Eindrucksvoll startete Titelverteidiger VSV in die Play Off Serie gegen die Black Wings. Die Villacher setzten sich gegen Herausforderer Linz sicher mit 7:4 durch und machten damit den ersten Schritt in Richtung Finale. Für die Stahlstädter gibt es bis zum Sonntag sehr vieles zu verbessern.11 Tore in einem Play Off Spiel, in dem man eher den Kampf um jeden Millimeter Eis erwartet hätte – ungewöhnlich startete die Halbfinalserie zwischen Meister VSV und den Black Wings aus Linz. Zumindest der Titelverteidiger konnte aber in den ersten beiden Dritteln überzeugen und den Gästen aus Oberösterreich vormachen, wie man in der entscheidenden Meisterschaftsphase spielt.
Die Hausherren fanden aber mit einer echten Schreckaktion in Spiel. Nach nur 32 Sekunden stand Gregor Baumgartner alleine vor Torhüter Prohaska und hätte eigentlich das 0:1 machen müssen. Ebenso zwei Minuten später der Linzer Scorerkönig Rob Shearer, doch auch der Center vergab diese Großchance. Da zeigte sich der VSV schon effizienter: unter Mithilfe eines Linzer Verteidigers machte Scoville das 1:0 im Power Play und etwas mehr als zwei Minuten später sorgte Peintner für die Zweitoreführung.
Spätestens jetzt waren die Kräfteverhältnisse klar aufgezeigt, daran konnte auch ein Time Out der Linzer nichts ändern. Die Oberösterreicher kamen zwar im Power Play durch Martin Hohenberger auf 1:2 heran, schwächten sich danach aber wieder selbst. Das nützte Stewart auf Seiten des VSV mit dem 3:1 – in Überzahl. Und im zweiten Abschnitt starteten die Blau-Weißen fast schon perfekt: nach nur 39 Sekunden sorgte Gauthier völlig allein gelassen für das 4:1 und die Vorentscheidung schien perfekt.
Da hatte man die Rechnung aber ohne Rob Shearer gemacht. Der Linzer Stürmer sorgte für das 2:4 und damit auch dafür, dass sich die Adler nicht allzu sicher fühlen konnten. Auch das 5:2 durch Gauthier konnte erneut Shearer mit dem dritten Treffer der Oberösterreicher an diesem Abend abschwächen. Ein 3:5 nach zwei Dritteln ließ noch alles offen für die letzten 20 Minuten.
In diesen kamen die Stahlstädter aber nie wirklich heran. Im Gegenteil: der VSV stellte auf 6:3 und wenig später sogar auf 7:3. Wieder Shearer sorgte aber mit dem 4:7 aus Sicht der Linzer dafür, dass die Partie nicht allzu einseitig ausfiel. Denn auch in der Schlussphase blieben die Oberösterreicher zumindest bemüht, aber der VSV spielte den Vorsprung sicher über die Zeit.
Der VSV zeigte sich in diesem ersten Drittel von seiner guten Play Off Seite. Eishockey wie man es sich zu dieser Jahreszeit erwartet: schnell, direkt, ohne Schnörkel, immer gefährlich und mit vielen Schüssen. Das genaue Gegenteil die Linzer: zu weit weg vom Gegenspieler, dadurch unnötige Strafen. Nichts war zu sehen von der angeblichen eisläuferischen Überlegenheit. Vor allem im ersten Abschnitt wirkten die Black Wings überaus flügellahm, die Adler hingegen wie echte Greifvögel.
Entsprechend fielen auch die Analysen nach der Partie aus. Der Titelverteidiger zeigte sich vor allem zufrieden über das 1:0 in der Serie. „Das erste Spiel in einer Best of Five Serie ist so enorm wichtig,“ resümierte VSV Coach Holst nach dem Sieg. „Wir müssen aber weiter kämpfen und weniger Fehler machen. Die Linzer haben eine gute Mannschaft und am Sonntag beginnt das Spiel wieder von vorne.“ Der Linzer Stürmer Kent Salfi zeigte auf, dass man sich in Linz der begangenen Fehler durchaus bewusst ist: „Wir haben es dem VSV viel zu leicht gemacht und uns selbst geschlagen. Am Sonntag müssen wir einfacher spielen, mehr Eis laufen und näher am Mann stehen. Alle müssen mehr geben und den VSV unter Druck setzen.“
Viele Fehler auf beiden Seiten, für Play Offs zu wenig konsequente Abwehrreihen und ein Schiedsrichter, der mit einigen Entscheidungen zur aufkommenden Hektik beitrug – das waren die prägenden Erkenntnisse des ersten Halbfinals zwischen Villach und Linz. Die Adler haben einen wichtigen ersten Schritt in Richtung Finale gemacht, durch ist man aber noch lange nicht. Dennoch war es ein wichtiger Schritt für die Kärntner, die Linzer müssen sich noch enorm steigern. Play Off Hockey war das keinesfalls und auch die Auswärtsschwäche der Oberösterreicher wurde prolongiert. So wird man den Titelverteidiger nicht stoppen können.
Dennoch brachte es VSV Coach Greg Holst nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir sind in den Play Offs, egal wie das Spiel war, egal wie es ausgegangen ist, wir führen 1:0. Nicht mehr und nicht weniger.“
EC Pasut VSV - EHC LIWEST Linz 7:4 (3:1, 2:2, 2:1)
Zuschauer: 4.200
Referees: DREMELJ I.; HRIBAR M., LESNJAK A.
Tore: SCOVILLE D. (04:56 / BROWN M., PEINTNER M.), PEINTNER M. (07:09 / BOUSQUET D., HOHENBERGER H.), KROMP W. (10:42 / SCOVILLE D., STEWART M.), GAUTHIER D. (20:39 / HOHENBERGER H.), GAUTHIER D. (35:49 / HOHENBERGER H., PEINTNER M.), BROWN M. (46:15 / EDGERTON D., KROMP W.), HOHENBERGER H. (47:04 / ELICK M., BOUSQUET D.) resp. HOHENBERGER M. (08:52 / BAUMGARTNER G., GROLEAU F.), SHEARER R. (29:10 / DESMARAIS J., GAUCHER R.), SHEARER R. (38:51 / STOREY B., GAUCHER R.), SHEARER R. (49:27 / DESMARAIS J., IGNATJEVS V.)
Goalkeepers: PROHASKA G. (60 min. / 27 SA. / 4 GA.) resp. MACHREICH P. (60 min. / 36 SA. / 7 GA.)
Penalty in minuten: 43 (GA-MI - KÜHN G.) resp. 24
Die Kader:
EC Pasut VSV: BOUSQUET D., BROWN M., EDGERTON D., ELICK M., GAUTHIER D., HOHENBERGER H., KASPITZ R., KROMP W., KÜHN G., LANZINGER G., ORAZE M., PEINTNER M., PETRIK N., PFEFFER T., PROHASKA G., RAFFL M., RAFFL T., SCOVILLE D., SLIVNIK D., STARKBAUM B., STEWART M., TOFF N.
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DESMARAIS J., DIVIS R., GAUCHER R., GROLEAU F., GRUBER G., HOHENBERGER M., IGNATJEVS V., LUKAS P., MACHREICH P., MAYR M., OBERKOFLER D., PENKER J., PERTHALER C., RAC W., SALFI K., SHEARER R., STOREY B., SZÜCS M., UNTERWEGER M., WINZIG P.
Halbfinale (Best of Five):
EC Pasut VSV - EHC LIWEST Linz 1:0 (7:4)