2. Mai 2007 um 17:38 -
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Insgeheim hatte man mehr erhofft, aber schon nach der Vorbereitung musste man befürchten, dass das Team Austria gegen den Abstieg spielen würde. Mit Norwegen, Lettland und der Ukraine sind drei harte Brocken die Gegner, doch der größte Kontrahent ist das Team Austria selbst.Noch schwieriger hätte es für das österreichische Eishockey Nationalteam nicht kommen können. Die Relegation wird der blanke Kampf ums Überleben in der A-Gruppe und als wären Mannschaften wie Norwegen, Lettland oder die Ukraine nicht schon Gegnerschaft genug, macht sich die ÖEHV Truppe das Leben selbst schwer.
Bezeichnend, dass die Lakos Brüder nach einem ausgeweiteten "freien" Abend am Mittwoch die Busabfahrt zum Training verschliefen. Was die Mannschaft am Dienstag zu feiern hatte, weiß wohl nur sie selbst, denn feiernswert war bei den bisher gezeigten Leistungen gar nichts.
Die Aufgabe ist schwierig und das Team Austria geht als krasser Außenseiter in die Relegation. Vor allem auch deswegen, weil man seit 14 Partien in der Weltgruppe keinen Sieg mehr feiern konnte. Das letzte Erfolgserlebnis gab es am 24. April 2004. Damals schoss man in Prag, angeführt von Thomas Vanek, Frankreich mit 6:0 vom Eis.
Seither gab es für die rot-weiß-rote Auswahl keinen Sieg mehr in der A-Gruppe, Kapitän Dieter Kalt hat seit diesem Frankreich Match keinen Treffer mehr bei Weltmeisterschaften erzielt - auch nicht bei der B-WM! In der Offensive herrscht Flaute, von den sechs Stürmern der ersten Linie haben fünf nach drei WM Partien noch nicht einmal einen Scorerpunkt am Konto.
Änderungen soll es nun auch im Team geben. Martin Ulrich reiste bereits aus privaten Gründen aus Moskau ab und macht VSV Verteidiger Pfeffer Platz. In den Sturmlinien sollen die Center der ersten beiden Reihen getauscht werden. Koch soll in seine Salzburg Linie zu Kalt und Trattnig, Lukas würde dann mit Welser und Setzinger stürmen.
Österreich als Außenseiter in der Relegation
Die Gegner lassen für die Mannen von Trainer Boni keinen leichten Relegationstanz erwarten. Gegen Lettland musste man sich erst in der Vorbereitung sang und klanglos 0:4 geschlagen geben und hat in den letzten 10 Jahren in 9 Spielen 7 Niederlagen kassiert.
Auch gegen die Ukraine tat sich das ÖEHV Auswahlteam immer sehr schwer. Der letzte Sieg datiert vom Mai 2003, seit 1999 gab es in 13 Partien 6 Siege, 6 Niederlagen und ein Remis. Ausgeglichener geht es wohl kaum.
Norwegen präsentierte sich in der laufenden WM sehr stark und wird eine große Hürde gleich im ersten Relegationsspiel für das Team Austria. Gegen die Skandinavier spielte man zuletzt im November 2002 und verlor mit 3:5. In den letzten 10 Duellen siegte Österreich fünf Mal, Norwegen vier Mal, eine Partie wurde unentschieden beendet.
In der aktuellen Verfassung gehen die Österreicher somit wohl als Nummer 4 in diesen Kampf gegen den Abstieg. Das wissen auch die Teamspieler, ob sie aber den Schalter finden, der ihnen die Siegermentalität zurückbringt, wird man erst nach den nächsten 3 Spielen wissen.
Absteigen werden die letzten beiden Teams der Relegation, demnach müssen zwei Partien gewonnen werden. Es wären die ersten Siege in einer A-Gruppe seit der WM in Prag...