Play Off Vorschau 2: Salzburg – Vienna Capitals
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marksoft -
14. März 2007 um 15:36 -
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Ein echter Last Minute Halbfinalist fordert ab Donnerstag den großen Titelaspiranten aus Salzburg. Die Vienna Capitals haben sich wie schon im letzten Jahr in allerletzter Sekunde und mit größer Kraftanstrengung in die Runde der letzten Vier geschummelt, jetzt wartet der Sieger des Grunddurchgangs: die Red Bulls. Auf dem Weg zum Meister will sich Salzburg von den Wienern nicht aufhalten lassen.EC Red Bull Salzburg (1) – Vienna Capitals (4)
04.03.2007: Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 5:4 OT (0:2, 0:1, 4:1)
01.02.2007: Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 4:5 (1:1, 1:2, 2:2)
12.01.2007: Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 7:5 (4:2, 1:1, 2:2)
05.01.2006: Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 2:1 (0:1, 2:0, 0:0)
26.11.2006: Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 4:5 (0:1, 1:2, 3:2)
05.11.2006: Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 4:3 PEN (2:1, 0:2, 1:0)
24.10.2006: Vienna Capitals - Red Bull Salzburg 4:3 PEN (1:1, 1:1, 1:1)
10.10.2006: Red Bull Salzburg - Vienna Capitals 2:0 (0:0, 2:0, 0:0)
Saisonbilanz
Salzburg 4 Siege, 10 Punkte, 30 Tore
Vienna Capitals 4 Siege, 9 Punkte, 28 Tore
Im Leben bekommt man immer irgendwann eine zweite Chance. Nach diesem Motto könnte sich auch das EBEL Halbfinale zwischen den Red Bulls aus Salzburg und den Vienna Capitals entwickeln. Die beiden Teams trafen schon in den Play Offs des vergangenen Jahres aufeinander und die Mozartstädter stießen mit 4:1 Siegen ins Finale vor. Jetzt bietet sich den Vienna Capitals die Möglichkeit zur Revanche.
Die Wiener haben außerordentlich anstrengende Wochen hinter sich, mussten nicht nur bis zur letzten Sekunde, sondern bis zum letzten Penalty um ihre Play Off Teilnahme zittern. Das Boni Team wurde selbst von den eigenen Fans hart kritisiert, überzeugte aber letzten Endes mit unbändigem Willen und auch der nötigen Portion Glück. Zum zweiten Mal in Folge haben sich die Hauptstädter im letzten Moment noch in die Halbfinals geschummelt, jetzt heißt es nach den Kraftakten der letzten Tage noch einmal eines darauf zu setzen.
Die Wiener haben eine turbulente reguläre Saison hinter sich, in der man nie wirklich konstant war und bis ins letzte Penalty Schießen kämpfen musste. Die letzten Wochen haben bei den Hauptstädtern mit Sicherheit Spuren hinterlassen, physisch wie psychisch. Die große Frage: welche Spuren? Wenn man wie die Caps mit einem derartigen Kraftakt die Qualifikation für ein Halbfinale schafft, würde es wohl kaum wundern, wären die Boni Schützlinge nun ausgepowert. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, das man sich am Erfolg aufrichtet und mit dem Schwung der Begeisterung gegen Salzburg zu noch größeren Taten fähig ist.
Die Wiener gehen als klarer Außenseiter in diese Play Offs, auch wenn die Saisonstatistiken eine andere Sprache sprechen. So haben die Hauptstädter zuletzt zwei Mal in Folge gegen Salzburg gewinnen können und sind zudem das einzige Team der EBEL, welches in der laufenden Spielzeit im Volksgarten zu Salzburg gewinnen konnte! In acht Duellen gab es für jede der beiden Mannschaften jeweils vier Siege, auch beim Torverhältnis hält sich der Vorteil der favorisierten Bullen in Grenzen.
Keine Frage, die größte Aufgabe von Caps Coach Boni wird es nun sein, seiner Mannschaft psychisch Kraft einzuhauchen. Gemeinsam mit Mentaltrainer Chris Hamilton wird man versuchen, das zu erwartende große „Loch“ hinauszuzögern.
Auf der anderen Seite warten nämlich ausgeruhte Bullen aus Salzburg. Die Mozartstädtern standen schon frühzeitig als Gewinner des Grunddurchgangs fest und absolvierten in den letzten Wochen nur noch Auftritte nach Vorschrift. Das ist auch die große Gefahr für die Mannen von Trainer Nilsson, denn am Donnerstag muss man von Beginn an bereit sein für Play Off Hockey. Ein „Aufwärmen“ gibt es da nicht mehr und in einer Serie „Best of Five“ kann es sehr schnell gehen mit dem zusätzlichen Druck.
Nichtsdestotrotz gehen die Salzburger mit Vorteilen in dieses Halbfinale. Sie verfügen über den nominell besten Kader der Liga, haben bis in die vierte Linie ein klares Übergewicht gegenüber den Wienern, die zuletzt fast nur noch mit zwei Reihen agierten. Dazu das Torhütergespann Divis/Eriksson und die Erfahrung von Leuten wie Kalt, Ulrich, Trattnig und Co. Die Salzburger sind nicht nur das beste Heimteam, sondern waren auch in der Fremde unter allen EBEL Mannschaften am erfolgreichsten.
Doch was nützt all diese Überlegenheit am Papier, wenn man sie nicht aufs Eis bringen kann? Das wissen auch die Mozartstädter und zeigen sich vor dem Duell mit Wien betont zurückhaltend, aber voller Selbstvertrauen. Man weiß, dass ganz Eishockeyösterreich den Titel von den Salzburgern erwartet. Mit diesem Druck muss man auch einmal umgehen können.
Aus dem vergangenen Jahr hat man gelernt. Damals unterlag man einer echten Mannschaft und konnte als Gruppe von ausgezeichneten Individualisten dem Kampfgeist der Villacher nichts entgegen setzen. Auch im Laufe dieser Saison war man oft zu überlegen und verschenkte schon mal deutliche Führungen. Das soll nun nicht mehr passieren, denn ab Donnerstag konzentriert man sich in Salzburg auf ein einziges Ziel: den Meistertitel!
Die Wiener sind Außenseiter in diesem Duell und können eigentlich nur gewinnen. Sofern die Kraft reicht ist ihnen alles zuzutrauen, auch wenn man davon ausgehen muss, dass die Mozartstädter die besseren Voraussetzungen haben. Alles andere als der Finaleinzug des Titelaspiranten wäre eine Enttäuschung für die Mozartstädter. Und die Wiener spekulieren mit einer Sensation. Vieles wird dabei vor allem auf die erste Partie ankommen. Können die Caps gleich überraschen, dann wankt auch der Grunddurchgangssieger.
HF.at Prognose: Salzburg setzt sich in 3 bis 4 Spielen durch.