Der HK Jesenice ist wieder unter den Top 4 der EBEL! Die Slowenen beendeten mit einem 6:3 Erfolg in Linz die eigene schwarze Auswärtsserie und gleichzeitig die Heimserie der Black Wings. Die Oberösterreicher verloren damit die zweite Partie in Serie und geraten wieder in den Play Off Kampf...In den Köpfen der Linzer Fans werden Erinnerungen wach. Vor einem Jahr standen die Black Wings in der Tabelle ähnlich gut da wie nach der Nationalteampause und trotzdem will in der Stahlstadt noch keine Play Off Stimmung aufkommen. Zurecht wie sich auch im Duell mit dem HK Jesenice zeigte. Die Slowenen beendeten zwei Serien mit einem Schlag und lassen den Puls in Linz wieder höher schlagen.
Die Entscheidung in Oberösterreich fiel bereits im ersten Abschnitt. Die Black Wings starteten besser ins Drittel und hatten in den ersten gut 6 Minuten mehr vom Spiel. Eigentlich hätten sie auch in Führung gehen müssen, aber Virtanen vergab in der 3. Minute einen Penalty kläglich. Als die Slowenen mit dem ersten richtigen Angriff in der 7. Minute durch den omnipräsenten Fox mit 1:0 in Front gingen, schien aber noch alles drin in dieser Partie.
Die Hausherren hatten alle Chancen, das Spiel auszugleichen. Die beste davon in der 13. Minute, doch genau diese vergebene Möglichkeit eröffnete den Grundstein zum Sieg. Denn im direkten Konter kam Jesenice zum 2:0 und selbst ein Time Out von Black Wings Trainer Valentine vermochte die Löcher in der Linzer Abwehr nicht zu stopfen.
50 Sekunden später stand es schon 3:0 für die Gäste, die zum dritten Mal eine katastrophale Verteidigerleistung bestraften. Als dann Razingar in der letzten Minute des ersten Abschnitts gar auf 4:0 stellte, war die Partie schon entschieden.
Das wollten die Gastgeber aber so nicht hinnehmen und setzten ein Zeichen: im Kasten stand jetzt Penker statt Machreich und der Weckruf schien gelungen. Daniel Oberkofler erzielte in der 23. Minute nicht nur den ersten Treffer der Linzer an diesem Abend, sondern sein erstes Tor überhaupt in der Bundesliga.
Danch wirkten die Hausherren beschwingt, wollten weiter herankommen. Dazu hätte man aber das 5 gegen 3 Power Play wenige Minuten später nützen sollen, denn die dritte Überzahlmöglichkeit der Oberösterreicher sorgte schließlich für ein Tor. Dieses fand aber ins Netz der Linzer, denn Fox traf zur Halbzeit aus unmöglichem Winkel zum 5:1 für Jesenice.
Es dauerte einige Zeit, bis sich die Hausherren von diesem Schock erholten, denn wieder war es ein 5 gegen 3, das dieses Mal aber genützt wurde. Ignatjevs traf mit einem Blue Liner zum 2:5, an eine Aufholjagd wagte aber wohl nicht einmal mehr der größte Linzer Optimist glauben.
Dazu agierten die Slowenen zu clever, standen in der Defensive vor einem ausgezeichnet disponierten Gaber Glavic sehr gut und konterten enorm gefährlich. Im letzten Drittel schien trotzdem noch einmal ein Ruck durch die Black Wings zu gehen, denn die Oberösterreicher versuchten noch einmal ihr Glück. Der Druck wuchs und trotzdem blieb es dabei: die Chancen wurden nicht genutzt. Shearer vergab in der 49. Minute den nächsten Penalty, darauf folgte die Bestrafung. D. Rodman sorgte für das 6:2 nach 51 Minuten und machte das halbe Dutzend voll. Den Endstand fixierten aber die Black Wings, die durch Virtanen auf 3:6 verkürzten. Dabei blieb es dann aber.
Fazit:
Ein hochverdienter Sieg von Jesenice, das seine schwarze Auswärtsserie beenden konnte. Erstmals seit dem 26. Dezember 2006 holte der Liganeuling auf fremdem Eis wieder doppelte Punkte. Dafür beendete man die Heimserie der Linzer. Diese hatten zuletzt 11 Mal in Folge zu Hause gewonnen.
Ausschlaggebend war eine clevere Leistung in Linz mit hoher Effizienz vor dem Tor. Nach einem klaren ersten Drittel verteidigte man den Vorsprung geschickt und ist nun wieder unter den Top 4 der Liga zu finden.
Die Linzer bewegen sich deutlich auf ein Tief zu. Nach zwei Niederlagen in Folge verringert sich auch der Vorsprung auf den Play Off Strich immer mehr. Das Team von Chris Valentine wirkte in allen Belangen verunsichert. Die Defensivleistung war durch die Bank schwach, wobei vor allem die Linie Groleau/Gruber unglaubliche Aussetzer zeigte. Im Spielaufbau lief ganz wenig zusammen und vorne kamen die Pässe zu ungenau bzw. wurden technische Schwächen an den Tag gelegt, die man so nicht gewohnt war in den letzten Wochen.
Der Druck auf die Linzer steigt nach den beiden Schlappen dieses Wochenendes und die kommende Woche könnte richtungsweisend sein. Kann man gegen die beiden "Kellerteams" Graz und KAC nicht zurück zum Erfolg finden, wird es eng im Play Off Kampf.
Jesenice fängt jetzt auch auswärts wieder zu punkten an und liegt damit voll auf Play Off Kurs. Schwächephasen darf sich aber auch das Kopitar Team nicht leisen. Dazu ist die Konkurrenz noch zu sehr auf Tuchfühlung.
EHC LIWEST Linz - HK Acroni Jesenice 3:6 (0:4, 2:1, 1:1)
Zuschauer: 3.000
Referees: LÄNGLE M.; HÜTTER A., MUTZ W.
Tore: OBERKOFLER D. (22:01 / UNTERWEGER M., SALFI K.), IGNATJEVS V. (31:00 / GROLEAU F., LUKAS P.), VIRTANEN A. (57:52 / SHEARER R., OBERKOFLER D.) resp. FOX A. (06:12 / VIDMAR U., VARL D.), ZAGAR L. (12:17 / HAFNER T., TERLIKAR A.), PARE J. (13:07), RAZINGAR T. (19:15 / POLONCIC G., PARE J.), FOX A. (30:13 / PARE J.), RODMAN D. (50:59 / RODMAN M., FOX A.)
Goalkeepers: MACHREICH P. (20 min. / 12 SA. / 4 GA.), PENKER J. (40 min. / 20 SA. / 2 GA.) resp. GLAVIC G. (60 min. / 34 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 20 (MISC - GRUBER G.) resp. 12
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., DIVIS R., GAUCHER R., GROLEAU F., GRUBER G., HOHENBERGER M., IGNATJEVS V., LUKAS P., MACHREICH P., MAYR M., OBERKOFLER D., PENKER J., PERTHALER C., RAC W., SALFI K., SHEARER R., STOREY B., SZÜCS M., UNTERWEGER M., VIRTANEN A., WINZIG D., WINZIG P.
HK Acroni Jesenice: DERVARIC D., FOX A., GLAVIC G., GOLICIC J., HAFNER T., KRANJC A., PARE J., PETROVCIC A., POLONCIC G., RAZINGAR T., REBOLJ M., REMAR A., ROBAR M., RODMAN D., RODMAN M., ROZIC P., SOTLAR M., TERLIKAR A., VARL D., VIDMAR U., ZAGAR L.