Erneute Absage im Wald als Argument für Eishalle
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marksoft -
9. Dezember 2006 um 17:18 -
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Heute (SA 09.12.06) hätte um 19.30 Uhr das Spiel EHC-Bregenzerwald gegen den KSV Kapfenberg in der Eisarena Alberschwende stattfinden sollen. Aufgrund der schlechten und sehr, sehr unsicheren Wetterprognose musste das Spiel heute morgen um 06.30 Uhr abgesagt werden.So bleiben die Wälder diese Woche vom Wetterpech verfolgt. Nachdem bereits am Mittwoch die Partie gegen Zeltweg abgesagt werden musste, müssen nun zwei Spiele innert einer Woche nachgetragen werden.
Gestern kamen bereits schlechte Wetterprognosen für den Spieltag herein. Doch man wollte unbedingt spielen, und so wurde mit dem Verband und den Kapfenbergern vereinbart dass keinesfalls vor Freitagnacht 22.oo Uhr eine Entscheidung fällt, da man die genauest mögliche Prognose der Flugwetterwarte abwarten wollte. Auch diese Prognose sagte Schnee und Regen voraus, allerdings nicht wahnsinnig stark. Sollte jedoch der Föhn etwas länger anhalten dann würde es auf jeden Fall zur Spielzeit ergiebiger regnen. Daraufhin wurde nochmals ausgehandelt dass man bis Morgens um 06.30 Uhr zuwarten kann, dann musste jedoch Kapfenberg den Spielern und dem Busunternehmen Bescheid geben. Die Verantwortlichen des EHC-B haben bereits am Morgen um 5.45 Uhr sämtliche Wetterberichte studiert. Um 6.30 Uhr dann die entscheidenden Telefonate mit der Flugwetterwarte. Diese hat auch zu diesem Zeitpunkt für Samstag Abend Schnee und Regen vorausgesagt. Unsicher war man sich in den Mengen.
Genauso wurde Schneeregen vorhergesagt was für das Eishockeyspiel das Schlechteste ist. Durch diese Prognosen sah man sich schweren Herzens gezwungen das Spiel abzusagen. Das Risiko dass Kapfenberg umsonst anreist, war einfach zu hoch.
Diese zweite Spielabsage innert einer Woche bedeutet natürlich für den EHC-B einen schweren Schlag. Zwei Spiele waren voll durchorganisiert. (Marketing, Personal, Gastronomie, Inserate geschalten usw...) Eine Spielabsage kostet jedesmal an rein materiellen Verlusten ca. 500,- €, verschlingt vor allem sehr viel personelle Ressourcen und erfordert viel Arbeitsaufwand. Außerdem können die Ersatztermin nie so gut beworben werden, sind z. B. auf keinem Terminplan oder Spielplakat vermerkt. Ersatztermine führen dann infolge wieder zu Verschiebungen von U20 Bundesligaspielen und Nachwuchsspielenn die dann für die erste Mannschaft kurzfristig weichen müssen. Auch haben die ehrenamtlichen Helfer, Funktionäre usw. diese kurzfristigen Termin bereits schon anderweitig verbucht und so kann ein Club auch in Personalengpässe kommen.
Einmal mehr ist ersichtlich wie wichtig die Halle ist. Auch in diesem Winter könnte sich der Tourismus „VON“ schreiben hätte man eine Halle im Bregenzerwald. Auch Kinder, Schüler und Jugendliche sowie einheimische Erwachsenen hätten eine sinnvolle kostengünstige Freizeiteinrichtung.
Schedler Guntram: „Es ist wirklich sehr schade, dass wir schon wieder verschieben müssen. Der Aufwand jedesmal ist enorm. Da arbeitet und organisiert man Tage lang und dann ist alles für die Katz, muß man alles abblasen und dann wieder von vorne starten. Nicht nur dass es finanziell jedesmal ein Desaster ist, auch sportlich finde ich es sehr schade. Gerade jetzt hätten wir ein starkes Momentum gehabt. Wir sind in einer Aufbruchsstimmung, der Trainer noch ganz neu, der Trainereffekt ist da. Für Kapfenberg ist die Verschiebung „sportliche gesehen“ sicher von Vorteil, haben sie doch derzeit eine lange Verletztenliste.
Ich wundere mich wieso vor allem von der Tourismusseite und auch der Politik im Bregenzerwald spätestens jetzt nicht starke Signale für die Halle kommen. Der Winter bleibt „noch“ aus (die mittleren Lagen werden immer weniger Schnee haben und vor allem auch weniger Tage mit Schneedecke) die Bevölkerung und Jugend braucht sinnvolle Freizeitmöglichkeiten, die Wirtschaft, Handel, Gastronomie und Gewerbe brauchen immer wieder Impulse. Noch besteht für die öffentliche Hand, die zuständige Politik im Bregenzerwald die Möglichkeit die Eis- und Mehrzweckhalle für einen relative minimalen finanziellen Aufwand realisiert zu bekommen. Die Politik müsste den Weg ebnen für das Baurecht auf einem geeigneten Grundstück und eine Investitionsumme von 400 000,- €. Wobei die 400 000,- € nicht der vordergründige und ausschlaggebende Punkt sind. Wichtig ist das Baurecht!
Noch gibt es die Privatleute, Unternehmer, das Land Vorarlberg und den Verein die hinter dem Projekt stehen und dieses für die Region realisieren können.
Wenn auch weiterhin der Eis- und Eishockeysport im Bregenzerwald langfristig gesichert sein soll, dann muss die Politik das Thema Halle jetzt ernsthaft in die Hand nehmen. Es geht auch um die Zukunft von Schulsportmöglichkeiten, Betreuung und Beschäftigung von Kindern und Jugendlichen usw.
Joakim Nilsson: „Wettertechnisch habe ich keinen guten Start im Bregenzerwald. Ich bin enttäuscht dass wir heute nicht spielen können. Das Team ist lernfähig und vor allem top motiviert. Ich denke wir hätten heute ein tolles Spiel geliefert. Sicher noch nicht von der feinen Klinge aber die Truppe ist heiß und hungrig.
Ein offener Eisplatz ist zwar manchmal romantisch aber einfach nicht mehr zeitgemäß. Ich hoffe dass man weiß was für eine Chance sich der Region mit dem Hallenprojekt bietet. Bei uns in Schweden muss das immer die öffentliche Hand bezahlen und diese tut das auch gerne für die Kinder, Jugendlichen, die Bevölkerung und den Sport. Ich finde es ein Wahnsinn dass hier die öffentliche Hand eigentlich „nur“ das Baurecht und 10% der Bausumme zur Verfügung stellen müsste. Da kann sich ja die Politik und Region nur alle Finger abschlecken solche Vereine und Privatleute zu haben. Ich kann nur sagen, es wäre ein Wahnsinn würde dieses Projekt nicht realisiert.
Sportlich trainieren wir nun Vollgas weiter und ich hoffe dass wir am Mittwoch für Zeltweg bereit sind. Wir haben jetzt ein Mammutprogramm mit 6 Spielen in 18 Tagen vor uns. Da gibt’s keine „Weihnachtsfreizeit“ für das Team. Dies ist natürlich kein Vorteil für uns. Wir müssen es nehmen wie es kommt und werden alles geben um ein paar Punkte zu sammeln.“