Salzburg zum ersten Mal Eishockeymeister
-
marksoft -
5. April 2007 um 21:28 -
16.617 Mal gelesen -
0 Kommentare
Die Red Bulls Salzburg haben ihren ersten österreichischen Meistertitel! Die Mozartstädter setzten sich im fünften Finale mit 4:2 gegen den VSV durch, gewannen die Best of Seven Serie mit 4:1 Siegen und entthronten damit Vorjahresmeister Villach. Am Ende einer langen Eishockeysaison setzte sich damit der große Favorit durch und die Mozartstadt beherbergt erstmals den Eishockeymeister.Der Österreichische Eishockeymeister 2007 heißt EC Red Bull Salzburg! Im zweiten Anlauf hat es für die Red Bulls mit dem Meistertitel doch geklappt. Nachdem der Ligakrösus im letzten Jahr noch am VSV zerschellt war, zeigten sich die Salzburger in den diesjährigen Play Offs für ihre Konkurrenten zu stark und holte sich erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel des österreichischen Eishockeymeisters.
Dabei machten es die Villacher dem Favoriten alles andere als einfach, denn die Adler gaben nach dem kurzen Zwischentief im vierten Finale noch einmal alles. In der Anfangsphase hatten die Kärntner mehr vom Spiel und drückten auf die Führung, doch es waren die Hausherren, die trafen. In Unterzahl konterten Lind und Pewal und letzterer schoss in der 14. Minute zum 1:0 ein. Zwei Minuten später saßen dann Elick und Stewart auf VSV Seite in der Kühlbox und die Villacher wurden für diese Strafen prompt bestraft. Dieses Mal war es Lind, der eine Koch Vorlage zum 2:0 nützte. Als dann auch noch Andrea Lakos in der 18. Minute auf 3:0 erhöhte waren sich die Mozartstädter ihrer Sache wohl schon sicher.
Zu sicher, wie sich herausstellte, denn die Villacher kämpften noch einmal zurück. Kaspitz in der 22. und Lanzinger in der 24. Minute verkürzten auf 2:3, holten den Titelverteidiger in diese Partie zurück. Es folgte eine wahre Strafenorgie, aus der die Salzburger Profit schlagen konnten. Thomas Koch traf im doppelten Überzahlspiel der 34. Minute zum 4:2 und ließ wieder etwas Sicherheit auf Seiten der Hausherren aufkommen.
Ab diesem Zeitpunkt lief alles für die Dosenstädter. Villach war zwar bemüht, schwächte sich durch unnötige Fouls aber gerade in den wichtigen Phasen immer wieder selbst. Im letzten Drittel lief den Kärntnern dann die Zeit immer mehr davon und man verabsäumte es, die Salzburger unter Druck zu setzen. Gert Prohaska ging in der 59. Minute vom Eis, der VSV riskierte noch einmal alles, es sollte aber nichts mehr bringen. Die Salzburger verwalteten ihren Vorsprung und siegten am Ende mit 4:2.
Damit krönten die Salzburger eine ausgezeichnete Saisonleistung, den Sieg nach regulärer Saison und einer fast lupenreine Heimweste (nur eine Niederlage vor eigenem Publikum!) mit dem Titel, den eigentlich jeder von ihnen erwartet hatte. Am Ende war es der tiefer besetzte Kader der Mozartstädter, der den Ausschlag zu Gunsten der Bullen gab. Beim VSV schmerzten die Ausfälle durch Verletzungen und Sperren mehr als beim breiten Kader der Salzburger.
Stimmen nach dem Spiel:
VSV Torhüter Gert Prohaska resümierte nach der Niederlage: „Wir wollten heute gewinnen, haben am Anfang blöde Strafen bekommen, aber wir waren über die gesamte Serie einfach nicht stärker. Defensiv haben wir in diesem Finale gegen Salzburg gut gespielt, offensiv waren wir leider nicht gut genug. Wir sind jetzt natürlich enttäuscht, wollten unbedingt gewinnen. Vizemeister ist der erste Verlierer, wir hatten aber trotzdem eine gute Saison.“
Salzburgs Youngster Grabher-Meier freute sich über den Titel: „Wir haben eine unglaubliche Saison gespielt und sind verdienter Meister geworden. Im Finale waren wir die etwas spritzigere Mannschaft, hatten im Abschluss vielleicht auch etwas mehr Glück. Das ganze Team war unglaublich!“
VSV Stürmer Günther Lanzinger: „Wir haben heute gut gekämpft, aber zu viel Unterzahl gespielt. Salzburg war eine sehr gute Mannschaft und ist übers ganze Jahr gesehen verdienter Meister. Die Strafen haben uns über die Serie gesehen viel Kraft gekostet.“
Der Villacher Marco Pewal im Salzburg Dress: „Jetzt genießen wir einmal die Situation. Über das ganze Jahr gesehen waren wir mit Sicherheit das beste Team, wir haben sehr gut gespielt und auch die Verletzungen gut weggesteckt.“
VSV Coach Greg Holst: „Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Salzburg ist verdienter Sieger heuer, sie haben ein gutes Jahr gehabt. Wir haben heute sehr gut gekämpft bis zum Schluss, schade aber es war eine super Saison für uns. Salzburg war ein bisschen besser, Gratulation!“
Salzburgs Goalie Reinhard Divis zu seinem 6. Meistertitel: „Der Titel ist sehr wichtig für die Stadt Salzburg. Es war ein harter und schmerzhafter Kampf, am Ende hat aber die bessere Mannschaft gewonnen. Am Schluss hat der VSV noch gedrückt und Riesenchancen gehabt, aber im Endeffekt haben wir gewonnen und sind jetzt überglücklich.“
Red Bulls Stürmer Juha Lind: „Vor 10 Jahren habe ich das letzte Mal einen Titel gewonnen, es dauert jetzt ein bisschen, bis ich das realisiert habe. Ich bin jetzt etwas müde, aber die Freude ist groß. Im letzten Jahr haben alle gesagt, dass wir kein Team waren, in diesem Jahr haben wir bewiesen, dass wir das sehr wohl sind. Wenn man die ganze Saison betrachtet, waren wir sicher das beste Team und das beste Team hat gewonnen. Wir hatten ein ganz klein bisschen mehr von allem und waren ein ganz klein bisschen besser.“
Salzburg Kapitän Dieter Kalt (7. Titel): „Wir haben uns über die Saison viel anhören müssen, aber wir haben alles gegeben und heuer hat alles gepasst. Villach hat es uns nicht leicht gemacht, sie haben bis zur letzten Sekunde gekämpft. In ein Finale zu kommen ist schon schwer, aber einen Titel zu holen ist noch einmal schwerer. Heute genießen wir einfach nur, heute ist alles erlaubt – solche Tage gibt es in einem Sportlerleben nur selten!“
EC Red Bull Salzburg - EC Pasut VSV 4:2 (3:0, 1:2, 0:0)
Zuschauer: 3.200
Referees: BERNEKER T.; GRABER M., MATHIS N.
Tore: PEWAL M. (13:12 / LIND J.), LIND J. (15:32 / KOCH T., BANHAM F.), LAKOS A. (17:48 / PEWAL M.), KOCH T. (33:21 / KALT D., BANHAM F.) resp. KASPITZ R. (21:58 / KROMP W.), LANZINGER G. (23:45 / STEWART M., KASPITZ R.)
Goalkeepers: DIVIS R. (60 min. / 34 SA. / 2 GA.) resp. PROHASKA G. (58 min. / 31 SA. / 4 GA.)
Penalty in minuten: 20 resp. 26
Die Kader:
EC Red Bull Salzburg: BANHAM F., BEZINA G., BOCK B., DIVIS R., GRABHER MEIER M., HAGER G., HARAND P., HENDRICKSON D., KALT D., KASPER P., KOCH T., LAINER J., LAKOS A., LIND J., LINDGREN V., PEWAL M., PEWAL M., PINTER P., PITTL S., SCHWAB M., ULRICH M.
EC Pasut VSV: BOUSQUET D., BROWN M., EDGERTON D., ELICK M., HOHENBERGER H., KASPITZ R., KROMP W., KÜHN G., LANZINGER G., ORAZE M., PEINTNER M., PETRIK B., PETRIK N., PFEFFER T., PROHASKA G., RAFFL M., RAFFL T., SCOVILLE D., SLIVNIK D., STARKBAUM B., STEWART M., TOFF N.
Finale (Best of Seven) - Endstand:
EC Red Bull Salzburg - EC Pasut VSV 4:1 (2:0, 3:4 n.P., 6:3, 3:0, 4:2)