Die Operation „Klassenerhalt“ beginnt für das Team Austria am Freitag mit dem Eröffnungsspiel der WM gegen die USA. Die Vereinigten Staaten schicken zwar ein ungewöhnlich junges Team nach Russland, dennoch ist der Kader gespickt mit NHL Cracks. Die Hoffnung der Boni Schützlinge auf eine Überraschung ist jedoch vorhanden. Die USA im HF.at Check...Vereinigte Staaten von Amerika
Beste WM Platzierung: 3 x Weltmeister (1933, 1960, 1980)
Aktuelle Weltrangliste: Platz 7
Trainer: Mike Sullivan
Vorbereitungsprogramm:
25. April: Schweden – USA 3:5 (1:0, 0:3, 2:2)
Spiel gegen Österreich:
27. April 2007, 14:15 Uhr (live ORF1)
Die USA und die Eishockey WM – das ist so etwas wie eine Hassliebe, die in den letzten Jahren mehr Hass als Liebe war. Nur ein einziges Mal reichte es für die US Boys für eine Medaille in den letzten 10 Jahren – 2004 wurde man Dritter. Wie immer, wenn es um den Auftakt einer Weltmeisterschaft geht, zählen die USA zu den großen Unbekannten. Wieder reist ein bunt zusammen gewürfelter Haufen aus NHL Spielern zu den Titelkämpfen und das lässt die Gegner hoffen.
In den letzten Jahren hatten die US Boys vor allem zu Beginn eines Turnieres immer wieder Anlaufschwierigkeiten – und genau darauf hofft das Team Österreich auch zum WM Auftakt. Zwar lässt der gelungene Test wenige Tage vor dem Auftakt in Schweden das Gegenteil erwarten, aber die USA brauchten in den letzten Jahren meist einige Spiele, um so richtig in Schwung zu kommen.
In diesem Jahr schicken die US Amerikaner ein junges Team nach Russland, wollen bereits einen Grundkader für die nächsten Olympischen Spiele (Vancouver 2010) finden. Es dürfte den nominierten Spielern also nicht an Motivation fehlen.
Torhüter:
Die erwartete Schwachstelle der USA soll das Tor betreffen. Man hat Goalies mit, die in der laufenden Saison nur bedingt zum Einsatz kamen. John Grahame brachte es für Carolina zu 28 Einsätzen und dabei zu einer Fangquote von 89,7 Prozent. Er sollte die Nummer 1 sein, hinter ihm kommt der junge St. Louis Goalie Jason Bacashihua, der auf den einen oder anderen Einsatz hoffen darf. Gegen ihn musste schon Reinhard Divis, als er noch im System der Blues stand, um seine Kaderplätze kämpfen. Der Dritte im Bunde ist Cory Schneider und ist noch College Spieler.
Abwehr:
Die US Verteidigung ist der jüngste Teil der Mannschaft und entsprechend viel Potential steckt in der Defensive. Mit vielen Hoffnungsträgern im US Eishockey gespickt, steckt aber auch viel Risiko in der Aufstellung. Erik Johnson ist mit seinen 19 Jahren zwar das Teambaby, hat aber bereits in internationalen Auftritten sowie für sein College Leaderqualitäten unter Beweis gestellt. NHL Veteran Brian Pothier soll hier die Führungsrolle übernehmen und auch ein Talent wie Ryan Suter aus Nashville in die gewünschte Richtung lenken.
Angriff:
Das Prunkstück das US Kaders ist ohne Zweifel der Sturm. Auch hier vertraut man auf einen Mix aus Jung und Alt und kann sich auf zwei große Talente verlassen. Phil Kessel (19 Jahre, Boston Bruins) und Paul Stastny (22 Jahre, Colorado Avalanche) sollen für Furore sorgen und von gestandenen Persönlichkeiten wie Chris Clark oder Erik Cole geführt werden.
HF.at Einschätzung:
Wenn, dann kann das Team Österreich diese US Boys tatsächlich nur am allerersten Tag kalt erwischen. Die USA bieten ein zwar in Europa weniger bekanntes, dafür aber sehr talentiertes Team auf. Kann man die Schwachstellen im Defensiv- und Torhüterbereich unter Kontrolle bekommen, ist dieser Mannschaft viel zuzutrauen. Die Zwischenrunde wird man wohl erreichen, dann könnte vor allem die mangelnde Tiefe im Kader ein Grund werden, weshalb man erneut nicht um die Medaillen mitspielen dürfte.
Das glaubte man aber auch im letzten Jahr und dann forderten die US Boys den späteren Weltmeister Schweden im Viertelfinale voll. Wie immer gilt: den USA ist alles zuzutrauen. Von Sensation bis Enttäuschung.