ÖEHV bilanziert positiv über neue Regeln
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marksoft -
30. November 2006 um 11:30 -
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Der Österreichische Eishockey Verband sieht sich bestätigt: Die vom Internationalen Eishockeyverband (IIHF) eingeführten Regeländerungen machen den Eishockeysport weltweit noch attraktiver. In einer ersten Zwischenbilanz zeigt sich der ÖEHV zufrieden mit der Umsetzung der "Null Toleranz": mehr Tore und offensiveres Spiel sei die Konsequenz des eingeschlagenen Weges.„Ich sehe die bisherige Entwicklung positiv, auch wenn wir uns noch mitten in der Umsetzung befinden“, bilanziert ÖEHV-Präsident Dr. Dieter Kalt. „Die technisch versierten Spieler werden durch die strengere Regelauslegung besser geschützt, das Spiel wird schneller und es fallen mehr Tore.“
In der letzten Saison landete der Puck nach den ersten 70 Spielen der Erste Bank Eishockeyliga insgesamt 448 Mal im Netz. Im Schnitt also fielen genau 6,4 Tore pro Partie. Heuer stieg dieser Wert auf 488 Treffer, was einen Durchschnitt von knapp sieben Toren pro Spiel ergibt. Ein weiterer Blick in die ÖEHV-Datenbank verrät: Während in der Saison 2005/2006 jedes Team im Durchschnitt 22 Strafminuten kassierte, sind es heuer bisher fast 27 Minuten.
Die neuen Regeln des IIHF bewährten sich bereits bei den Olympischen Spielen in Turin und der Weltmeisterschaft in Lettland. Die Starspieler waren weniger Stockattacken ausgesetzt und genossen mehr Freiheiten. Die Partien gewannen dadurch stark an Unterhaltungswert.
„Ich finde es gut, dass die neuen Regeln mittlerweile auch in Österreich zum Einsatz kommen“, bekundet Nationalspieler Thomas Koch seine Sympathie. „Bei der WM in Moskau wird auch nach den neuen Regeln gepfiffen. Bis dahin müssen unsere Spieler das neue System verinnerlicht haben, sonst finden wir uns schnell auf der Strafbank wieder.“
Die Schiedsrichter stehen vor einer großen Herausforderung: Einerseits sind sie vom IIHF dazu angehalten, Fouls wie Haken, Halten und Behindern streng zu ahnden, andererseits sollen sie nicht zum spielentscheidenden Faktor werden.
„Wir sind bemüht, eine einheitliche Linie zu finden und arbeiten an uns“, erklärt Renato Hagen, Schiedsrichterobmann des ÖEHV. „Deswegen werden sich die Head Schiedsrichter der Bundesliga und der Nationalliga am 10. Dezember in Salzburg zu einem Meeting einfinden.“ Noch sei die Umsetzung der neuen Regeln nicht perfekt, glaubt Hagen. „Aber vor dieser Herausforderung stehen auch die anderen Länder und Verbände.“
Dr. Dieter Kalt ergänzt: „Es ist für Spieler wie für Funktionäre eine Umdenkphase, die sie gerade durchmachen. Eishockey wird immer eine körperbetonte Sportart bleiben. Der ÖEHV steht weiterhin hinter dem eingeschlagenen Weg der strengen Regelauslegung.“