Fällt auch die Legionärsregel in der EBEL?
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marksoft -
15. Februar 2007 um 15:32 -
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Alle Jahre wieder scheint sich die EBEL die Frage nach ihrer Zukunft stellen lassen zu müssen. So auch im Jahr 2007, denn ein Schwelbrand lässt im Verdeckten die Gefahr ansteigen, dass die Liga schon bald am Scheideweg steht. Der Auslöser: eine Kontroverse über die Legionäre und die Ankündigung der Vienna Capitals, in der nächsten Saison mehr Ausländer einzusetzen.Die Grundlagen für die kommende Saison in der EBEL wären eigentlich schon gelegt. 7 Legionäre für alle Teams, nur der Tabellenletzte soll wieder um einen Transferkartenspieler mehr erhalten. Schon über eine derartige Erhöhung der Legionärszahl wurde nach Bekanntwerden in der Fanszene heftig diskutiert, doch das scheint erst der Anfang gewesen zu sein.
Bereits Mitte Dezember ließen die Vienna Capitals im Rahmen einer „Fanaussprache“ keinen Zweifel daran, wie man sich in Zukunft bezüglich der Legionärsfrage verhalten werde. Man wolle sich an geltendes EU Recht halten. Das heißt, EU Bürger sind Österreichern gleich gestellt und die Wiener haben vor, ihren Kader ab der Saison 07/08 mit ebensolchen EU Bürgern aufzufüllen. Vorbei die Zeiten, in denen ein Kader zu einem knappen Drittel aus Transferkartenspielern bestand und der Rest des Teams von Österreichern gebildet wurde.
Diese Ankündigung lässt auch die derzeitige Abwanderungswelle von österreichischen Spielern aus Wien in anderem Licht erscheinen. Fragen sich die Fans in der Hauptstadt derzeit noch, wie man diese Abgänge adäquat mit inländischen Spielern ersetzen kann, könnten die Capitals ihre Blicke schon längst auf den europäischen Raum gerichtet haben.
Der Vorstoß der Capitals stößt in der EBEL auf wenig Gegenliebe und auch beim ÖEHV zeigt man sich dieser Entwicklung gegenüber wenig erfreut. Doch selbst einer möglichen Androhung, nicht mehr in der Liga erwünscht zu sein sehen die Hauptstädter gelassen entgegen. Bekannter Weise hatten die Wiener beim „Penalty Skandal“ vor einem Jahr schon einmal die Gerichte bemüht…
Verlierer einer solchen EU-Regelung gäbe es viele. Dem österreichischen Nationalteam würde man mit solchen Entwicklungen keinen Gefallen tun und auch der HK Jesenice würde über kurz oder lang ein Problem bekommen. Seine Leistungsträger gelten plötzlich nicht mehr als Transferkartenspieler und es ist kaum anzunehmen, dass die Leistungsträger bei solchen Voraussetzungen keinen Lockruf von Österreichischen Teams erhalten würden. Und auch jene Teams, die in ihrer Kaderplanung bereits weit fortgeschritten sind, hätten einen erheblichen Nachteil.
Noch schwingt dieses Damoklesschwert einer EU-Regelung in der EBEL erst über den Köpfen der Liga, doch mit jedem Tag wird auch das Thema immer präsenter und schon bald wird es innerhalb der Liga zu einer Entscheidung kommen müssen. Bestehen die Vienna Capitals auf ihrer Ankündigung, dann dürften der EBEL richtig feurige Zeiten bevorstehen.