Sonntagsgegner Tschechien im HF.at Check
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marksoft -
28. April 2007 um 20:03 -
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Wenn das Team Austria am Sonntag auf Vizeweltmeister Tschechische Republik trifft, dann erwartet jeder, dass es eine klare Abfuhr geben wird. Nach der Demonstration am Eröffnungstag gegen Belarus sind die Tschechen eingeschossen für die nächsten Aufgaben und die Österreicher müssen wohl über sich hinaus wachsen, wollen sie das Ergebnis auch nur annähernd in Grenzen halten.Tschechische Republik
Beste WM Platzierung: 5 x Weltmeister (6 x als Tschechoslowakei)
Aktuelle Weltrangliste: Platz 2
Trainer: Alois Hadamczik
Vorbereitungsprogramm:
5. April: Tschechien – Schweiz 1-3 (0-0, 0-1, 1-2)
6. April: Tschechien – Schweiz 5-3 (0-1, 0-1, 5-1)
12. April: Slowakei - Tschechien 2-5 (1:2, 1:1, 0:2)
13. April: Tschechien - Slowakei 3-1 (1-0, 2-0, 0-1)
19. April: Finnland – Tschechien 1-0 (1-0, 0-0, 0-0)
21. April: Tschechien - Finnland (EHT Bronze)2-0 nV (0-0, 1-0, 0-0, 1-0)
Spiel gegen Österreich:
29. April 2007, 14:15 Uhr (live ORF1)
Die Tschechische Republik ist der klare Favorit in der Vorrundengruppe B und unterstrich die Ambitionen beim diesjährigen WM Turnier schon im ersten Spiel gegen Weissrussland. Galt Tschechien noch vor wenigen Jahren als „Betonmannschaft“, die hinten dicht macht und sich auf ein einziges Tor verlässt, so haben die Mannen von Trainer Hadamczik ihre Grundausrichtung etwas offensiver gestaltet. Im Vorjahr scheiterte man so erst im Finale an Schweden und will in Moskau den Schritt weiter nach vorne machen.
Dabei müssen die Tschechen auf einige prominente Spieler verzichten. Jagr und Straka sind mit den NY Rangers noch im NHL Einsatz, Milan Hnilicka, Ales Hemsky sind verletzt, Dvorak und Bonk haben kein Interesse an der WM teilzunehmen.
Also vertrauen die Tschechen in ihrem Kader aus einem Mix aus Extraliga Spielern, europäischen Legionären und NHL Cracks. Trotz der vielen Nachbarn kann das erfolgreichste WM Team der letzten 15 Jahre erneut einen sehr starken Kader aufbieten und gilt abermals als Goldkandidat.
Die Stärke des nördlichen Nachbars Österreichs besteht in der großen technischen Fähigkeit und in der Ausgeglichenheit im Kader. Gespannt darf man sein, wer die Leaderrolle im Team übernehmen wird, die bei Großveranstaltungen meist von Größen wie Jaromir Jagr gehalten wurde.
Torhüter:
Hier hat man einen Roman Cechmanek, der zwar nicht mehr in der NHL aktiv ist, aber mit seiner Erfahrung von 212 Spielen in der besten Liga der Welt mit Sicherheit ein Erfolgsgarant sein kann. Mit Marek Pinc steht hinter ihm jedoch ein relativ unbeschriebenes Blatt, das noch kaum internationale Erfahrung sammeln konnte. Wenn mit Cechmanek etwas sein sollte, könnte das eine Schwachstelle werden.
Abwehr:
Vier NHLer, zwei Schweizlegionäre, ein Russlandexport und nur ein Crack aus der heimischen Extraliga – die Tschechische Defensivreihen sind sehr international bestückt. Der unbestrittene Leader sollte hier Marek Zidlicky von den Nashville Predators sein. 228 Spielen hat der Verteidiger in der NHL schon absolviert, dazu auch 276 Partien in Finnland in den Beinen – erfahrener geht es kaum noch. Der Veteran zählte schon bei WM Gold 2005 und Olympia Bronze 2006 zum Tschechischen Kader.
Angriff:
Viborny, Cajanek, Tenkrat.... Namen, die bei jedem Eishockeyfan das Leuchten in die Augen bringen. Offensiv können die Tschechen sehr produktiv sein, das haben sie auch schon im ersten Match gezeigt. Alleine Viborny ist normaler Weise ein Erfolgsgarant: er war bei allen fünf WM Titeln der Tschechen dabei und absolviert seine 12. WM! Auch Petr Cajanek weiß, wo das Tor steht. Er feierte bereits drei Mal den WM Titel und hat sich in den letzten Jahren bei den St. Louis Blues bis auf Rang 3 in der teaminternen Scorerliste hoch gearbeitet. Die Tiefe im Sturm der Tschechen ist beeindruckend, gegen Belarus trafen 7 verschiedene Spieler ins Netz.
HF.at Einschätzung:
Keine Frage, gegen Tschechien ist alles andere als eine klare Niederlage so etwas wie ein Erfolg. Nur an einem ganz besonders guten Tag der Österreicher und einem schlechten der Tschechen ist eine knappe Partie möglich.
Der Vizeweltmeister zählt beim diesjährigen Turnier wie fast immer zu den absoluten Titelfavoriten und wird ohne Zweifel bis ins Viertelfinale vorstoßen. Gegen die großen Nationen hat es Tschechien bislang immer verstanden, in einer gemeinsamen Defensivaktion alle Gegner zu zermürben und zum Erfolg zu kommen. Man ist stark besetzt bis in die hinteren Reihen und wird mit Sicherheit ein Wörtchen bei der Vergabe um Edelmetall mitreden.