Österreich mit Katastrophenspiel in Relegation
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marksoft -
1. Mai 2007 um 16:31 -
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So spielt ein Absteiger! Das Team Austria musste sich im letzten Spiel der Vorrunde bei der WM in Russland mit 2:5 geschlagen geben und kämpft damit in der Relegation gegen den Wiederabstieg. Die Boni Truppe stolperte damit nach 2005 erneut gegen die Belarussen, zeigten eine ernüchternd schwache Leistung und werden es so schwer haben, die Klasse zu halten.Den „Tag der Arbeit“ hat ein Großteil des österreichischen Nationalteams als Feiertag absolviert. Die rot-weiß-roten Eishockeyspieler mussten bei ihrer ersten Chance den Klassenerhalt zu schaffen gegen Weißrussland eine 2:5 Klatsche hinnehmen und rutschten damit in die Relegation.
Wie schon in den Partien zuvor zeigten die Österreicher eine schwache Leistung und präsentierten sich wie ein Absteiger. Nach vorne lief praktisch nichts zusammen, in der Defensive wirkte man teilweise orientierungslos und als Mannschaft agierte man fehleranfällig und undiszipliniert.
Mit vielen Vorsätzen waren die Boni Schützlinge in die Partie gegangen und machten trotzdem von Beginn an alles falsch. Das Team Austria startete mit zwei Unterzahlspielen in dieses Schicksalsmatch und kassierte in der 4. Minute prompt das 0:1 als Kapitän Dieter Kalt auf der Kühlbox saß.
Nach dem schnellen Rückstand wirkten die Österreicher geschockt und machten zahlreiche Fehler, vergaßen offensichtlich ihren Spielplan völlig. Dazu noch unglaubliche individuelle Fehler und schon stand es 0:2. Dudik nützte die Schlafphase im Team Austria zum zweiten Treffer für das Team Belarus. Zumindest konnten die Alpenspieler noch einmal Hoffnung schöpfen, als Andre Lakos in der 19. Minute mit einem Power Play Treffer den Anschluss schaffte.
Darauf konnte man in den zweiten 20 Minuten aufbauen. Die Österreicher nützten auch gleich ihre erste Überzahl zum 2:2 Ausgleich, doch selbst dieses zwischenzeitliche Erfolgserlebnis änderte nichts an der allgemeinen Verunsicherung. Wieder ermöglichte man dem Gegner ein unnötiges Power Play und die Balten nützten ihre Chance. In der 28. Minute stand es 3:2, sechs Minuten später nach einem Fehler von Reinhard Divis im rot-weiß-roten Tor sogar bereits 4:2.
Auch danach waren die Weißrussen das klar bessere Team und fanden auch die besseren Chancen vor. Nach 40 Minuten war der Weg der Boni Schützlinge bereits deutlich vorgezeichnet: die Relegation rief mit weit hörbarer Stimme.
Der letzte Abschnitt musste von den Österreichern nun offensiver gestaltet werden, wollte man den klaren Rückstand noch aufholen. Durch die Schwierigkeiten im Spielaufbau der Österreicher fanden die Balten zudem noch zahlreiche gute Chancen vor, das Zwischenergebnis sogar noch deutlicher zu gestalten.
Die Zeit lief dem Team Austria immer mehr davon, die Möglichkeiten auf den Anschlusstreffer hielten sich aber in Grenzen. Dafür trafen die Weißrussen! In der 55. Minute verschlief die erste Linie der Österreicher ein Bully und Kulakov sorgte für die endgültige Entscheidung mit dem fünften Tor des Team Belarus. Das 5:2 bedeutete auch den Endstand.
Fazit:
Die Auswahl Österreichs wurde einmal mehr ihrem eigenen Anspruch nicht gerecht und sollte schön langsam am Boden der Realität angekommen sein. Kaum ein Spieler erreichte an diesem Abend seine Normalform, von einer Mannschaftsleistung war nichts zu sehen. Teamchef Jim Boni wird sich in den nächsten Tagen viel Kritik anhören müssen! Mit einer derartigen Leistung hat das Team Austria nichts in der Weltgruppe zu suchen und wird wohl auch ohne Chance in der Relegation sein.
Vor allem die so genannten Stars übten sich auch im dritten WM Spiel im Untertauchen. Von der Linie Setzinger, Welser, Koch war nichts zu sehen, die Reihe um Kalt, P. Lukas und Trattnig enttäuschte ebenso. Anders als in den ersten beiden Partien tauchten auch die Kämpferlinien 3 und 4 völlig ab, womit in der Offensive kaum Zählbares heraus kam.
Kein Wunder, dass die beiden Tore der Österreicher durch einen Verteidiger erzielt wurden. Doch auch in der Defensive eröffneten sich wieder eklatante Schwächen. Zu langsam, fehleranfällig, schwaches Stellungsspiel... was sich auch auf Torhüter Divis übertrug, der aber zumindest gegenüber dem ersten Match eine deutlich bessere Leistung bot und für die Schlappe nichts konnte.
In der Relegation muss sich in der Mannschaft beinahe alles ändern, ansonsten wird aus der Rückkehr in die A-Gruppe in Kurzgastspiel. Mit der bisherigen Leistung in Moskau wäre man in der B-Gruppe mit Sicherheit besser aufgehoben.
Österreich – Weißrussland 2:5 (1:2, 1:2, 0:1)
Tore:
03.06 0:1 GLEBOV, Andrei (UGAROV, Aleksei/KOSTYUCHENOK, Viktor) – PP
17.48 0:2 DUDIK, Dmitry
18.40 1:2 LAKOS, Andre (SETZINGER, Oliver) – PP
24.26 2:2 LAKOS, Andre – PP
27.10 2:3 UGAROV, Aleksei (ANTONENKO, Oleg/ZADELENOV, Sergei) – PP
33.14 2:4 ANTONENKO, Oleg (ZADELENOV, Sergei/KOSTYUCHENOK, Viktor) – PP
54.34 2:5 KULAKOV, Aleksandr (KURILIN, Evgeny)
Strafminuten: 18:8
Schüsse: 29:37