Zell/See lehnt Rückkehr in EBEL ab
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marksoft -
16. Dezember 2006 um 10:14 -
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Es wäre wohl der Wunschtraum vieler Fans und Funktionäre gewesen: Nationalligist Zell/See hatte ein Angebot eines bekannten, finanzstarken ehemaligen EBEL Vizepräsidenten, in die Bundesliga geholt zu werden. Es gab Verhandlungen zwischen den Eisbären und dem ehemaligen Linzer Vizepräsidenten Stieglitz. Die Pinzgauer sagten aber ab...Schon seit mehreren Monaten halten sich die Gerüchte, wonach der ehemalige Linzer Vizepräsident Siegfried Stieglitz weiterhin heiß auf Eishockey sei und einen Nationalliga Verein in die Bundesliga führen wolle. Auch, dass es sich dabei um die Zeller Eisbären handelt, war seit geraumer Zeit bekannt. Genauso, dass die Pinzgauer dem Angebot Stieglitzs sehr reserviert gegenüber gestanden sind.
Nun sind die Verhandlungen zwischen den Parteien abgeschlossen und der Nationalligist sagte dem potentiellen Investor ab. Stieglitz zeigt sich von der Entscheidung enttäuscht und kündigt an, sein Geld eventuell in Rosenheim und damit dem deutschen Eishockey zu investieren.
Seit Jahren wünschen sich Fans, Medien und Vereine einen achten österreichischen Vertreter in der EBEL. Erst vor der laufenden Saison ist mit Jesenice ein ausländischer Verein in die Bundesliga gestoßen, um zumindest wieder eine gerade Anzahl an Teams in der Meisterschaft am Start zu haben. Vor wenigen Tagen ist dieses Engagement des slowenischen Rekordmeisters um eine weitere Saison verlängert worden.
Siegfried Stieglitz war bis vor der aktuellen Saison Vizepräsident bei den Black Wings, verließ die Linzer aber im Laufe des Sommers. Ganz vom Eishockey los zu kommen scheint der Salzburger aber weiterhin nicht.
In einem offenen Brief an Ligapräsident Nedwed und Ligachef Feichtinger gab er den aktuellen Stand seiner Bemühungen bekannt. Hier der Brief im Wortlaut:
Geschätzter Herr Präsident Nedwed!
Sehr geehrter Herr Feichtinger!
Vereinbarungsgemäß informiere ich Sie über den Ausgang meiner Verhandlungen
mit dem Eishockey-Nationalligaverein EKZ Zell am See.
Nachdem ich in der abgelaufenen Eishockey-Saison als Manager und
Vize-Präsident der Black Wings Linz bei den EBEL-Ligasitzungen teilgenommen
habe und der gemeinsame Wunsch von allen EBEL-Vereinen immer gegeben war,
dass ein Nationalligaverein in die EBEL aufsteigt und somit ein achter
österreichischer Verein in der EBEL vertreten ist, gegeben war, habe ich
mich mit der Vereinsführung des Nationalligavereines EKZ Zell am See in
Verbindung gesetzt. In einigen Telefonaten habe ich das mit Ihnen vorweg
akkordierte Ansinnen telefonisch kundgetan und fand am 5. Dezember 2006 in
Zell am See eine persönliche Besprechung zwischen dem Vorstand des EKZ Zell
am See, unter anderem mit Präsident Senator Otto Wittschier und meiner Person,
statt.
Ich habe bei dieser Besprechung aufgrund meiner EBEL-Erfahrung, welche ich
als Manager und Finanzchef der Black Wings in der abgelaufenen Saison
gemacht habe, den Herren aus Zell am See mein Konzept präsentiert. Kernstück
dieses war, dass ich mit dem EKZ Zell am See für die kommende EBEL-Saison
07/08 einen renommierten Nationalligaverein mit historischer
Eishockeytradition in die EBEL hinaufbringen wollte. Mit gemeinsamen
Kräften, das heißt, mit dem gesamten Vereinsvorstand samt den Mitgliedern
und Helfern des Vereines, wollte ich diesen gemeinsamen Weg bestreiten, Zell
am See unterstützen und somit überzeugen. Auch habe ich vorweg Gespräche,
unter anderem mit dem Liga-Manager Herrn Christian Feichtinger und der
Vereinsführung der Black Wings, Red Bull Salzburg und VSV Villach geführt,
welche mir spontan bei diesem Vorhaben Unterstützung zugesagt haben.
Oberste Zielsetzung für das Projekt “Aufstieg² des EKZ Zell am See in die EBEL wäre gewesen,
auf junge österreichische Spieler aufzubauen, diese als Stammspieler zu
verpflichten und als sportliche Zielsetzung, nicht Letzter zu werden, und
bei optimalem sportlichen Verlauf vielleicht doch eine
Play-Off-Teilnahme in Sichtweite zu haben.
Vorweg habe ich auch mit Sponsoren Gespräche geführt, welche auch bereit
gewesen wären, dieses Vorhaben zu unterstützen. Auch habe ich der Zell am
Seeer Vereinsführung angeboten, selbst und persönlich einen wirtschaftlichen
Beitrag von € 150.000,-- bis € 200.000,-- durch ein Sponsoring eines
Unternehmens meiner Firmengruppe beizusteuern.
Bedauerlicherweise ist in meinem Sekretariat gestern ein Schreiben des EKZ
Zell am See eingelangt, gezeichnet vom Präsidenten Herrn Senator Otto
Wittschier, in welchem mitgeteilt wird, dass man sich bedankt, aber nach
eingehenden Überlegungen mit den Vorstandskollegen in den nächsten 2 - 3
Jahren in der Nationalliga bleiben wird!
Leider kann ich Ihnen keine besseren Nachrichten übermitteln aber ich werde nun,
da mich ein Manager aus Deutschland kontaktiert hat und mich motiviert hat,
mein Vorhaben mit dem derzeit nicht erstklassigen Eishockey-Verein Rosenheim
umzusetzen, dies überdenken. Somit werde ich in den nächsten Tagen meine
Überlegungen in den bayrischen Raum richten und Sie darüber informieren.
Da Vertreter diverser Medien mich im Laufe der letzten Wochen wiederholt
kontaktiert haben und in der Angelegenheit Zell am See mich um Informationen
gebeten haben, werde ich meine getätigten Zusagen halten,
erst nach einer endgültigen Entscheidungsfindung die Presse zu informieren.
Nunmehr ist die Entscheidung in Zell am See ja gefallen und daher wird über meine Presseagentur Event Consult dieses Schreiben auch der Presse übermittelt
Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gerne unter meiner Telefonnummer XXXXXXXXXX zur Verfügung.
Ich verbleibe
mit vorzüglicher Hochachtung und sportlichen Grüßen
Ihr Siegfried Stieglitz