Gelungene Generalprobe der Deutschen Eishockey Nationalmannschaft für den Skoda Cup. Das DEB Team setzte in Ingolstadt sich gegen ersatzgeschwächste Slowenen souverän mit 6:0 durch. Mann des Abends war Petr Fical mit einem Hattrick. In der Schlussphase kam Robert Müller ins Tor, der damit sein Comeback feierte.Wenn im deutschen Profieishockey die Ligen ruhen, hat das zumeist einen ganz profanen Grund. Die Nationalmannschaft schickt sich an, ihrem Anspruch auf Zugehörigkeit in die Weltgruppe gerecht zu werden. So auch am kommenden Wochenede. Da steht in Basel der Skoda-Cup an, bei dem neben der deutschen Auswahl und Gastgeber Schweiz auch die Teams aus Österreich und der Slowakei teilnehmen. Bereits heute testete die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp im oberbayerischen Ingolstadt gegen Slowenien, den 18. der Weltrangliste. Durch die vielen Absagen für Uwe Krupp wohl mehr ein Muster ohne Wert. Mit dem harmlosen Gegner hatte allerdings auch das umformierte DEB-Team wenig Mühe. Nach Toren von Michael Wolf, Petr Fical (3), Sebastian Furchner und Robert Dietrich stand es vor 3500 Zuschauern in der Saturn-Arena am Ende 6:0 (1:0,1:0,4:0).
Die erste Möglichkeit eröffnete sich dem Gast. Kapitän Tomaz Razingar brach über rechts alleine durch, zielte beim Abschluss nur zu hoch. In ihrem ersten Powerplay kamen die Slowenen nicht einmal in die Nähe des vom Berliner Youri Ziffzer gehüteten Gehäuses. Anders die deutsche Mannschaft. Sie durfte sich gleich mit zwei Akteuren mehr auf dem Eis versuchen. Nutznießer dieses Vorteils war Iserlohns Michael Wolf. Der schaffte es, die Scheibe irgendwie an Torhüter Gaber Glavic vorbei zu schummeln. Deutschland war fortan das spielbestimmende Team, ohne allerdings zu weiteren Möglichkeiten zu kommen. Glück hatten die Gastgeber allerdings auch einmal. Einen Patzer von Martin Ancicka bügelte Youri Ziffzer in höchster Not gegen Boris Pretnar aus.
Die Slowenen gingen fahrig mit ihren Besuchen im Agriffsdrittel um. Zu unsauber kamen die Zuspiele, zu wenig zwingend waren die Aktionen. Für die DEB-Auswahl hatten zu Beginn des zweiten Drittels John Tripp und Phillip Gogulla das 2:0 auf dem Schläger. Beide Male reagierte Glavic ausgezeichnet. Fahrlässig war indes der Versuch von Markus Kink, der Glavic aus zwei Metern noch den Save mit der Stockhand erlaubte. Als dann aber der Stadionsprecher den 2:0 Zwischenstand der schwarz rot goldenen Fussballer verkündete, wollten die Kufencracks nicht nachstehen. In Überzahl verwandelte Kapitän Petr Fical einen Abpraller gedankenschnell in die lange Torecke.
Oft hatten die Slowenen nicht die Gelegenheit zum Powerplay. Schließlich waren es zumeist sie es, die in Kontakt mit der Strafbank kamen. In den wenigen Momenten aber dürfte es Trainer Ted Sator die Trainen in die Augen getrieben haben. So harmlos und uninspiriert agierten seine Schützlinge. Zweifel am deutschen Erfolg gab es auch vor dem Doppelschlag von Fical und Furchner nicht. Doch war insbesondere der Treffer des Spielführers herrlich anzuschauen. Bedient von Ronny Arendt tankte sich der Nürnberger auf der linken Seite durch, umspielte noch einen Verteidiger und schickte den Puck unhaltbar in den entlegenen Torwinkel. Sebastian Furchner traf indes aus dem Gewühl unter Glavic hindurch. Neuerlich Fical, der nur den Außenpfosten traf und Gogulla hätten das Ergebnis deutlicher gestalten können.
Der akkustisch emotionalste Moment fand sechs Minuten vor dem Ende statt. Weniger weil Petr Fical gerade seinen dritten Treffer markiert hatte und dadurch den Status als Spieler des Abend manifestierte. Vielmehr war es die Rückkehr von Robert Müller ins deutsche Tor, welche die Zuschauer zu frenetischen Gesängen veranlasste. Müller kehrte nur wenige Wochen nach einer Teilentfernung eines Gehirntumors aufs Eis zurück und wurde freilich entsprechend gefeiert. Den Endstand besorgte indes Robert Dietrich zwei Minuten vor der Schlusssirene. (Hockeyweb.de)
Deutschland - Slowenien 6:0 (1:0, 1:0, 4:0)
Saturn Arena, Ingolstadt, 3.530 Zuschauer
Schiedsrichter: Längle (AUT), Höck, Tondera
Tore:
11:46 1:0 Michael WOLF (Toni BADER/Felix PETERMANN), PP2
35:46 2:0 Petr FICAL (Alexander POLACZEK/John TRIPP), PP
44:07 3:0 Petr FICAL (Ronny ARENDT)
44:58 4:0 Sebastian FURCHNER (Marcus KINK/Philip GOGULLA)
53:50 5:0 Petr FICAL (Ronny ARENDT/Martin ANCICKA), PP
57:49 6:0 Robert DIETRICH (Philip GOGULLA/Sebastian FURCHNER)
Strafen: 12:22