Finalvorschau: Salzburg fordert Meister VSV
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marksoft -
23. März 2007 um 11:30 -
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Die EBEL steuert ihrem absoluten Höhepunkt entgegen: Grunddurchgangssieger Salzburg fordert Titelverteidiger VSV zum heißen Tanz um den Meistertitel. Beide Teams standen sich schon im vergangenen Jahr im Duell um den Titel gegenüber. Damals hieß der Sieger VSV, dieses Mal wollen die Bullen aber zurückschlagen. Die Teams im HF.at Finalcheck.EC Red Salzburg (1) – EC Pasut VSV (2)
Saisonbilanz:
Red Bull Salzburg: 7 Siege, 1 Niederlage, 14 Punkte, 27:18 Tore
Pasut VSV: 1 Sieg, 7 Niederlagen, 5 Punkte, 18:27 Tore
Ergebnisse aus dem Grunddurchgang:
21.09.2006: EC Red Bull Salzburg - EC Pasut Villach 5:3 (3:1, 2:2, 0:0)
03.10.2006: EC Pasut Villach - EC Red Bull Salzburg 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
12.11.2006: EC Pasut Villach - EC Red Bull Salzburg 3:4 PEN (0:0, 1:0, 2:3)
08.12.2006: EC Red Bull Salzburg - EC Pasut Villach 3:1 (3:0, 0:0, 0:1)
26.12.2006: EC Red Bull Salzburg - EC Pasut Villach 2:1 PEN (0:1, 0:0, 1:0)
23.01.2007: EC Pasut Villach - EC Red Bull Salzburg 2:6 (0:2, 0:2, 2:2)
16.02.2007: EC Pasut Villach - EC Red Bull Salzburg 2:3 OT (0:0, 1:1, 1:1)
06.03.2007: EC Red Bull Salzburg - EC Pasut VSV 4:3 (0:0, 2:3, 2:0)
Die Erste Bank Eishockey Liga hat ihr Traumfinale. Die Nummer 1 der regulären Saison trifft auf die Nummer 2 – oder: Salzburg fordert Villach. Der VSV geht zwar als Titelverteidiger in dieser Best of Seven Finalserie, die Favoritenrolle gehört aber ganz klar den Salzburgern. Das sieht auch VSV Stürmer Wolfgang Kromp so: „Wir sind sicher ein 30:70 Außenseiter.“ Die Mozartstädter konnten 7 von 8 Saisonduellen für sich entscheiden und kassierten nur eine einzige Niederlage gegen die Adler. Diese liegt auch schon sehr lange zurück: am 3. Oktober 2006 gab es für Gert Prohaska in Villach einen Shutout.
Die beiden Teams kennen sich sehr gut, wissen genau über die Stärken des anderen Bescheid. Immerhin stand man sich bereits im letzten Jahr im EBEL Finale gegenüber. Damals mit dem besseren Ende für die Kärntner, die sich in der Serie mit 4:2 Siegen durchsetzen konnten. Salzburgs Kapitän Dieter Kalt kündigt aber an, dass man heuer stärker sein wird: „Wir waren im letzten Jahr nicht hungrig genug auf den Titel. Heuer ist die Mannschaft reifer geworden, den Fehler werden wir sicher nicht noch einmal machen.“
VSV in geliebter Außenseiterrolle
Der VSV gilt zwar als Underdog, die Adler wissen sich aber erfahrungsgemäß gerade in den Play Offs zu steigern wie kaum eine andere Mannschaft in Österreich. Im Halbfinale gegen Linz waren die Kärntner souverän und wirkten stets so, als ob man noch ein Schaufelchen zulegen gekonnt hätte. Ob in diesem Jahr abermals die Kraft dafür reichen wird, die Salzburger zu überpowern, wird man abwarten müssen. Die Adler hatten in der Schlussphase der Meisterschaft immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, die angeschlagenen Spieler könnten also das Zünglein an der Waage werden.
Die Villacher werden in die Finalduelle vor allem eines werfen: ihren Mannschaftsgeist, die mannschaftliche Geschlossenheit und die Kampfkraft. Dazu die beste Defensive der Liga um den statistisch besten Torhüter der EBEL. Aus einer massiven Abwehr heraus will man gegen die beste Offensive der Liga bestehen können.
Salzburg will es besser machen
Der Finalgegner aus Salzburg ist auf dem Papier beinahe auf jeder Position besser besetzt. Vor allem können die Mozartstädter über 4 starke Linien verfügen und haben auch im Tor zwei starke Rückhalte. Die Bullen wurden nach dem schnellen Halbfinalsieg über die Wiener bis zum Freitag vom Training verschont und bereiten sich ab sofort auf die Finalpartien gegen den VSV vor.
Dass man als Favorit nicht immer einfach zum Sieg kommt, das ließen die Adler die Red Bulls im letzten Jahr spüren. Auch damals gingen die Salzburger als Grunddurchgangssieger in dieses Duell und unterlagen schließlich dem VSV mit 2:4 in der Best of Seven Serie.
In diesem Finale soll aber alles anders werden. Die Voraussetzungen sprechen allesamt für Salzburg: die Mozartstädter haben den Grunddurchgang klar gewonnen, haben zu Hause lediglich eine Partie in der gesamten Saison verloren und waren auch auswärts das erfolgreichste Team der Liga. Keine Mannschaft hat so viele Tore geschossen und so wenige kassiert wie die Salzburger.
Trotzdem wirkten die Bullen in den letzten Wochen nicht immer konzentriert. Vor allem bei klaren Vorsprüngen fühlte sich das Team von Trainer Nilsson oft zu schnell zu sicher und gab selbst deutliche Führungen wieder aus der Hand. Dass man die technisch beschlagene Bullentruppe vor allem mit viel Einsatz zum Wanken bringen kann, das zeigten die Vienna Capitals in den letzten beiden Halbfinalduellen. Und der VSV wird seine volle Kampfkraft gegen den hohen Favoriten zum Einsatz bringen.
Insgesamt ist aber davon auszugehen, dass die Bullen aus dem Vorjahr gelernt haben und wissen, was auf sie zukommt. Mit dem am tiefsten besetzten Kader der Liga, den besten Einzelspielern und dem Selbstvertrauen der eindrucksvollen regulären Saison im Rücken wird es für den VSV sehr schwer werden, die Salzburger aufzuhalten. Aber die Kärntner wissen eines: wenn es eine Chance gibt, dann werden die Adler sie nützen. Und eines ist auch klar: der VSV hat Finalroutine: zum 10. Mal in den letzten 11 Jahren stehen die Villacher im Endspiel. Salzburg nimmt zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte Anlauf auf den Titel.
HF.at Prognose: Salzburg gewinnt in 5 – 6 Spielen