Schicksalsgegner Weißrussland im HF.at Check
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marksoft -
1. Mai 2007 um 08:21 -
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Wieder einmal ist das Team Belarus ein entscheidender Gegner für die Österreicher. Schon in Wien traf man in der Vorrunde im letzten Gruppenspiel aufeinander, damals wurde das Team Austria mit 0:5 überrollt. Der Rest ist Geschichte: Relegation, Abstieg, sofortiger Wiederaufstieg. Wiederholt sich die Geschichte in Moskau erneut? Wie stark sind die Weißrussen? Die Balten im HF.at Check...Weißrussland
Beste WM Platzierung: 6. Platz bei der WM 2006 in Lettland
Aktuelle Weltrangliste: Platz 10
Trainer: Curt Fraser (USA)
Vorbereitungsprogramm:
10. April: Slowenien - Weißrussland 2-5 (0-0, 0-0, 2-5)
12- April: Italien – Weißrussland 1-4 (0-1, 1-2, 0-1)
14. April 14: Italien- Weißrussland 1-3 (1-1, 0-0, 0-2)
20. April 20: Weißrussland - Norwegen 3-1 (0-0, 1-0, 2-1)
21. April 21: Weißrussland - Norwegen 5-4 (1-0, 1-1, 3-3)
24. April 24: Slowakei - Weißrussland 1-2 (0-1, 0-1, 1-0)
Spiel gegen Österreich:
1. Mai 2007, 14:15 Uhr (live ORF1)
Mit großen Erwartungen ist das Team Belarus zur WM nach Moskau gefahren. Die Vorbereitung auf die Titelkämpfe verlief optimal, in sechs Tests gab es ebenso viele Siege. Sogar ein Erfolg gegen die große Eishockeynation Slowakei wurde errungen! Viele Experten erwarteten von den Weißrussen vor der WM, dass sie die große Sensationsmannschaft des Turniers werden würden. Wie sie es auch schon bei der WM in Lettland gewesen sind. Damals wurde Belarus sensationell Sechster.
Das weißrussische Eishockey hat in den letzten Jahren einen deutlichen Qualitätssprung gemacht. Vor allem der Schritt zu US – Trainern zahlte sich für die Balten aus. Jetzt kombinieren die Weißrussen ihre ohnehin vorhandene technische Stärke mit dem Kampfgeist und der Laufbereitschaft des nordamerikanischen Hockeys.
In Moskau fehlen dem Team zwei wichtige Stützen: Michael Grabovsky, der die Österreicher im Jahr 2005 praktisch im Alleingang in die Relegation geschossen hatte, und Montreal Angreifer Andrej Kostitsyn.
Die Favoritenrolle im Duell mit den Österreichern in Moskau ist klar vergeben: Weißrussland ist derzeit in der Weltrangliste auf Rang 10 und daher auch über das Team Austria zu stellen, dass in dieser Wertung lediglich Platz 17 einnimmt.
Die große Stärke der Balten liegt in ihrer technischen Schule, dem schnellen Kombinationsspiel und ihrem unbändigen Kampfgeist. Kein Spiel wird frühzeitig aufgegeben, das bewies das Team Belarus schon im Verlauf der bisherigen beiden Spiele bei der WM 2007. Dennoch haben die Weißrussen auch die eine oder andere Schwäche offenbart.
Torhüter:
Unerwarteter Weise erwies sich das Torhütergespann bislang als der größte Schwachpunkt beim Team Belarus. Andrei Mezin gilt zwar als ausgezeichneter Goalie, im bisherigen Turnierverlauf konnte der Russlandlegionär das aber noch nicht zeigen. Mit Nur 77,55% Fangquote ist die Nummer 1 im Belarus Tor der bislang schlechteste Torhüter des WM Turniers. Sein Backup Shabanov hat sich genauso wenig mit Ruhm bekleckert.
Dennoch ist Mezin immer für einen außergewöhnlichen Tag gut.
Abwehr:
In den bisherigen Spielen zeigte sich die Abwehr der Weißrussen als sehr Fehleranfällig, vor allem wenn man sie permanent unter Druck setzt. Im Kader der Balten stehen die besten Verteidiger der weißrussischen Liga, ergänzt um den eingebürgerten Russen Glebov, sowie zwei Legionären, die in der russischen Liga ihr Geld verdienen. Die Verteidigung ist spielstark und kann schnell von Defensive auf Offensive umschalten. In den Duellen gegen Tschechien und die USA waren aber auch die erfahrenen Männer der Balten überfordert, vor allem auch deshalb, weil der Gegner extreme Forechecking betrieb und den Defendern keine Zeit ließ.
Angriff:
Das größte Sorgenkind der Weißrussen. Ohne Grabovsky und Kostitsyn fehlen den Balten ihre beiden Führungsfiguren und Top Torschützen. In den bisherigen Spielen hat sich aber Oleg Antonenko als sehr torgefährlich erwiesen und ist mit drei Treffern auch der beste Stürmer der Balten, liegt in der WM Torschützenliste sogar auf Rang 2! Der Rest der Offensivabteilung ist vor allem in den ersten Reihen sehr ausgeglichen besetzt.
HF.at Einschätzung:
Die Weißrussen sind ohne Zweifel über die Österreicher zu stellen. Sie wirkten trotz zweier deutlicher Niederlagen gegen die „Großen“ in der Vorrundengruppe in jedem Spiel spritziger und vor allem auch torgefährlicher. Vor allem das letzte Drittel gegen die USA wird dem Team Belarus noch einmal Auftrieb gegeben haben. Bislang haben die Balten in keinem Spiel die Chance gehabt, eine Partie zu bestimmen, oder wurden vom Gegner am gefürchteten Konterspiel gehindert. Können die Weißrussen ihre Vorzüge, die gute technische Grundschule mit dem nordamerikanischen, physischen und schnellen Spiel kombinieren, ist es sehr schwer, sie aufzuhalten.
Die Balten sind klarer Außenseiter bei diesem Turnier, alles andere als das Aus in der Zwischenrunde wäre eine Sensation. Um die ganz Großen zu ärgern, dazu fehlen die beiden Top Stars des Teams, für die aber zumindest einmal zwei Plätze freigehalten wurden. Die Österreicher können in ihrem Spiel gegen die Weißrussen nur versuchen, den Gegner permanent unter Druck zu setzen und mit vielen Schüssen einzudecken. Dann ist auch diese Mannschaft zu knacken.