Turbulenzen in der Liga: Ligasprecher Weber legt Amt zurück
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marksoft -
23. März 2007 um 16:20 -
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Unruhe in der Nationalliga nach der heutigen ÖEHV Entscheidung gegen den EV Zeltweg und die damit einher gehende Sperre des EVZ Obmanns Robert Weber. Der Steirer legte als Konsequenz sein Amt als Ligasprecher zurück und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Verband. Robert Weber zieht die Konsequenzen aus der heute gegen ihn ausgesprochenen Sperre (HF.at berichtete). Der Obmann des EV Zeltweg war bis heute gleichzeitig auch Ligasprecher, legt dieses Amt aber mit sofortiger Wirkung zurück. In einem Schreiben an die Nationalligavereine bat er seine Kollegen für die Vertretung ihrer Belange gegenüber dem
Österreichischen Eishockeyverband einen neuen
Vertreter zu wählen und diesen dem ÖEHV
bekanntzugeben, damit deren Interessen bei diversen Vorstandssitzungen gewahrt bleiben.
Gleichzeitig wandte sich der Steirer in einem offenen Brief an die Öffentlichkeit und kritisierte darin den heutigen Spruch des ÖEHV als "Verhöhnung des Eishockeysports".
Offener Brief von Robert Weber:
Verhöhung des Eishokeysports!
Mit dem heutigen Urteil durch den Strafsenat des ÖEHV wurde wieder ein Stück Geschichte des Österreichischen Eishockeyverbandes geschrieben.
Die Sperre meiner Person bestätigt einmal mehr meine Behauptung, dass der Verband die vielen Schwachstellen seines Schiedsrichterwesens mit allen ihm zustehenden Mitteln vertuschen will. Von der Bundesliga bis zum Nachwuchs, quer durch alle Ligen, gibt es -- nicht nur seit der neuen Regeländerung - ständig Beschwerden seitens Trainer und Vereine. Diese werden jedoch alle, wenn nur irgendwie möglich, abgeschmettert. Es wird offensichtlich ausschließlich den Aussagen der Schiedsrichter Glauben geschenkt und Funktionäre sowie Trainer, die berechtigt darüber ihren Unmut äußern, werden rigoros bestraft. Ich habe noch nie in meiner nun 17jährigen Tätigkeit als Vereinsfunktionär irgend einen Schiedsrichter mit obszönen Worten beleidigt oder gar bedroht. Ich habe auch beim letzten Skandalspiel von Head Altersberger diesen weder während des Spieles mit den Worten „Arschloch“ oder „blinde Drecksau“ noch nach dem Spielabbruch beschimpft. Da offensichtlich Herr Altersberger diese Behauptung gegenüber dem Verband aufgestellt hat, wurde diesem blind geglaubt, ohne mich auch nur ein einziges Mal über den Wahrheitsgehalt dieser unverschämten Aussage zu befragen. Das Ergebnis, eine 4wöchige Sperre meiner Person, ist schlichtweg ein skandalöses Urteil und ein Spiegelbild der Geschehnisse rund um das Österreichische Eishockey.
Ich habe Schiedsrichter Altersberger wegen einer verbalen Bedrohung meiner Person angezeigt. Die MOBA erteilte ihm darauf hin eine offizielle Rüge. Das ist die mildeste Form eines in der Disziplinarordnung des ÖEHV vorgesehenen Strafausmaßes. Ich selbst wurde durch eine Falschaussage von Head Altersberger mit 4 Wochen Funktionssperre bestraft. Ein Hohn in der Rechtssprechung des Österreichischen Eishockeyverbandes.
Was die Strafverifizierung des dritten Halbfinalspieles betrifft, werde ich meinem Vorstand vorschlagen die offiziellen Videoaufzeichnungen einzustellen. Begründet wird dies damit, dass diese Aufzeichnungen durch die Aussagen von Schiedsrichtern anscheinend wertlos werden und für einen Verein nur ein zusätzliches personelles und finanzielles Erschwernis darstellen.
Ob es Sinn macht unter einem solchen Verband weiterhin Eishockey zu spielen wird sicher noch ein spannendes Gesprächsthema in der nächsten Vorstandssitzung des EV aicall Zeltweg werden.
Mit sportlichen Grüßen
Robert Weber