Eine deutliche Leistungssteigerung zeigten die zuletzt so kritisierten Black Wings Linz gegen Tabellenführer Salzburg. Beinahe hätte es für die Oberösterreicher sogar zum Sieg gereicht, am Ende setzten sich die Mozartstädter aber mit etwas Glück und einer trockenen Auswärtsleistung 4:3 nach Penalty Schießen durch. Drei Mal haben die Black Wings gegen Tabellenführer Salzburg geführt, am Ende mussten sich die Stahlstädter aber trotzdem geschlagen geben. Nicht jedoch, ohne sich gegenüber den letzten drei Niederlagen deutlich verbessert gezeigt zu haben. Die Dosenstädter bleiben damit auf Kurs und haben die letzte Niederlage beim VSV vergessen gemacht.
Die Gastgeber startete hochmotiviert in diese Partie und waren von Beginn an das bessere Team. Unterstützt von gleich zwei Power Plays konnte Kapitän Christian Perthaler in der 4. Minute zum 1:0 einschießen. Doch der Jubel bei den Hausherren dauerte nicht lange, die Salzburger schlugen eiskalt zurück und kombinierten die Scheibe wunderbar in der 6. Minute zu einem Power Play Treffer ins Netz - 1:1.
Anders als zuletzt ließen sich die Black Wings dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiterhin ihr System herunter. Perthaler scheiterte mit einem One Timer am heute nicht immer sattelfesten Divis, danach konterten die Mozartstädter zwei Mal, fanden aber in Machreich ihren Meister.
Es ging fast im Minutentakt weiter und die Linzer drängten auf die erneute Führung. Diese gelang schließlich verdient in der 14. Minute, wieder durch einen Power Play Treffer. Erneut war Perthaler zur Stelle und stocherte die Scheibe an Divis vorbei zum 2:1. Diese Führung stärkte die Linzer noch mehr und die Salzburger waren unter Druck. Immer wieder musste Reinhard Divis retten. Den Schlusspunkt setzten aber die Mozartstädter: eine abgefälschte Scheibe hob sich in hohem Bogen direkt auf die Querlatte hinter Linz Schlussmann Machreich.
Im Mitteldrittel dominierte dann lange Zeit der Gast, während sich die Linzer vor allem durch einige Strafen wieder selbst schwächten. Aber die Salzburger wirkten in dieser Phase trotz leichter Überlegenheit vor dem Tor zu kompliziert und benötigten fast das gesamte Drittel, um zum Ausgleich zu gelangen. Es war Martin Ulrich, der die Linzer Defensive mit einem sehenswerten Haken aussteigen ließ und ohne Mühe zum 2:2 einnetzte.
Mit diesem Stand ging es auch ins Schlussdrittel, das dann wieder ganz im Zeichen der Linzer stand. In der 44. Minute dann Torjubel in Linz, der jedoch sogleich verebbte. Schiedsrichter Cervenak gab den Treffer nicht und zog sich damit den Zorn der knapp 2.500 Fans zu. Etwa eine Minute später war es dann aber so weit: Hohenberger traf im Power Play zum 3:2 und die Linzer schnupperten an der Überraschung.
Doch dagegen hatten die Salzburger etwas. Sie wussten auch auf diese dritte Führung der Stahlstädter eine Antwort und kamen durch Martin Pewal, mit freundlicher Unterstützung von Linz Schlussmann Machreich, zum 3:3 Ausgleich.
Ab der 50. Minute war es das Spiel der Dosenstädter, die gleich mehrmals schon die Hände zum Jubel gehoben hatten, aber immer entweder bei Machreich hängen blieben oder knapp vorbeizielten. Und auch in der Schlussphase standen die Linzer unter Druck. Selbst eine 3 gegen 5 Unterzahl konnte aber überstanden werden und so endete die Partie nach regulärer Spielzeit mit einer Punkteteilung.
In der Overtime konnte ebenfalls kein Sieger gefunden werden, die Linzer waren aber knapp dran. Storey scheiterte am Aluminium, Szücs nach sehenswertem Break an Divis. Also sollte das Penalty Schießen den Sieger eruieren - und dieser hieß Salzburg. Während bei den Linzern Shearer, Perthaler und Chyzowski scheiterten, schob Koch auf Seiten der Salzburger zum Sieg ein (Banham hatte zuvor vergeben).
Alles in allem ein sehenswertes EBEL Spiel mit vielen schnellen Spielzügen und auch einiger Härte. Schiedsrichter Cervenak wirkte teilweise souverän, in anderen Phasen der Partie aber wieder völlig verunsichert. Die Salzburger holten sich dank einer abgeklärten Leistung zwei Auswärtspunkte, während die Linzer klar zeigten, dass ihre Form nach oben zeigt. Vor allem die erste Linie war an diesem Abend verstärkt gefährlich und auch Torhüter Machreich machte ein gutes Spiel.
EHC LIWEST Linz - EC Red Bull Salzburg 3:4 n.P. (2:1, 0:1, 1:1, 0:0, 0:1)
Zuschauer: 2.400
Referees: CERVENAK P.; HOLLENSTEIN M., PEISKAR W.
Tore: PERTHALER C. (03:10 / SOROKHINS O., GROLEAU F.), PERTHALER C. (13:11 / GROLEAU F., SOROKHINS O.), HOHENBERGER M. (44:33 / SHEARER R., STOREY B.) resp. KALT D. (05:13 / KOCH T., ULRICH M.), ULRICH M. (19:03 / TRATTNIG M., KOCH T.), PEWAL M. (46:44 / LIND J.), KOCH T. (65:00)
Goalkeepers: MACHREICH P. (65 min. / 47 SA. / 4 GA.) resp. DIVIS R. (65 min. / 27 SA. / 3 GA.)
Penalty in minuten: 32 (MISC - UNTERWEGER M.) resp. 18
Die Kader:
EHC LIWEST Linz: BAUMGARTNER G., CHYZOWSKI D., DIVIS R., GROLEAU F., GRUBER G., HOHENBERGER M., LUKAS P., MACHREICH P., MAYR M., OBERKOFLER D., PENKER J., PERTHALER C., RAC W., RIENER Y., SHEARER R., SOROKHINS O., STOREY B., SZÜCS M., UNTERWEGER M., WINZIG P.
EC Red Bull Salzburg: ARTURSSON G., BANHAM F., BOCK B., DIVIS R., GRABHER MEIER M., HAGER G., HARAND P., HENDRICKSON D., KALT D., KASPER P., KOCH T., LAKOS A., LIND J., LINDGREN V., MAIRITSCH M., PEWAL M., PEWAL M., PIHL A., PINTER P., PITTL S., TRATTNIG M., ULRICH M.